BrandenburgTrend - BSW aus dem Stand bei zehn Prozent, AfD weiter vorn, SPD holt auf

Mi 10.04.24 | 18:00 Uhr
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Symbolbild: Dr. Sahra Wagenknecht BSW im Portrait bei einer Rede. (Quelle: imago images)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 10.04.2024 | Hanno Christ | Studiogast: Thomas Bittner | Bild: imago images

Wenige Monate nach seiner Gründung erhält das Bündnis Sahra Wagenknecht bereits deutlichen Zuspruch in Brandenburg. Insbesondere der AfD und der Linkspartei könnte die Partei bei der bevorstehenden Landtagswahl Stimmen streitig machen.

  • Abstand von SPD auf führende AfD schmilzt
  • jeder zehnte Befragte würde für neue Partei von Sahra Wagenknecht stimmen
  • Woidke erhält deutlich mehr Zuspruch als Konkurrenten von AfD und CDU
  • geringe Erwartungen an Parteien bei Kommunalwahl

Die neue Partei BSW ist in der politischen Landschaft Brandenburgs angekommen. Das von Sahra Wagenknecht gegründete Bündnis würde zehn Prozent der Stimmen bekommen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre. Das geht aus dem BrandenburgTrend von infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervor.

Die AfD verliert im Vergleich zum September sechs Prozentpunkte und bekäme 26 Prozent. Sie bleibt die stärkste Kraft, gefolgt von der SPD mit 22 Prozent (plus zwei Punkte) und der CDU, die unverändert bei 18 Prozent steht. Auch Bündnis 90/Die Grünen halten mit acht Prozent ihr Umfrageergebnis von September. Die Linkspartei verliert zwei Punkte und steht bei sechs Prozent. BVB / Freie Wähler kämen auf drei Prozent.

Die rot-schwarz-grüne Koalition hätte im Parlament mehr Stimmen als die konkurrierenden Parteien zusammen, sie könnte mit einer Mehrheit der Sitze rechnen.

Woidke läge bei Direktwahl deutlich vorn

Zufrieden mit der Landesregierung aus SPD, CDU und Bündnisgrünen zeigen sich 41 Prozent der Befragten, im September waren es noch 38 Prozent.

Vier von zehn Befragten (42 Prozent) fänden es gut, wenn auch die nächste Landesregierung von der SPD angeführt werden würde. Fast jeder Zweite (49 Prozent) hält dagegen. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) würde eine Beteiligung der AfD an der nächsten Landesregierung gutheißen, 63 Prozent stellen sich gegen eine Regierungsbeteiligung dieser Partei.

Wenn ein Ministerpräsident direkt gewählt werden könnte, würde sich eine Mehrheit von 51 Prozent für den Amtsinhaber Dietmar Woidke (SPD) entscheiden, für den CDU-Landeschef Jan Redmann sieben Prozent, für den AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt sechs Prozent. Die beiden Herausforderer liegen damit unterhalb der Umfragewerte ihrer Vorgänger vor der Landtagswahl von Juni 2019. Damals lag Ingo Senftleben (CDU) bei elf Prozent, Andreas Kalbitz (AfD) bei acht Prozent.

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) stimmten der Aussage "Ich finde es gut, dass es mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht ein Angebot gibt, das sich stark von den anderen Parteien unterscheidet" zu. Vor allem Anhänger der AfD (62 Prozent), aber auch Anhänger der Linken (49 Prozent), bewerten die neue Partei positiv.

Viertel traut keiner Partei zu, kommunale Probleme lösen zu können

Bereits am 9. Juni werden in Brandenburg auch die Kommunalparlamente neu gewählt. Am ehesten trauen 22 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger der SPD zu, die wichtigsten politischen Probleme in ihrer Stadt oder Gemeinde zu lösen, der CDU trauen das 15 Prozent zu.

Vor den Kommunalwahlen 2019 lagen SPD und CDU in dieser Frage noch Kopf an Kopf (20 beziehungsweise 19 Prozent). Die AfD hat bei der kommunalpolitischen Kompetenz zugelegt und liegt jetzt auch bei 15 Prozent (2019: vier Prozent). Der Linken und BVB / Freie Wähler vertrauen je vier Prozent, wobei die Linke an Kompetenz verliert (minus vier Punkte), während die Bürgerbewegungen BVB/FW leicht gewinnen (plus eins).

Ein Viertel der Befragten (26 Prozent) traut keiner Partei oder Liste zu, die wichtigsten kommunalpolitischen Probleme zu lösen. Für den BrandenburgTrend wurden 1.161 Wahlberechtigte aus Brandenburg vom 4. bis 8. April repräsentativ befragt.

BrandenburgTrend: Sonntagsfrage, Spitzenkandidaten, Zufriedenheit

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.04.2024, 19.30 Uhr

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118 Kommentare

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  1. 117.

    Sie stellen sich so hin, als hätten Sie die Wahlprogramme der anderen Parteien gelesen haben?
    Respekt, dann kann ich Ihre Kommentare nachvollziehen.
    "Je mehr die Partei ausgegrenzt wird, umso mehr zieht sie sich zurück, bekommt aber Aufmerksamkeit." Haben Sie wirklich den Eindruck, die Partei ziehe sich zurück? Ich finde, sie ist präsent, nicht nur durch die millionfach organisierten Aufläufe, die ihnen laut Wählerumfragen nicht geschadet haben.

  2. 116.

    Sie stellen sich so hin, als hätten Sie die Wahlprogramme der anderen Parteien gelesen haben?
    Respekt, dann kann ich Ihre Kommentare nachvollziehen.
    "Je mehr die Partei ausgegrenzt wird, umso mehr zieht sie sich zurück, bekommt aber Aufmerksamkeit." Haben Sie wirklich den Eindruck, die Partei ziehe sich zurück? Ich finde, sie ist präsent, nicht nur durch die millionfach organisierten Aufläufe, die ihnen laut Wählerumfragen nicht geschadet haben.

