Europawahl - Grüne gewinnen die U18-Wahlen in Berlin und Brandenburg

Sa 18.05.19 | 09:34 Uhr
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Stimmenabgabe zur U18-Europawahl (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Video: Brandenburg aktuell | 17.05.2019 | Franziska Tenner | Bild: dpa/Britta Pedersen

Kinder und Jugendliche haben am Freitag ihr eigenes, fiktives Europaparlament gewählt. Dabei liegen sowohl in Berlin als auch in Brandenburg die Grünen vorne - in der Hauptstadt mit großem Abstand, in Brandenburg äußerst knapp vor der AfD.

Die Grünen gehen als Sieger aus der U18-Europawahl in Berlin und Brandenburg hervor.

In der Hauptstadt lagen sie in der Gunst von Kindern und Jugendlichen mit rund 31 Prozent deutlich vor der SPD (16,5 Prozent), Linken (11,9 Prozent) und CDU (9,5 Prozent). Die Tierschutzpartei und die AfD kamen auf etwas über 5 Prozent, die Satire-Partei "Die Partei" auf etwas über 4 Prozent und die FDP auf lediglich 3,8 Prozent.

In Brandenburg fiel der Vorsprung der Grünen zu den anderen Parteien knapper aus. Dort kamen die Grünen nur auf rund 15,5 Prozent; knapp vor der AfD mit 13,9 Prozent. Es folgt die SPD mit 12,3 Prozent. CDU (9,9 Prozent) und Linke (9,5 Prozent) landen unter der Zehn-Prozent-Linie.

Auffällig bei der Wahl für ein fiktives Europaparlament in Brandenburg war, dass mehr als jede zehnte Stimme an Tierschutzparteien ging. Und obwohl auch die FDP, die Satire-Partei "Die Partei" und die Piraten mit rund 4 Prozent ausgewiesen werden, bekamen die restlichen Kleinparteien zusammen noch immer 16,51 Prozent.

240 Wahllokale in Berlin

Allein in Berlin hatten am Freitag rund 240 Wahllokale in Schulen und Jugendeinrichtungen geöffnet. Auf den Stimmzetteln waren dieselben 40 Parteien aufgelistet wie bei der regulären Europawahl am 26. Mai.

Bereits im Vorfeld der Wahl fanden an vielen Schulen Projekte und Veranstaltungen rund um die Themen Europa, Demokratie und Politik statt. "Ich freue mich über das große Engagement vieler junger Menschen, beispielsweise im Rahmen der Fridays for Future-Proteste, für eine gerechtere Welt und faire Klimapolitik", sagte Klaus Lederer (Linke), Berlins Senator für Kultur und Europa. "Es ist Jugendlichen eben nicht egal, was in der Politik geschieht." In Frankfurt (Oder) lud die Europa-Universität Viadrina am Freitag ebenso wie vier weitere Wahllokale in der Stadt Kinder und Jugendliche zur U18-Europawahl.

Insgesamt hatten über 1.000 Wahllokale für die U18-Wahl in ganz Deutschland geöffnet, doppelt so viele wie vor der Europawahl 2014. Organisiert wird die Wahl auf Landesebene von der Stiftung SPI - Drehscheibe Kinder und Jugendpolitik [externer Link].

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.05.2019, 6.00 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Ich frage mich wieviel Stimmen generell abgegeben wurden. Habe das Wahllokal mit meinem Kind nicht gefunden. Künftig sollten die Wahllokale dort aufgebaut werden wo man sie leicht findet, nicht nur für "Insider"

  2. 13.

    Wir müssen die jungen Erwachsenen endlich ernster nehmen. Wenn wir das nicht machen, werden sie ja diskriminiert. Deshalb: Rechte und Pflichten ohne Einschränkungen zulassen/durchsetzen, wählen lassen, Erwachsenenstrafrecht konsequent anwenden, Lebensentwürfe auf Kosten der Allgemeinheit tolerieren aber nicht mehr dafür aufkommen! Nichts schult besser als das Leben selbst, wenn Eltern dies nicht können.

  3. 12.

