Stichprobe Brandenburg | Bad Freienwalde - Arm sein, wo andere Urlaub machen

So 11.08.19 | 08:15 Uhr | Von Margarethe Neubauer
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Tafel-Mitarbeiterin Cindy Chudzinski in Bad Freienwalde (Quelle: rbb|24/Margarethe Neubauer)
Bild: rbb|24/Margarethe Neubauer

Sie gilt als Oderlandidyll zwischen Kuhweiden und Moor: die Kurstadt Bad Freienwalde. Touristen erklettern den Eulenturm, steigen ins Torfbad, kaufen Wildsalami für 34 Euro. Doch einigen Einwohnern fehlt das Geld für die Bockwurst im Freibad. Von Margarethe Neubauer

Am 1. September 2019 haben mehr als zwei Millionen Brandenburgerinnen und Brandenburger die Möglichkeit, den neuen Landtag zu wählen. Doch wie sieht das Leben in der Mark abseits des Berliner Speckgürtels aus? Was bewegt die Menschen? Wir haben uns im Land umgeschaut. Entstanden ist die Serie "Stichprobe Brandenburg".*

Kein Kaugummi klebt auf den Bürgersteigen, in den Blumenkästen am Rathaus blühen Geranien. Am Marktplatz in Bad Freienwalde verkündet ein Wegweiser: Kurviertel, Freibad, Aussichtsturm. Vier Fahrradminuten entfernt liegt die Scheunenstraße: Lottoladen, Discounterparkplatz, Getränkemarkt. Zum Haus Nummer Sieben gibt es keinen Wegweiser. Trotzdem ist der Ort gut besucht, denn hier öffnet die Tafel ihre Türen.

Plattenbau in Bad Freienwalde (Quelle: rbb|24/Margarethe Neubauer)
Bild: rbb|24/Margarethe Neubauer

Ein Stück Käsekuchen für 40 Cent

Der Laden versorgt Menschen, für die der Einkauf im Lebensmittelmarkt zu teuer ist. Wer dort kauft, zahlt einen kleinen Unkostenbeitrag, der aber nur einen Bruchteil des eigentlichen Ladenpreises ausmacht. Hierher kommen auch diejenigen, die sich die Cafés im Kurort nicht leisten können. Kaffee: 50 Cent. Käsekuchen: 40 Cent.

Hinter Joghurt und laktosefreier Mascarpone lugt Cindy Chudzinski hervor. Die Frau mit den streichholzkurzen Haaren steht täglich hinter der Theke. Sie sortiert Brötchen, kocht Kaffee, putzt, berät. Gespräche über Senf und private Sorgen. "Ich kann mich in meine Kunden hineinversetzen", sagt Cindy Chudzinski. "Mir geht es ähnlich. Auch wir müssen jeden Cent zweimal umdrehen." Die Mutter von vier Töchtern lebt selbst von Hartz-IV, unterstützt die Tafel als Bundesfreiwillige – und hört zu.

Die Sorgen der Stadt sind nicht die Sorgen der Bürger

Eine Kundin in Blumenbluse kommt mit dem Rollator. Sie ist frisch zugezogen – und fühlt sich einsam. "In diesem Viertel fehlen Bänke. Wo soll man denn sitzen, ins Gespräch kommen? Die Kurstadt, ja, das ist eine schöne Fassade." Dass die marode Betonbrücke Bad Freienwalde den Titel "Kurstadt" kosten könnte, ist hier kein Topthema. Rund um die Scheunenstraße prägen Plattenbauten das Stadtbild. Graue Betonklötze mit Balkongeländern aus Wellblech.

Vor drei Jahren entdeckte Cindy Chudzinski dort zufällig die Tafel. "Ich hatte sehr große Hemmungen, hinzugehen. Auf andere angewiesen zu sein - das kannte ich gar nicht", sagt die gebürtige Wriezenerin. Eigentlich wollte sie damals in einer Bäckerei arbeiten, machte ein Praktikum. Doch sie wurde nicht übernommen. "Weil ich kleine Kinder hatte. Die Betriebe erwarten, dass man jederzeit einsatzbereit ist, nie ausfällt. Außerdem haben die ihre eigenen Leute, suchen oft nur Aushilfen." So sei es üblich, hier im Kurort.