  3. 115.

    Es wäre nicht schlecht, wenn man sich mal sachlich und ohne die üblichen Beschimpfungen mit der AfD auseinander setzen würde. Das wird aber tunlichst vermieden. Keine Diskussion oder Kritik an Themata wie z.B. Umwelt, Steuerpolitik, innere Sicherheit, Arbeitsmarkt, Familie usw. Immer nur Schlagwörter und die unvermeidliche Nazi-Keule ! Das beste Mittel um die AfD zu bekämpfen ist eine gute Politik. Daran fehlt es aber schon seit langem. Wenigstens das sollte man sich eingestehen, wenn man schon nichts ändern will.

  4. 114.

    Natürlich kann man rechtsextrem und intelligent/schlau sein.

    Die Afdler weisen die höchste Akademikerquote im Bundestag aus.

  5. 113.

    Nur persönliche Leier und Beleidigungen zeigen bekanntlich enorme Wirkung.

    Und jetzt bitte noch was sachliches zum Thema beizutragen?

  6. 112.

    Ist Ihnen aufgefallen, seit dem alles als rechtsextrem bezeichnet wird, was nur geringfügig von linksgrün abweicht, die Umfragewerte der AfD steigen lässt? Wenn Sie so weiter machen wird die Diskussion geschlossen!

  7. 111.

    Sie wählen dann lieber eine Partei von rechtsdraußen deren Wahlprogramm nur für Reiche ausgerichtet ist?

  8. 109.

    Sachverstand, Menschlichkeit, Natur und Klimaschutz? Alles richtig, alles gut. Aber Wissen Sie was für Deutschland richtig gefährlich ist.....das sind die Taten der Ampel, der Kuschelkurs der CDU mit den Grünen, und die Zustimmung, die die CDU in fast allen Fällen erkennen lässt!

  9. 108.

    Heute Abend bei WELT TV gibts die Diskussionsrunde von Höcke und dem thüringischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Mario Voigt. Bier ist kalt gestellt. Aber Vorsicht, die WELT-Moderatoren Jan Philipp Burgard und Tatjana Ohm, diese gewieften Schiedsrichter der Worte, werden versuchen, die Debatte zu lenken wie ein Zirkuspferd. Doch Höcke, der politische Gladiator, lässt sich nicht täuschen. Die Spannung steigt, das Publikum wird unterhalten wie in der großen Manege.

  10. 107.

    Sachverstand, verstehen Sie unter der aktuellen Regierung von Rot/Grün? Nur gut das diese Regierung nicht schon vor 20 Jahren an der Macht war. Dann würde es jetzt nicht nur düster aussehen, es wäre stock dunkel im Standort Deutschland!

  11. 106.

    Das hat nichts mit schönreden zutun, das ist auch nicht in meinem Sinne. Die Wahrheit müssen Sie aber schon verkraften.

  12. 105.

    "Ich denke schon das Hr. Höcke sachlich ist, von der anderen Seite hat man schon oft unsachliche und beleidigende Worte gehört!"

    In welchem Paralleluniversum leben Sie denn? Soll das ein Witz sein oder ist das Ihr Ernst? Wenn Björn Höcke den Mund aufgemacht, höre ich ihn meistens nur hetzen, angreifen, beleidigen und das oft laut und unsachlich. Jedenfalls empfinde ich ihn als sehr unangenehm und er erinnert mich doch stark an jemand anderen. Hören Sie das gar nicht oder finden Sie solch eine Rhetorik toll?

  13. 104.

    dann wäre es wirklich empfehlenswert, mal die Augen aufzumachen und sich die Parteien, ihrer Vertreter und ihr Wahlprogramme genauer anzusehen, bevor ein Kreuz auf dem Wahlzettel gesetzt wird.

  14. 103.

    Icherzähler auch darauf, dass die Gegenseite der AfD wieder nur persönlich wird. Viel mehr ist da nicht zu erwarten, wenn es sachlich nicht weiter geht.

  15. 102.

    Das mit dem Abdriften ins extreme sehe ich ursächlich als Problem der Ausgrenzung. Je mehr die Partei ausgegrenzt wird, umso mehr zieht sie sich zurück, bekommt aber Aufmerksamkeit. Vor allem, wenn der geneigte Bürger Unzulänglichkeiten der Regierung mitbekommt, wo zum Beispiel eine Afd immer wieder hingewiesen hat. Warum haben wir eine hitzige Debatte zur Kriminalstatistik und sind das Ergebnis, was bisher eher herunter geredet wurde. Die Afd in Brandenburg spricht die Themen sehr linkisch aus, zugeben, sehr brachial und was viele nicht gewohnt sind. Ich wurde mit wünschen, dass sie es faktenbasiert untermauern, nicht nur rauspoltern. Die Afd hat nicht die fähigen Redner.

  16. 101.

    Eins ist mal klar und rechtlich voll abgesichert: die Partei mit dem stärksten Wahlergebnis stellt weder dann automatisch den Ministerpräsidenten, noch muß sie an der Regierungskoalition beteiligt werden.

  17. 100.

    Die afd ist mittlerweile so eindeutig rechtsextrem, dass man entweder rechtsextrem oder dumm sein muss, um die zu wählen. Wobei das eine das andere nicht ausschließt...

  18. 99.

    Wetten das kaum jemand von den afdfans das afd-programm gelesen hat (eine einzige Aufzählung, wie Deutschland voll zerstört werden soll). Wie war das nochmal mit der Sorte Schaf, die ihren Schlächter selbst wählen?

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