Landtagswahl in Brandenburg - Hochrechnungen, Ergebnisse, Berichterstattung: So läuft der Wahlabend ab

So 22.09.24 | 19:13 Uhr
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Symbolbild: Kugelschreiber neben einem Kreis zum Ankreuzen des Stimmzettels. (Quelle: dpa/Oliver Zimmermann)
Bild: dpa/Oliver Zimmermann

Wer bei den Kommunalwahlen in Brandenburg auf Ergebnisse gewartet hat, musste sich gedulden. Bei der Landtagswahl dürfte es wieder schneller gehen. Wann gibt es die Prognose, wann erste Wahlergebnisse? Ein Überblick.

Rund 2,1 Millionen Brandenburgerinnen und Brandenburger sind am Sonntag, 22. September 2024, wahlberechtigt für die Landtagswahl in Brandenburg. Es gibt 44 Wahlkreise, in denen über das nächste Landesparlament entschieden wird. Die Auszählung der Stimmen wird weitaus weniger komplex sein als bei der Kommunal- und Europawahl, bei der es zuletzt deutlich länger gedauert hatte. Das Prozedere wird dem eines üblichen Wahlabends entsprechen, insofern die Wahl ohne Komplikationen verläuft.

Wann kommen die ersten Zahlen?

Die erste Information zum Ergebnis der Landtagswahl ist wie gewohnt die Prognose vom Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Auftrag von rbb und ARD um Punkt 18 Uhr. Dafür wird eine Vielzahl an Wählerinnen und Wählern am Wahltag nach ihrer Stimmabgabe befragt. Vor 180 Brandenburger Wahllokalen sitzen Interviewerinnen und Interviewer des Meinungsforschungsinstituts bereit, die an Interessierte Frageformulare aushändigen. Die werden dann anonym ausgefüllt und in eine Box gepackt. Die Meinungsforscher gehen davon aus, dass rund 20.000 Fragebögen ausgefüllt und ausgewertet werden.

Die Prognose gibt meist schon einen sehr deutlichen Hinweis auf die Gewinner und Verlierer des Wahltags, ist aber noch kein Ergebnis. Nachwahlbefragungen oder Nachwahlerhebungen werden von infratest dimap seit 1996 für die ARD und ihre Rundfunkanstalten durchgeführt.

Anschließend gibt es dann im Laufe des Abends Hochrechnungen, die das Wahlergebnis von Stunde zu Stunde konkreter aufzeigen können. Die Hochrechnungen im Laufe des Abends bis zu einem Endergebnis werden auf Basis von ausgezählten Stimmen erstellt. Sollte es einen sehr knappen Wahlausgang geben, wird erst am späten Sonntagabend oder in der Nacht auf Montag das vorläufige Ergebnis feststehen.

Mehr Kandidaten, weniger Kandidatinnen - und mehr Briefwahlanträge

Die Wahl entscheidet darüber, wer als Abgeordnete über den Wahlkreis (Erststimme) oder über die Landesliste (Zweitstimme) in den neuen Landtag einzieht. Nach Angaben des Landeswahlleiters Josef Nußbaum treten 494 Kandidierende an, darunter 162 Frauen. Unter den 348 Direktkanditaten und -kandidatinnen sind 96 Frauen. Bei der Landtagswahl 2019 traten 416 Personen an, darunter 137 Frauen.

Mit Landeslisten treten den Angaben zufolge 14 Parteien an. Mit Direktkandidaten und -kandidatinnen in allen 44 Wahlkreisen treten demnach fünf Parteien an: SPD, CDU, Grüne, Freie Wähler und FDP. AfD und Linke treten demnach in 43 Wahlkreisen mit eigenen Direktkandidierenden an. Weitere Parteien haben zwischen einem und zwölf Direktkandidierende aufgestellt. Zwei Parteien, darunter das BSW, treten nur mit Landeslisten an.

Bei der Briefwahl deutet sich derweil eine höhere Beteiligung als zur letzten Landtagswahl 2019 an: Zum Stichtag am 3. September gingen rund 356.000 Anträge auf Briefwahl ein. Zur Landtagswahl vor fünf Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt rund 205.000 Anträge.

Wie berichtet der rbb am Wahlabend?

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg berichtet intensiv auf allen Ausspielwegen, also im TV, im Radio und im Internet, auch auf seinen Social-Media-Kanälen. Auf rbb24.de sind am Wahlabend um 18 Uhr die Prognose, die Hochrechnung und im Laufe des Abends alle Ergebnisse zu finden. Nach der Wahl folgen auch hier umfangreiche Analysen zu den Ergebnissen sowie möglichen Koalitionen.

