Spree-Neiße I -
Dietmar Woidke kassiert in seinem Wahlkreis eine äußerst knappe Niederlage gegen die AfD. Auch andere Spitzenkandidaten können sich nicht durchsetzen. Nur AfD-Spitzenkandidat Christoph Berndt kann ein Direktmandat erringen.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat bei der Landtagswahl in Brandenburg denkbar knapp ein Direktmandat verpasst. Im Wahlkreis Spree-Neiße I unterlag Woidke am Sonntag dem AfD-Direktkandidaten Steffen Kubitzki nur um sieben Stimmen, wie aus den Daten der Landeswahlleitung hervorging.
Woidke und Kubitzki erhielten zwar beide 41,5 Prozent der Erststimmen. Der AfD-Bewerber bekam allerdings 11.562 Stimmen und damit sieben mehr als der SPD-Ministerpräsident, der 11.555 Stimmen erhielt.
Dagegen gewann Hans-Christoph Berndt, Spitzenkandidat der AfD, in seinem Wahlkreis 28 (Dahme-Spreewald III) mit 39,3 Prozent der Erststimmen das Direktmandat. Er verwies die SPD-Konkurrentin Nadine Graßmel auf Platz zwei, die 33,3 Prozent der Stimmen holte. Der Grünen-Spitzenkandidat Benjamin Raschke ist hier ebenfalls angetreten, holte aber nur 1,7 Prozent der Erststimmen.
CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann verfehlte ebenfalls das Direktmandat in seinem Wahlkreis 3 (Ostprignitz-Ruppin I). Gewonnen hat es die bisherige Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) mit 34,6 Prozent. Redmann landete hinter Henry Preuß (AfD) auf Platz drei mit 16,6 Prozent der Erststimmen.
Auch Linke-Spitzenkandidat Sebastian Walter verpasste ein Direktmandat, im Wahlkreis 13 (Barnim I) versammelte er rund 11,2 Prozent der Erststimmen auf sich. Gewonnen hat den Wahlkreis der AfD-Kandidat Roman Kuffert mit 32,8 Prozent der Stimmen.
BVB/Freie Wähler hofften auf ein Direktmandat ihres Spitzenkandidaten Péter Vida, auch um über die Grundmandatsklausel in den Landtag einzuziegen. Vida konnte sich mit 23,9 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 14 (Barnim II) aber nicht erneut durchsetzen. Das Direktmandat ging hier an AfD-Kandidat Steffen John mit 26,3 Prozent.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist nicht mit Wahlkreis-Kandidaten angetreten. Der Brandenburger BSW-Vorsitzende Robert Crumbach wird über die Landesliste in den Landtag einziehen, ebenso Dietmar Woidke und Jan Redmann.
SPD stärkste Kraft im Land
Bei den Zweitstimmen aber siegte die SPD knapp vor der AfD. Woidke hatte den Wahlkampf ganz auf seine Person zugeschnitten und angekündigt: Sollte die SPD nicht mehr stärkste Kraft werden, wolle er das Amt an der Regierungsspitze abgeben.
Auf den dritten Platz kommt das erst vor wenigen Monaten gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die CDU erreichte lediglich Platz vier und ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Brandenburg.
Die Grünen, die Linke und BVB/Freie Wähler werden dem kommenden Landtag nicht mehr angehören.