Schloss und Moor schaffen keine Arbeitsplätze

Kurort, das ist ein Wort, das sie zögerlich ausspricht. Viel werde in den Gesundheitstourismus investiert, doch die Arbeitsplätze wachsen nicht im Moor. 8,8 Prozent der Einwohner in Bad Freienwalde sind arbeitslos. So der Stand im Monat Juni 2019 zur Erntesaison. Im Winter waren es annähernd elf; das ist deutlich mehr als der Durchschnitt im Land Brandenburg (5,6 Prozent). Cindy Chudzinskis Kundenstamm wächst – an diesem Tag kommen dreißig Menschen. Eine serbische Mutter, ein älterer Herr im Kapuzenpullover. Cindy Chudzinski spricht die meisten mit Vornamen an.

Auch Rick Seltenheim und seine Freundin Michaela beziehen Hartz-IV, je 408 Euro – das reicht kaum für das Nötigste. Käsebrötchen, Würste, Fruchtquark, Schokolade – das Paar verstaut einen 5-Euro-Wochenendeinkauf in seinen Rucksäcken. "Wir kaufen alles bei der Tafel und schämen uns dafür überhaupt nicht", sagt der gelernte Zimmermann. Sie wollen weiterhin zur Scheunenstraße radeln, wenn sie demnächst nach Bralitz ziehen. Aus der Stadt in das Dorf seiner Eltern, acht Kilometer nördlich von Bad Freienwalde – zur Gurkenernte.

Tafel Bad Freienwalde - Rick Seltenheim und Freundin (Quelle: rbb|24/Margarethe Neubauer)
Tafel Bad Freienwalde - Rick Seltenheim und Freundin | Bild: rbb|24/Margarethe Neubauer

Wer sich langweilt, greift zur Flasche

Sicher, auf dem Bau gebe es auch in der Kurstadt etwas zu tun. Aber Rick Seltenheim sträubt sich gegen den Ort. "Selbst wenn wir Geld hätten – es gibt hier ja nüscht", sagt der 32-Jährige. Die Kurlichtspiele – das alte Kino – sind vor acht Jahren aus der Bad Freienwalder Flaniermeile verschwunden, Geschäfte stehen leer.

Darunter leide das Stadtklima: "Die Leute sitzen am Bahnhof rum, trinken aus Langeweile, nehmen Drogen. Cannabis, Speed. Das habe ich in meinem Freundeskreis erlebt. Die stürzen ab. Weil sie nichts zu tun haben."

Bei der Landtagswahl am 1. September will er für die AfD stimmen: "Denen gebe ich eine Chance, weil sie neu sind, etwas in Deutschland verändern wollen. Die alten Parteien bleiben auf ihrer Rille, und es ändert sich nichts." Sein Frust richtet sich gegen die Politik, nicht gegen die "Neubürger". So nennen sie bei der Tafel Geflüchtete, die in der Kurstadt leben.

"Die meisten unserer Kunden sind Neubürger. Sie kaufen sehr viel Gemüse und Obst, vor allem Zitronen", sagt Cindy Chudzinski. Wer ihren Laden besucht, spricht deutsch mit ihr – oder versucht es. Der alte Mann aus dem Nachbarhaus, die Frau mit Kopftuch, die nun im Ortsteil Schiffmühle wohnt.

Oft mühsam: die Tour zur Tafel

Die Tafel ist der Treffpunkt der Einsamen. An einem runden Plastiktisch vor dem Haus sitzt ein Mann in der Sonne. Zuletzt habe er nach der Wende gewählt, dann nie wieder. "Ich bin ehrlich zu Ihnen – gäbe es die Tafel nicht, wäre ich schon verhungert." Um 2,70 Euro für ein Bahnticket zu sparen, ist er zehn Kilometer mit dem Rad gefahren. Nicht jeder ist so mobil. Rentner, die in der südwestlichen Waldstadt leben, können den Laden momentan schlecht erreichen. Die Bundestraße B158 ist teilweise gesperrt, der Bus fährt nicht. Deshalb soll bald das Tafelauto regelmäßig rausfahren. Auch bis hoch an die Oder.

