BrandenburgTrend im Auftrag der ARD - SPD und AfD gleichauf, Grüne verlieren deutlich

Wäre bereits am kommenden Sonntag Landtagswahl in Brandenburg, würde sich das Ergebnis deutlich von der vorherigen Wahl unterscheiden. Im Endspurt kann die SPD in der Wählergunst stark zulegen. Den Grünen geht dagegen die Puste aus.
Zehn Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg liegen SPD und AfD gleichauf an der Spitze. Hätten die Brandenburger schon am kommenden Sonntag die Wahl, würden beide Parteien jeweils 22 Prozent der Stimmen erhalten. Das geht aus dem BrandenburgTrend im Auftrag der ARD hervor. Die CDU könnte demnach mit 18 Prozent rechnen, die Linke mit 15 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen mit zwölf Prozent. Die FDP käme auf fünf Prozent und müsste damit weiter um den Einzug in den Landtag zittern. BVB/Freie Wähler erhielten vier Prozent. Andere Parteien würden zusammengenommen zwei Prozent der Stimmen erhalten.
Gegenüber dem vorherigen BrandenburgTrend vom Juni hätten sich die Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Dietmar Woidke deutlich verbessert und erhielten nun vier Prozentpunkte mehr. AfD, CDU und Linke verbessern sich um jeweils einen Prozentpunkt. Große Verlierer wären die Grünen: Sie erhielten bei der Umfrage fünf Prozentpunkte weniger und büßen damit exakt den Zugewinn wieder ein, der sie im Juni auf den dritten Platz des BrandenburgTrends katapultiert hatte. FDP und BVB/Freie Wähler zeigen keine Veränderung im Vergleich zum Juni.
Deutliche Veränderungen gegenüber 2014
Im Vergleich mit dem Ergebnis der Landtagswahl von 2014 zeigt die Umfrage zum Teil enorme Unterschiede. Am deutlichsten legt die AfD mit ihrem Spitzenkandidaten Andreas Kalbitz zu (+11,8 Prozentpunkte). Auch die Grünen, angeführt von Ursula Nonnemacher, erfahren heute einen viel höheren Zuspruch (+5,8 Prozentpunkte). Auch die FDP mit Spitzenkandidat Hans-Peter Goetz (+3,5 Prozentpunkte) und BVB/Freie Wähler mit Spitzenkandidat Péter Vida (+1,3 Prozentpunkte) können im Vergleich mit der vorigen Landtagswahl zulegen.
Verlieren würden vor allem die Regierungsparteien SPD (-9,9 Prozentpunkte) und die Linke von Spitzenkandidatin Kathrin Dannenberg (-3,6 Prozentpunkte). Laut dem BrandenburgTrend im Auftrag der ARD erhalten sie zusammen aktuell 37 Prozent und verfehlen klar die Mehrheit. Am zweitstärksten würde die von Ingo Senftleben angeführte CDU verlieren (-5 Prozentpunkte).
Dreierbündnis sehr wahrscheinlich
Damit wird die kommende Regierung sehr wahrscheinlich von einem Dreierbündnis gestellt werden. Der Einzug der FDP könnte dabei zum Zünglein an der Waage bei der Regierungsbildung werden. Nach der aktuellen Umfrage würde eine mögliche rot-rot-grüne Regierungskoalition zusammen 49 Prozent der Stimmen erhalten. Reicht es für die Liberalen nicht, wäre das die klare Mehrheit im Landtag. Überspringen sowohl die FDP als auch BVB/Freie Wähler die Fünf-Prozent-Hürde, würde Rot-Rot-Grün sehr wahrscheinlich keine Mehrheit finden.
Für die Umfrage wurden zwischen dem 19. und 21. August insgesamt 1.002 wahlberechtigte Brandenburger befragt. Die Stichprobe wurde von Infratest Dimap nach dem Prinzip der repräsentiven Zufallsauswahl durchgeführt. Die Ergebnisse können Schwankungen im Bereich von 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten unterlegen sein. Der BrandenburgTrend im Auftrag der ARD ist die letzte offizielle Wahlumfrage vor der Landtagswahl am 1. September.
Sendung: Brandenburg aktuell, 22.08.2019, 19.30 Uhr