BrandenburgTrend - BSW aus dem Stand bei zehn Prozent, AfD weiter vorn, SPD holt auf
Wenige Monate nach seiner Gründung erhält das Bündnis Sahra Wagenknecht bereits deutlichen Zuspruch in Brandenburg. Insbesondere der AfD und der Linkspartei könnte die Partei bei der bevorstehenden Landtagswahl Stimmen streitig machen.
- Abstand von SPD auf führende AfD schmilzt
- jeder zehnte Befragte würde für neue Partei von Sahra Wagenknecht stimmen
- Woidke erhält deutlich mehr Zuspruch als Konkurrenten von AfD und CDU
- geringe Erwartungen an Parteien bei Kommunalwahl
Die neue Partei BSW ist in der politischen Landschaft Brandenburgs angekommen. Das von Sahra Wagenknecht gegründete Bündnis würde zehn Prozent der Stimmen bekommen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre. Das geht aus dem BrandenburgTrend von infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervor.
Die AfD verliert im Vergleich zum September sechs Prozentpunkte und bekäme 26 Prozent. Sie bleibt die stärkste Kraft, gefolgt von der SPD mit 22 Prozent (plus zwei Punkte) und der CDU, die unverändert bei 18 Prozent steht. Auch Bündnis 90/Die Grünen halten mit acht Prozent ihr Umfrageergebnis von September. Die Linkspartei verliert zwei Punkte und steht bei sechs Prozent. BVB / Freie Wähler kämen auf drei Prozent.
Die rot-schwarz-grüne Koalition hätte im Parlament mehr Stimmen als die konkurrierenden Parteien zusammen, sie könnte mit einer Mehrheit der Sitze rechnen.
Woidke läge bei Direktwahl deutlich vorn
Zufrieden mit der Landesregierung aus SPD, CDU und Bündnisgrünen zeigen sich 41 Prozent der Befragten, im September waren es noch 38 Prozent.
Vier von zehn Befragten (42 Prozent) fänden es gut, wenn auch die nächste Landesregierung von der SPD angeführt werden würde. Fast jeder Zweite (49 Prozent) hält dagegen. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) würde eine Beteiligung der AfD an der nächsten Landesregierung gutheißen, 63 Prozent stellen sich gegen eine Regierungsbeteiligung dieser Partei.
Wenn ein Ministerpräsident direkt gewählt werden könnte, würde sich eine Mehrheit von 51 Prozent für den Amtsinhaber Dietmar Woidke (SPD) entscheiden, für den CDU-Landeschef Jan Redmann sieben Prozent, für den AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt sechs Prozent. Die beiden Herausforderer liegen damit unterhalb der Umfragewerte ihrer Vorgänger vor der Landtagswahl von Juni 2019. Damals lag Ingo Senftleben (CDU) bei elf Prozent, Andreas Kalbitz (AfD) bei acht Prozent.
Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) stimmten der Aussage "Ich finde es gut, dass es mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht ein Angebot gibt, das sich stark von den anderen Parteien unterscheidet" zu. Vor allem Anhänger der AfD (62 Prozent), aber auch Anhänger der Linken (49 Prozent), bewerten die neue Partei positiv.
Viertel traut keiner Partei zu, kommunale Probleme lösen zu können
Bereits am 9. Juni werden in Brandenburg auch die Kommunalparlamente neu gewählt. Am ehesten trauen 22 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger der SPD zu, die wichtigsten politischen Probleme in ihrer Stadt oder Gemeinde zu lösen, der CDU trauen das 15 Prozent zu.
Vor den Kommunalwahlen 2019 lagen SPD und CDU in dieser Frage noch Kopf an Kopf (20 beziehungsweise 19 Prozent). Die AfD hat bei der kommunalpolitischen Kompetenz zugelegt und liegt jetzt auch bei 15 Prozent (2019: vier Prozent). Der Linken und BVB / Freie Wähler vertrauen je vier Prozent, wobei die Linke an Kompetenz verliert (minus vier Punkte), während die Bürgerbewegungen BVB/FW leicht gewinnen (plus eins).
Ein Viertel der Befragten (26 Prozent) traut keiner Partei oder Liste zu, die wichtigsten kommunalpolitischen Probleme zu lösen. Für den BrandenburgTrend wurden 1.161 Wahlberechtigte aus Brandenburg vom 4. bis 8. April repräsentativ befragt.
BrandenburgTrend: Sonntagsfrage, Spitzenkandidaten, Zufriedenheit
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.04.2024, 19.30 Uhr
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