Cindy Chudzinski lebt selbst in einem kleinen Ort nahe der polnischen Grenze. Ein abgelegener Hof mit Schweinen, Schafen, Enten. Sie hat keinen Führerschein. Wenn ihr Freund sie nicht mitnehmen kann, radelt sie die 15 Kilometer nach Bad Freienwalde. Sie liebt die Region. Dennoch: "Jungen Leuten würde ich raten, wegzuziehen. Dorthin, wo die Möglichkeiten besser sind, es Ausbildungsplätze gibt." Ob sie im September wählen geht, weiß Cindy Chudzinski noch nicht.

Tafel-Mitarbeiterin Cindy Chudzinski in Bad Freienwalde (Quelle: rbb|24/Margarethe Neubauer)
Tafel-Mitarbeiterin Cindy Chudzinski | Bild: rbb|24/Margarethe Neubauer

*"Stichprobe Brandenburg" ist ein Projekt des 12. Volontärsjahrgangs der Electronic Media School ems in Zusammenarbeit mit rbb|24. Weitere Reportagen aus den Landkreisen finden Sie hier.

Beitrag von Margarethe Neubauer

65 Kommentare

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  1. 65.

    Und ich hatte erwartet, Sie haben echte Gründe, die sie auf das Wahlprogramm beziehen. Offenbar nicht. Tja...

  2. 64.

    Weil sie eine rechtsextreme "Partei" ist und eng mit Nazis und Verfassungsfeinden zusammenarbeitet? Weil dort Leute mit rechtsextremistischer Biografie bis in höchste Parteiämter gelangen? Reicht das für den Anfang?

  3. 62.

    Na dann mal los, warum sollten diese Menschen nicht die AfD wählen?

  4. 61.

    Lesen Sie mal Ihre Kommentare.......dann verstehen Sie vielleicht was gemeint ist.

  5. 59.

    Dummer da plumper Versuch des derailing. Sie schreiben mal wieder nur die halbe Wahrheit, typisch für Leute wie sie.

    Ich habe von Anfang an auf den Zusammenhang der Nazi-Klamotten und der Aussage zur AfD gemacht, bei Kommentar 2 habe ich vorerst noch von "einer bekannten Marke" geschrieben. Da wurde nichts "hinterhergeschoben", ich habe später konkretisiert, ja.

    Also lassen sie diese plumpen Versuche und behalten sie ihre Lügenund Diffamierungen für sich, danke. Ich habe es nicht nötig auf Arbeitslose und Hartz IV Opfer einzuprügeln, das übernehmen hier schon andere oft genug.

  6. 58.

    "Wo meinte denn Carlos dass "arme Menschen keine teure Markenkleidung tragen dürften."? Nachplappern erhöht nicht den Wahrheitsgehalt."

    Warum lesenSie nicht einfach alle Kommentare und schon wird die Frage nach dem WO beantwortet.

  7. 57.

    Von der rechtsextremen AfD haben diese Leute noch viel weniger zu erwarten, haben sie schon mal das Parteiprogramm gelesen?

  8. 56.

    Die Lage im Land ist noch schlechter als ich annahm, wenn nun wiedermal zur Ablenkung die Sicherung die Grenze (welche vollkommen rechtmäßig war)als Argument vorgekramt werden muss.

  9. 55.

    Was haben diese Menschen denn noch zu verlieren? Kein Wunder, wenn die AfD Zulauf hat. Die etablierten Parteien haben nichts erreicht für diese Menschen.

  10. 54.

    Carlos hat gleich zu Anfang nur auf die teueren Klamotten abgezielt:

    „Dafür hat es denn aber für ein T-shirt einer bekannten Marke zu 29,90 €, einer fast so teuren Kappe und einem Piercing gereicht.“

    Das mit den Nazi ist dann hinterhergeschoben worden.

  11. 53.

    Neonazis machen so enigen aus Unkenntnis, das fängt ja schon mit der deutschen Geschichte an.

    Wo meinte denn Carlos dass "arme Menschen keine teure Markenkleidung tragen dürften."? Nachplappern erhöht nicht den Wahrheitsgehalt.

