Interview | Moderator Marc Langebeck vor rbb-Wahlarena - "Die Offenheit des Formats macht den Reiz aus"

Di 20.08.19 | 07:40 Uhr
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v.l.n.r. Hans-Peter Goetz (FDP), Andreas Kalbitz (AfD), Kathrin Dannenberg (Die Linke), Dietmar Woidke (SPD), Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Ingo Senftleben (CDU) (Quelle: rbb; picture alliance/Andreas Franke; Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa; Annette Riedl/dpa; Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa; imago/Martin Müller; Annette Riedl/dpa)
Audio: Inforadio | 20.08.2019 | Interview Marc Langebeck | Bild: rbb; picture alliance/Andreas Franke; Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa; Annette Riedl/dpa; Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa; imago/Martin Müller; Annette Riedl/dpa

Noch zwei Wochen bis zur Landtagswahl in Brandenburg: Wer noch unentschlossen ist, dem könnte "Ihre Wahlarena" bei der Entscheidung helfen - begleitet von den Moderatoren Tatjana Jury und Marc Langebeck. Letzterer hat sich bereits vorab einigen Fragen gestellt.

Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg sind die Spitzenkandidaten von sechs Parteien am Dienstagabend (20.15 Uhr) zu Gast im rbb Fernsehen. Zur "Wahlarena" eingeladen sind Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Andreas Kalbitz (AfD), Ingo Senftleben (CDU), Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Die Grünen), Kathrin Dannenberg (Die Linke) und Hans-Peter Goetz (FDP) eingeladen. Die Sendung ist live und dauert 90 Minuten.

rbb: Haben sich die Zuschauer beworben oder wurden sie ausgesucht?

Marc Langebeck: Die Zuschauer konnten sich bei uns bewerben und uns ihre Fragen, Themen oder Probleme nennen. Es werden Landwirte oder auch Schulklassen vor Ort sein. Daher wird es große Themenblöcke geben wie Stadt und Land, Klima und Energiepolitik oder Strukturwandel. Bis zuletzt wissen wir aber nicht, welche Fragen konkret kommen werden. Da lassen wir uns überraschen. Vielleicht ergibt sich die eine oder andere interessante Nachfrage tatsächlich erst vor Ort an dem Abend.

Fragt Ihr klassischerweise bestimmte Themenblöcke ab und haben die Kandidaten eine vorbestimmte Redezeit? Oder stellen in erster Linie die Zuschauer die Fragen?

Wir steigen mit einer offenen Fragerunde des Publikums ein, gehen zu den Leuten hin und fragen, was sie auf dem Herzen haben. Das kann beispielsweise die Pflege, aber auch etwas völlig anderes sein. Im Verlauf der Sendung wollen wir dann aber die großen Themenblöcke unterbringen. Allerdings ist nicht klar, ob all diese Themen am Ende auch tatsächlich zur Sprache kommen.

Können sich auch Zuschauer von zu Hause aus einbringen?

Wir versuchen, die Sendung auch in den sozialen Medien begleiten zu lassen. Dort kann man mitdiskutieren. Mit Hilfe unserer Social-Media-Redakteure wollen wir so auch mitbekommen, was dort läuft. Vielleicht ergibt sich dadurch eine Möglichkeit, eine vieldiskutierte Frage aus dem Netz auch live in der Sendung zu stellen.

Es gab eine gerichtliche Auseinandersetzung, weil der rbb BVB/Freie Wähler nicht eingeladen hat. Warum ist die Partei nicht dabei?

Der rbb hat entschieden, nur diejenigen einzuladen, die auf der Grundlage verlässlicher Umfragewerte über die Fünf-Prozent-Hürde kommen und am Ende auch in Fraktionsstärke in den neuen Landtag einziehen werden.

Marc Langebeck moderiert die Sendung Brandenburg Aktuell, nun ist er Gastgeber in der "Wahlarena".
Der rbb-Moderator Marc Langebeck | Bild: rbb Presse & Information

Welche Ziele hast Du Dir persönlich gesetzt, Marc? Was willst du für die Zuschauer erreichen?

