Sondierungen von SPD und BSW - DGB sieht in Brandenburg "möglichen Start für eine bessere Arbeitswelt"

Mo 28.10.24 | 13:03 Uhr
  38
Robert Crumbach (l), BSW Vorsitzender in Brandenburg, und Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, gehen zur Landespressekonferenz im Brandenburger Landtagsgebäude. SPD und BSW sind in Brandenburg auf dem Weg zu Koalitionsverhandlungen einen wichtigen Schritt vorangekommen. (Quelle: dpa/Michael Bahlo)
Bild: dpa/Michael Bahlo

Sowohl SPD als auch BSW haben sich vor der Wahl explizit für deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen ausgesprochen. Für den DGB ist das Sondierungspapier ein positives Signal. Die Grünen vermissen Antworten auf ökologische Fragen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg (DGB) sieht in den anstehenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und BSW in Brandenburg einen möglichen Start für ein bessere Arbeitswelt.

SPD und BSW für verbesserte Arbeitsbedingungen

Sowohl SPD als auch BSW hätten sich vor der Wahl explizit für deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen ausgesprochen und für andere Kernforderungen des DGB aufgegriffen, erklärte die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger am Montag. "Beide Parteien wollen das Tariftreuegesetz für öffentliche Aufträge in Brandenburg einführen, beide sichern Tariftreue in den öffentlichen Unternehmen zu und beide wollen in der staatlichen Wirtschaftsförderung und bei Fördermitteln Kriterien von Guter Arbeit durchsetzen." Außerdem sprechen sich beide für einen deutlich höheren Vergabemindestlohn aus.

Dies seien die Kernforderungen, die der DGB vor der Landtagswahl formuliert habe. Es gelte jetzt für SPD und BSW, Wort zu halten, die entsprechenden Aufgaben für die potenzielle neue Landesregierung zu übernehmen.

CDU, FDP, Linke und Grüne kritisieren Sondierungspapier

CDU, FDP und Grüne übten dagegen Kritik an dem Sondierungspapier. "Mit dem vorgelegten Sondierungspapier wird deutlich, dass die SPD Brandenburg bereit ist, sich von ihren außenpolitischen Positionen zu verabschieden, nur um sich für Sahra Wagenknecht hübsch zu machen", warf der Brandenburg CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann den Sozialdemokraten vor.

Die Grünen bemängelten fehlende Antworten zu den "drängenden sozialen Fragen" wie Wohnungsbau und Mietsteigerungen. Das Papier vernachlässige zudem "zentrale Zukunftsthemen" wie Klimaschutz, nachhaltige Mobilität und soziale Gerechtigkeit.

"Was immer das heißen mag"

Linke-Vorsitzender Sebastian Walter erklärte: "Auf drei Seiten findet sich kein einziges Wort zu sozialer Gerechtigkeit, zur Bekämpfung von Armut oder zur Sicherung von guten Löhnen." Die drängendsten Probleme der Brandenburgerinnen und Brandenburger kämen in dem Sondierungspapier nicht vor. "In der Bildung Rezepte von vorgestern, Vorrang für Investitionen – was immer das heißen mag."

Der FDP-Landesvorsitzende Zyon Braun kritisierte, noch nie habe sich eine künftige Landesregierung so intensiv zur Außenpolitik und so wenig zur Zukunft Brandenburgs geäußert.

Die Parteien FDP, Bündnis 90/Die Grünen sowie die Linke waren bei der Landtagswahl an der Fünfprozenthürde gescheitert und sind nicht mehr im Landtag vertreten.

Sendung: Brandenburg aktuell, 28.10.2024, 19:30 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 26.10.2024 um 19:55 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

38 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 38.

    Nur weil ich hier in deutscher Sprache schreibe, trete ich nicht als Deutsche auf, und in Westdeutschland habe ich von 1970 bis 2016 gelebt, nun da kann ich gelegentlich, wenn es passt entsprechend Antworten.
    Was dagegen einzuwenden?

  2. 36.