    Es geht sehr wohl um "Embleme und Marken" der rechtsextremen Szene und zusammen mit der Aussage über die rechtsextreme AfD machen das gesamte Bild aus, das Seltenheim von sich gibt.

  12. 52.

    "Alle die Thor Steinar, Lonsdale, Fred Perry und so weiter tragen sind alles Rechtsextremisten"

    Wo habe ich das geschrieben? Zusammen mit der Aussage zur rechtsextremen AfD ergibt sich aber ein deutliches Bild.

    Von daher nochmal die Bitte: Mit Verlaub, erst denken, dann tippen, danke. Falls sie dazu in der Lage sind, bei den von ihnen ausgesprochenen Beleidigungen habe ich da so meine Zweifel.

  13. 51.

    "Es ging nicht um Embleme, sondern darum, dass Du HartzIV-Empfängern das Recht absprechen willst, teure Kleidung zu tragen. "

    Wo habe ich das geschreiben? Nicht einmal in dem erwähnten Zitat.

  14. 50.

    Das ist doch völliger Quatsch.
    Von Neonazis wird die Marke oft in Unkenntnis dessen getragen, dass Fred Perry Jude war. Der Lorbeerkranz, Logo der Marke, dient als Symbol des Sieges.

    Im übrigen ging es nicht um Embleme und Marken, sondern dieser Carlos meint, dass arme Menschen keine teure Markenkleidung tragen dürften.

  15. 49.

    Joa, diese Kleidung zu tragen ist bei den Meisten ein deutliches Statement. Muss nicht bei allen, ist aber schon ein Signal bei sehr vielen. Uniformierung halt. Mal recherchieren lohnt!

  16. 47.

    Alle die Thor Steinar, Lonsdale, Fred Perry und so weiter tragen sind alles Rechtsextremisten Was für ein dummes Klischee.......

  17. 46.

    Fakt ist, genau wie bei Pegida findet eine Distanzierung von diesen braunen Hetzern in der Spitze nicht statt, so dass eine Mäßigung dieser Partei nicht zu erwarten ist. Viel mehr werden immer mit NPD und Identitären verliebte Blicke ausgetauscht und Debatten mit Falschaussagen und mehrdeutigen Statements angeheizt. So was macht etwas mit den Menschen. AFD und Co führen zu einer verrohten Gesellschaft und haben politisch noch kein einziges Problem gelöst. Weil sie an einer politischen Debatte - wo man auch konsensfähig sein muss - gar kein Interesse haben. Disruption, alles Porzellan zerschlagen, ist in der Wirtschaft gerade voll in Mode. Und die AFD spielt die gleiche Klaviatur im Politikbetrieb. Wenn die "2. Reihe" dabei zusieht, dann sind das eben auch nur willfährige Erfüllungsgehilfen dieser Nazipolitik. Wenn sie heute Höcke, Meuthen, Kalbitz und Gesellen nicht rauswerfen, warum sollten sie das morgen tun?

  18. 45.

    Nagelneuer Artikel bei rbb24: alleine kurz vor dem Mauerfall starben 18 Menschen durch ihre Flucht aus diesem wunderbaren Land, in dem es allen besser ging. Was für ein Wolkenkuckucksheim... Wenn es nur um die Verzerrung irgendwelcher Erinnerungen ginge. Aber informieren Sie sich doch bitte umfassend, was in der achso tollen DDR abging. Mir soll's wurscht sein. Mauer wieder hoch, jut iss. Ach wie scheen war ett in meen West-Berlin... :-)

  19. 42.

    Sie haben da ganz Recht! Keiner macht sich die Mühe, sich die "zweite Reihe" der AFD anzuschauen. Die schieben diesen braunen Mist nur als "Bugwelle" um "Proteststimmen" zu bekommen. Die AFD ist aus meiner Sicht gar nicht so Braun, sondern absolut neo liberal! Die Agenda 2010 von Schröder ist nur ein laues Lüftchen gegen das was uns Blüht wenn diese Industrie und Reichen Lobby an die Macht kommt. Das ist auch meiner meiner "Hauptaufreger", dass von unseren demokratischen Kräften nur blindwütig in die Nazi-Ecke gekeilt wird, aber niemand sich die Mühe macht, diesen Haufen zu analysieren und in puncto Parteiprogramm auseinander nimmt! Ich frage mich ob die Protestwähler den neuesten Vorstoß der AFD wahrgenommen haben, die Wehrpflicht wieder zu aktivieren und mit Wehrpflichtigen an der Seite der USA, im Ausland, Krieg zu führen!? Wohlen das die Protestwähler ihren Kindern antun?