Das ist die einzige große Fernsehrunde, in der alle Spitzenkandidaten aufeinander und auch auf ihre Wählerinnen und Wähler treffen. Man kann sich das so vorstellen, dass unser Publikum dort sitzt und sich die Spitzenpolitiker im besten Fall dort darum bewerben, die neue Regierung anzuführen. Daher würde ich mir wünschen, dass es einen Erkenntnisgewinn bei den Zuschauern und unserem Publikum gibt.

Vielleicht erleben wir auch die eine oder andere überraschende Situation. Da das Format sehr offen ist und wir offene Fragerunden zulassen wollen, wissen wir nicht genau, was passiert. Es ist keine choreografierte Sendung mit Drehbuch, die wir bis ins letzte Detail planen können. Die Offenheit des Formats macht den Reiz aus. Es ist daher ein Stück weit ein authentischeres Programm zum Wahlkampf als man das von bisherigen Formaten kannte.

Das Interview mit Marc Langebeck führte Sabine Dahl, Inforadio.

8 Kommentare

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  1. 8.

    Es ist höchst verwunderlich, dass Sich die Kandidaten sowenig für die Probleme des ländlichen Bereiches einsetzen. Welche Zukunft hat dieser, wenn der Bus nur dreimal am Tag kommt und am Wochenende garnicht. Wenn die Alternative, wie zum Beispiel Radwege fehlen, wenn die Straßen so marode sind, dass selbst dass beste Auto irgendwann durch diese auseinander fällt. Kinder und Jugendliche sind so nur auf das Auto der Eltern angewiesen, um überhaupt am öffentlichen Leben etwas teilhaben zu können.

  2. 7.

    Guten Abend Herr Engler,

    die Umfrageergebnisse der Parteien hatten nur Einfluss auf die Entscheidung, wer zur Wahlarena eingeladen wird, wie beschrieben. Sie haben keinen Einfluss auf die Verteilung der Redezeit.

    Freundliche Grüße und einen angenehmen Abend!

  3. 6.

    Ich verspreche mir eine faire Fragerunde, in der die Kandidaten ihre Positionen vortragen können. Da die Afd in Umfragen führt, sollte ihr auch angemessene Redezeit gegeben werden. Der Zuschauer ist kritisch.

  4. 5.

    Dass der RBB sich im gerichtlichen Verfahren durchgesetzt habe, stimmt wohl höchstens im Ergebnis.

    Das Verwaltungsgericht Berlin hat kein "nachvollziehbares journalistisches Konzept bei der Auswahl der Diskussionsteilnehmer" gesehen und es musste neu entschieden und begründet werden, wer mitmachen darf.

  5. 4.

    Zweifelsohne eine interessante Sendung.
    Das Format der Sendung beugt parteipolitischer Einseitigkeit vor. Ich werde dabei sein, am Fernseher.

  6. 3.

    Die Ignoranz gegenüber den Freien Wählern ist aus meiner Sicht eine politisch dumme Entscheidung. Diese Ausgrenzung zeigt, dass die Verantwortlichen des Senders offenbar die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben oder eine andere Motivation dahinter steckt. Das passt dann auch wunderbar zu dem "Ein Brandenburg" Einheitsbrei der SPD! Und hinterher fahren dann alle nach Cottbus und wollen betroffen wissen, wie es soweit kommen konnte! Sie Verantwortlichen sollten sich schämen!

  7. 2.

    Wir haben die Info ergänzt, wer das Interview mit Marc Langebeck geführt hat.

  8. 1.

    Unter den Texten steht doch üblicherweise der Name des Interviewers. Hier habe ich den Eindruck, als hätte Herr Langebeck sich selbst interviewt...
    Dass die Freien Wähler nicht eingeladen wurden, ist, als wolle man Wahlergebnisse vorweg nehmen. Wäre ich Brandenburger, ich würde sie wählen!

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