    Lassen sie sich nicht ärgern.
    Die Anhänger von links/grün müssen erst einmal verkraften das sie in Brandenburg für 5 Jahre zuschauen müssen wie Politik gestaltet wird.
    Und der Forist mit den 1000 Namen wird immer etwas persönlicher wenn ihm die Argumente ausgehen.
    Hoffentlich fällt der zukünftigen Koalition ein wie man das Bildungsressort zum Wohle der Kinder endlich auf Vordermann bringt !

  3. 35.

    Ich verbitte mir das - ich bin weder Troll und schon gar nicht rechtsextrem. Ich versuche lediglich Ihrer humorlosen Art zu begegnen. Aber ich merke schon, das hat wenig Sinn...

  4. 34.

    Dass die CDU jetzt eifersüchtig auf die SPD reagiert, war ja vorauszusehen. Aber man kann doch jedenfalls davon ausgehen, dass sich SPD und BSW weiter annähern, ohne die jeweilige eigene Linie allzu weit zu verlassen.
    Und wie gesagt - man kann nur hoffen, dass sich Frau Wagenknecht am Ende nicht dazwischen wirft...
    Es geht ums Ganze - es geht um Brandenburg!

  5. 33.

    Sie haben aber schon begriffen, warum die deutschen Autobauer-Arbeitsplätze momentan und zukünftig gefährdet sind, wenn die weiter am Verbrenner festhalten?!
    Denn auch die deutsche Premiumklasse wird sich in China und den USA ohne Elektroantrieb nur noch schlecht verkaufen lassen.
    Die Würfel für den zukünftigen Antrieb sind doch weltweit längst gefallen.

  6. 32.

    Ist das eigentlich Absicht wenn man hier rechtsextreme Trolle zulässt die jede Diskussion entgleisen lassen wollen?

    Oder hält man das hier für einen Beitrag für eine konstruktive Diskussion?

    " Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. "

    Wirklich interessant...

  7. 30.

    Es ist wirklich einfach auf Tariftreue zu setzen, wenn das nicht das eigene sondern das Steuergeld betrifft.
    Damit will ich Tarifverpflichtung nicht schlecht reden, aber da muss schon etwas mehr kommen, denn Tariftreue sollte sowieso außer Frage stehen.

  8. 29.

    Neenee, ich meinte schon Sie. Ich überlege gerade, was hier Ihr erster Name war... fällt mir gerade nicht ein. Uwe? Tim? Alias? Aber egal, so wichtig sind Sie nicht, hier gehts um Wichtigeres.

    SPD und BSW sollten sich schon näher verständigen. Hoffentlich grätscht Frau Wagenknecht nicht dazwischen, wenns ernster wird...

  9. 28.

    "Interessant" was die Netiquette hier so zulässt.

    2. Bitte beziehen Sie sich auf das Thema des Beitrags.

  10. 27.

    Ach, Sie sind Ausländerin?? Sie wollen doch immer so als Deutsche hier in Erscheinung treten, resp. als West-Deutsche...

  11. 25.

    Sie sagen es, "Denken hilft". Dann sollten Sie das auch tun.Wie war das doch mit den Energiepreisen? Wer hat in den letzten Monaten die Wirtschaftpolitik bestimmt? Wer drängt auf die Elektromobilität? Ich glaube nun finden auch Si die richtige Antwort.

  12. 24.

    Na, Sie Oberschlauer? Dieser ,,Dagmar'' hat sich sehr häufig mitLobhudeleien der Blauen gezeigt. hab einen ganzen Hefter voll. Von Ihnen übrigens auch schon!

  13. 23.

    "Woher wissen Sie, wen Dagmar wählte?"

    Ich gehe halt davon aus, dass wenn wer ständig die Propaganda der AfD herumposaunt auch die Rechtsextremisten wählt.

  14. 20.

    Na dann heften Sie mal weiter, pssst zur hiesiger Natur, übrigens für mich ein Grund mehr die deutsche Staatsangehörigkeit nicht anzunehmen.

  15. 19.

    „ Der FDP-Landesvorsitzende Zyon Braun kritisierte, noch nie habe sich eine künftige Landesregierung so intensiv zur Außenpolitik und so wenig zur Zukunft Brandenburgs geäußert.“

    Diese Einschätzung ist eine Punktlandung zu der landespolitisch inhaltsleersten Koalition.
    Und das ist noch die freundliche Formulierung.

Das könnte Sie auch interessieren