  20. 41.

    Also ich sehe 2 junge Menschen die von Hartz 4 leben.Warum auch immer,aber eins verstehe ich nicht ,in ganz Deutschland werden Händeringend in allen Bereichen Personal gesucht.Also das es keine Arbeit gibt oder sie nichts finden daran glaube ich nicht .Es gibt genug an Arbeit man muss auch wollen und manchmal muss man ebend ein wenig weiter fahren.Das Argument es gibt keine Arbeit lasse ich persönlich nicht gelten.Aber ist schon einfach wenn mir Amt die Kohle hinterher schmeißt. L.g.

  21. 40.

    Es ging nicht um Embleme, sondern darum, dass Du HartzIV-Empfängern das Recht absprechen willst, teure Kleidung zu tragen. Ich zitiere mal:

    Dafür hat es denn aber für ein T-shirt einer bekannten Marke zu 29,90 €, einer fast so teuren Kappe und einem Piercing gereicht.

    Von daher kann ich Kritik an Deiner Aussage durchaus verstehen.

  22. 39.

    In der DDR ging es vielen Menschen und Regionen besser als heute.

  23. 38.

    Sogar die Flüchtlinge fragen mich wie man hier wohnen kann und wer hierher kommt möchte so schnell es geht wieder weg egal welche Herkunft und wer hier geboren und aufgewachsen ist fängt spätestens wenn er auf eigenen Beinen stehen soll an diesen Ort zu hassen

  24. 37.

    "Carlos, mit Verlaub gesagt, Sie sind eine ziemliche Hohlbirne."

    Finden sie? Ich stimme zumindest nicht in den Chor derer ein, die hier auf Hartz IV Bashing machen... ich frage mich, und damit bin ich ja offensichtlich nicht alleine, warum einer der bei Tafel einkaufen geht und die rechtsextreme AfD goutiert, ein T-shirt mit einer äußerst subtilen Aussage tragen kann.

    Soviel zu einer "Hohlbirne", die im Gegensatz zu ihnen etwas weiter denkt.

    Falls sie den Unterschied zwischen "Hilfiger-Shirt oder schönen Lederschuhen" und "Thor Steinar", "Lonsdale" usw nicht kennen, helfe ich ihnen gerne weiter...

    Mit Verlaub, erst denken, dann tippen, danke.

  25. 36.

    Zitat Rohwedder: Der ganze Salat(DDR-Volkeigentum, ohne Immobilien) ist 600 Milliarden D Mark wert!

  26. 35.

    Viel zuuuuu einseitig, auch Ihnen muss die ZDF- Dokumentation Beutezug Ost empfohlen werden!
    Fakt ist, viele Mechanismen des Real Existierenden Sozialismus wurden längst vom herrschendem System übernommen. Ebenso birgt dieses vergangene Gesellschaftsexperiment viele Lösungen, sollte mal der Kapitalismus die Fähigkeit verlieren, aus jeder Krise Kapital zu schlagen. Oder einfach mal ne ganze Weile nicht mehr wachsen würde...
    Diese Zeiten kündigen sich gerade an! Zum Glück haben einige nicht vergessen!
    solidarische Grüsse

  27. 34.

    Sie sollten der Propaganda nicht all zu sehr vertrauen.