Am Wahltag berichten rbb und ARD in der gemeinsamen Wahlsendung ab 17.45 Uhr bis 19.30 Uhr über den Wahlausgang und präsentieren Prognosen, Hochrechnungen und Reaktionen.

Nach der aktuellen Sendung von rbb24 Brandenburg aktuell und der Tagesschau folgt von 20:20 bis 21:30 Uhr die Sondersendung "rbb24 - Ihre Wahl: Brandenburg hat gewählt". Dirk Platt spricht im Wahlstudio mit Politikerinnen und Politikern und weiteren Gästen über den Wahlausgang.

Am Wahlabend werden dann in der Spätausgabe von 21:30 bis 22:15 Uhr und noch einmal ab 23:30 Uhr die Ergebnisse des Tages zusammengefasst.

Am Tag nach der Wahl folgen Analysen der Wahl in allen rbb-Angeboten und in einem rbb24 Spezial im rbb Fernsehen (20.15 Uhr live).

rbb24 Inforadio, Antenne Brandenburg und Radioeins berichten am Wahlabend ebenfalls umfangreich.

Was war bei den Kommunal- und Europawahlen anders als jetzt bei der Landtagswahl?

Wer beim letzten Urnengang in Brandenburg den gewöhnlichen Ablauf eines Wahlabends erwartet hatte, wurde enttäuscht: Vor einigen Wochen, im Juni, wurden Kommunal- und Europawahlen an einem Tag durchgeführt, mancherorts gab es darüber hinaus Bürgermeister-Stichwahlen. Es mussten also weitaus mehr Stimmen ausgezählt werden als jetzt zur Landtagswahl.

Wegen der Komplexität und Größe der Wahlen im Juni gab es keine Prognosen, die schon um 18 Uhr einen ersten Hinweis zum Wahlergebnis geben können. Zudem kamen Hochrechnungen später als gewohnt – manche Landkreise waren erst am frühen Morgen des Folgetags ausgezählt.

15 Kommentare

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  1. 15.

    Ersxhreckend wieviel Stummen und Wahlkreise die braune AfD gewonnen hat. Eine politische Linke ist in Deutschland kaum noch vertreten.

  2. 14.

    Man kann nur hoffen, dass das Wahlergebnis und das gute Ergebnis der SPD parteiintern nicht falsch interpretiert wird. Das sind zu großen Teilen keine ,eigenen' SPD-Stimmen. Viele Brandenburger (u.a. eigentliche Unions-Wähler) wollten vor allem einen AfD-Sieg verhindern. Fest steht aber auch: Fast zwei Drittel des Landtages werden mit AfD, CDU und BSW migrationskritisch sein.

  3. 13.

    Friedliches weltoffenes buntes queeres Sprachengewirr ist mir lieber als verkniffene Hass-visagen mit Fascho-Sprüchen.

  4. 12.

    Na? https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_1.html https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html

  5. 11.

    Naja, Ihre Annahme scheitert daran, dass Sie davon ausgehen, dass alle Ausländer kriminell sind. Dann wäre die Logik des Spruches wirklich absurd. Aber ich vermute, die Annahme ist schlicht falsch und es täte der Kriminalität in Deutschland sehr gut, würden jene Nazis rausgeworfen (oder ordentlich weggesperrt, sonst kommen sie irgendwann als Ausländer zurück).

  6. 10.

    Ihr Name sagt schon alles. Wenn wir ja schon so viele kriminelle Deutsche haben,braucht man aus anderen Ländern ja keine mehr reinholen.
    Was soll der Spruch.

  7. 9.

    Dietmar bringt es wieder: SPD 31% CDU 12% Grüne 5% = 48% während unsere Verfassungsfeinde afd 30% bsw 12% nur 42% gebacken kriegen.

  8. 8.

    wer immer noch glaubt, daß nur Ausländer kriminell sind, Deutsche dagegen harmlos - ist voll auf dem Holzweg. 24 Stunden Generalstreik zeitgleich und bundesweit aller nicht in Deutschland nicht geborenen - dann bricht alles zusammen und JEDE/R begreift, welch dumme Idee Remigration ist.

  9. 7.

    Um 18 Uhr ist Schluß mit den Fantasien, dann sind Wahlprogramme und Koalitionsaussagen nix mehr wert und die Wähler/innen haben ihren Job erledigt.

  10. 5.

    Wer nicht mehr wählt, hat die Demokratie nicht verstanden und braucht sich später auch nicht beschweren!

  11. 4.

    Wer glaubt das Wahlen etwas ändern, hat das System noch nicht verstanden...

  12. 3.

    Hoffen eine ehrliche und nicht manipulierte Wahl.

  13. 1.

    Am 22.9. Sind erst die Wahlen in Brandenburg

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