    Ich bin ganz Ihrer Meinung! Die Europawahl ist im Unterricht im Fokus, die Kids werden wieder politisch aktiver (vllt. auch ein wenig dank Greta? ^^), der Wahlomat lief hier gestern bei uns heiß und mein Kind schickt Videoclips von You-Tubern, die Politik teenagerkompatibel erklären. Bin begeistert. Ab 16 sollten unsere Kinder unbedingt wählen dürfen. Im Gespräch mit ihnen lernt man auch enorm viel über deren Attitüden, Sorgen und Ängste. Das ist wichtig, damit sie sich wahr und ernst genommen fühlen. Und so werden sie zu lebenstauglichen Erwachsenen (haben wir auch schon, daher weiß ich, wovon ich schreibe :-)). Es ist DEREN Zukunft, um die es sich dreht, wir Alten sind bald weg.

  4. 11.

    Nichts für den Alltag? ;-) Welche Partei ist denn Ihres Erachtens nach alltagstauglich? Bürgernah? Vertreter des „kleinen Mannes“? Familienfreundlich?

  5. 9.

    Irgendwann werden die Jugendlichen merken, dass die Grünen ihnen im späteren Arbeitsleben im Weg stehen.
    Das ist ganz normaler jugendlicher Leichtsinn. Wenn man etwas Lebenserfahrung hat, hat man auch die Grünen durchschaut und merkt dass die Partei nutzlos ist.

  6. 8.

    Und am besten nur Männer und wenn man es sich genau überlegt nur Leute, die eh mit Ihnen einer Meinung sind? Politik geht alle an. Gerade die Jungen müssen die Fehler der derzeitigen Politker später mal ausbaden.

  7. 7.

    Die U18-Wahl ist eine prima Sache, völlig unabhängig vom Ergebnis.
    Wenn ich sehe, wie intensiv sich die Jugend in letzter Zeit mit dem politischen Geschehen befasst, so bin ich stolz auf unsere Kinder. Auch an die Schulen ein Lob, die Europawahl wird dort intensiv besprochen und durchgearbeitet.

    Auch angesichts der zunehmenden Überalterung unserer Gesellschaft halte ich es für unerlässlich, dass Jugendliche künftig ab 16 Jahren das aktive Wahlrecht ausüben sollen. Mal schauen, was diesbezüglich in Österreich herauskommt, wo dies zur Europawahl ja bereits der Fall ist.

  8. 6.

    Wenn das Kids sind, sind sie dann der alte weiße Mann? Und wenn nur der wählen darf, der im Berufsleben ist, dann schließen sie Rentner also aus? Damit wäre sozusagen die Rentenproblematik schonmal gelöst.

  9. 5.

    In welchen Beruf arbeiten sie denn, weil sie ja so einen guten Durchblick haben?

  10. 4.

    ...Die Grünen gehen als Sieger aus der U18-Europawahl in Berlin und Brandenburg hervor.
    Doch bald werden die Kids, das wahre Leben kennenlernen und merken dass Grün einfach nur teuer ist und nichts für den Alltag. Ich finde man sollte nur die wählen lassen die auch im Berufsleben stehen. Denn nur die betrifft der Grün-Wahnsinn.

  11. 3.

    Es ist nicht gerecht und eine Schande, dass man die ersten 18 Jahre seines Lebens parlamentarisch nicht vertreten wird, die letzten Tage des Lebens aber schon. Häufig sogar über den Tod hinaus!

    Die PARTEI hat das provokant mit dem Begriff "Letztwähler" beschrieben und damit den Kern getroffen.

  12. 2.

    Spätestens bis zu ihren ersten "echten" Wahlen werden sie merken, dass die "Grünen" auch nur die Straßen mit giftiger grüner Farbe anmalen. Bisher mehr Parkplätze für Autos einrichten statt Busspuren und sich noch hundert Jahre Zeit lassen für ein flächendeckendes Radwegenetz, dass auch für Kinder sicher ist - Realpolitik?!
    Wer es nicht glaubt, kann gerne mal Kreuzberg besuchen, wo die "Grünen" seit einiger Zeit mitregieren. Kaputte Radwege, fast keine Busspuren und eine massive Zunahme der Auto-Parkplätze in den letzten Jahrzehnten. Seit über 20 Jahren wird eine Straßenbahnanbindung versprochen. Die fast ebenso alten Schienen auf der Warschauer Brücke werden grade wieder rausgerissen ;)

  13. 1.

    Gottseidank haben die U18er nicht den richtigen Durchblick wie die arbeitende Bevölkerung, denen wird das Grün-wählen noch vergehen, wenn sie erwachsen werden.

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