    "Das Papier Gerhard Schürers wurde wie selbstverständlich später als Beleg für den Staatsbankrott der DDR gewertet. Dabei ist bereits einige Jahre später bewiesen worden, dass wesentliche Aussagen in der Analyse, insbesondere über die Verschuldung der DDR in den westlichen Staaten, nicht den Tatsachen entsprachen und die Darstellung insgesamt dramatisiert war. So betrugen etwa die Auslandsschulden der DDR keineswegs wie von Schürer behauptet 49 Milliarden, sondern – ... - lediglich 19,9 Milliarden Valutamark. Das Schürer-Papier, darin sind sich Historiker heute einig, war keine Bankrotterklärung, ..."

    https://www.mdr.de/zeitreise/war-die-ddr-pleite100.html

    Zudem sollten Sie sich auch mal über die Reparationen informieren, die die DDR für die BRD mitbezahlt hat. Dann begreifen Sie vielleicht, worin die Ursache der Mangelwirtschaft lag. Vom Wirtschaftskrieg der "Brüder und Schwestern" gegen den Osten mal ganz abgesehen.

  28. 33.

    Genau. Und deshalb war die DDR am Ende auch nicht pleite, fehlten die Mittel für Ersatzinvestitionen, geschweige denn Innovationen, hatte man folglich einen Großteil der Unternehmen auf Verschleiß gefahren, war die Infrastruktur veraltet und verrottet, gammelten viele Altbauten vor sich hin und und und.

    Nebenher hatte die DDR einen Haufen Schulden beim "Klassenfeind" und wäre ohne die üppige Unterstützung der BRD (teils verkleidet etwa durch "Transitgebühren" oder auch über den von der SED eifrig betriebenen Menschenhandel) vermutlich schon ein paar Jahre früher ökonomisch am Ende gewesen.

    Nach ideologischen Gesichtspunkten Fantasiepreise festlegen und dann mit immer weiter wuchernden Subventionen finanzieren, ohne sich darum zu kümmern, wie diese finanziert werden sollen, ist wirklich eine kluge Politik. Und sehr zukunftsträchtig.

  29. 31.

    Hilfe!!! Sie haben ^^ nach Ihrem Kommentar vergessen. Sonst könnte man meinen, Sie meinen das ernst.

  30. 30.

    Ach lieber Erich, wann hat Ihre Welt aufgehört sich zu drehen? Sie sind offenbar im vorigen Jahrhundert in einer Zeitschleife.
    Wie war das doch gleich? Lieber einen Golf als einen Trabi fahren, aber 78 DM (!) Miete zahlen.

    Der von Ihnen ach so geliebte Staat war komplett runtergewirtschaftet. Und das wünschen Sie sich zurück? Ach ne, Sie haben ja gar nicht gemerkt, dass andere Zeiten sind.

  31. 29.

    Die Schrille kam 5 Pfennige, da müsste niemand zur Tafel.
    Von den Mieten ganz zu schweigen für eine Neubauwohnung.
    Informieren Sie sich mal!

  32. 28.

    Ich gebe meine gesamte Kleidung, die ich nicht mehr haben möchte, an ein Sozialkaufhaus in Berlin. Auch Markenkleidung.
    Sollte Ihnen also demnächst mal eine Frau mit Hilfiger-Shirt oder schönen Lederschuhen über den Weg laufen, dann denken (soweit es geht) Sie mal nach, ob sie sich das "leisten" konnte oder für sehr kleines Geld im Sozialkaufhaus erworben hat.
    Carlos, mit Verlaub gesagt, Sie sind eine ziemliche Hohlbirne.

  33. 27.

    Auch von einem Nachwuchjournalisten erwarte ich mehr, Frau Margarethe Neubauer!

    Solchen Aussagen man würde die rechtsextreme AfD wählen weil "weil sie neu sind, etwas in Deutschland verändern wollen." relativieren sich sehr schnell wenn man sich mal anguckt welches T-shirt Seltenheim trägt.

    "Zwei Marken, die dabei in Köln besonders auffallen, sind “Kölsch Bloot” und “Oldschool Criminal“... "Olschool Criminal gehört weiterhin zum gewohnten Anblick auf Neonaziaufmärschen."

  34. 26.

    Über Rick sich zu unterhalten, ist wohl überflüssig. Zwischen Frankfurt Oder, Eberswalde und Werneuchen würde er als Zimmermann was finden und zu diesen Orten gibt es ja noch Verbindungen. Zwei Wochen Gurken ernten ist nun keine Lösung. Ich denke eher an viele Menschen, die dort wohnen und keine Arbeit finden, wie die Mutter mit vier Kindern oder auch nur einem Kind, wie und wo wollen die Arbeit finden, ohne ihre Heimat zu verlassen? Genau deswegen sagte ich schon, ist eine vernünftige Infrastruktur dringend nötig. Was können die Menschen jetzt machen, wenn sie zum Beispiel in Berlin Kreuzberg einen Job finden? Mit dem Auto, rein nach Kreuzberg, am Stadtrand zur S-Bahn gibt es keine Parkplätze. Ich bin jetzt schon gespannt, wie es Zukünftig in den Kohlerevieren aussehen wird. Nicht nur die Bergleute werden davon betroffen sein! Werden schon Herausforderungen für die neue Landesregierung, einen verträglichen Übergang zu finden nicht noch mehr Bad Freienwalde entstehen zu lassen.

  35. 25.

    Die im Artikel getätigten Aussagen decken sich mit den Angaben des folgenden Artikels ... https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2019/08/gefaehrdete-regionen-institut-der-deutschen-wirtschaft-brandenburg.html Also, alles bekannt, aber keine strukturelle Verbesserung!

  36. 24.

    Stimmt, ganz besonders um die, die Bausoldaten waren oder in Hoheneck einsaßen.

  37. 23.

    Wenn dieser Mann HartzIV erhält, wird das schon seine Gründe haben. Oder glauben Sie das Jobcenter würde nicht, wenn es denn könnte, ihm nicht auch ein Job anbieten in seinem Beruf? Zudem sagt er ja selbst aus, das er wegzieht in das Dorf seiner Eltern und zur Gurkenernte. Also von Faulenzen steht nichts geschrieben. Aber einige Außenstehende hier wissen ja schon alles über diesen Zimmermann. Der auch noch so ehrlich ist und seinen erlernten Beruf angibt. Hätte er besser wohl verschweigen sollen. Kopfschüttel.

  38. 22.

    Früher gabs noch Wein, Weib und Gesang und heute: geregelte Armut. - Hat sich der Ministerpräsident (SPD) von Brandenburg zur diesen Lebensbedingungen geäußert?

  39. 21.

    "In der DDR hat sich um die Menschen gekümmert ..." - Siehe Stasiakten und Urteile

  40. 20.

    10 bzw. 15 km mit dem Rad? Aber genau das ist doch das, was uns in Berlin die Grünen als Vorgabe erklären. Ist doch keine Entfernung. Berlin baut Radschnellwege für solche Entfernungen..... Ja ja. Theorie und Praxis. Kein Wunder, wenn sich Leute veräppelt vorkommen. Politiker sollten mal leben wie Normalbürger.

  41. 19.

    Und woher stammte das Geld? Und warum ist sie dennoch pleite gegangen? Weshalb wurde aber nur der „betreut“, der nicht gegen das System war? Usw.....

  42. 18.

    Es geht nur mit der Wirtschaft. Oder wer soll Arbeitsplätze schaffen? Die Politik muss Anreize schaffen, damit sich Unternehmen in Brandenburg ansiedeln. Nur so kommt ein Aufschwung. Sozialausgaben sind doch nur der Notnagel. Die Wirtschaft siedelt sich aber nicht gerne dort an, wo sie als Feind betrachtet wird.

  43. 16.

    Ironie ein: Ich freue mich schon, wenn die AFD in Regierungsverantwortung kommt und endlich die Armen und Abgehängten unser Land regieren. Dann haben sie die Gelegenheit das aus Deutschland zu machen, was sie schon aus ihrem eigenen Leben gemacht haben... Ironie aus: Nämlich nichts! Wo Selbstmitleid herrscht, wird nichts bewegt und auch nichts erreicht. Wer immer nur danach sucht, was andere für ihn tun können, aber selbst für das eigene Unvermögen nur Ausreden sucht, dem kann unsere Gesellschaft nicht helfen. Mir ist bewusst, dass nicht jeder die gleichen Chancen hat, aber wer sich selbst aufgibt, wird auch von anderen aufgegeben.

  44. 14.

    Ja. Man hat sich in der DDR vordergründig gekümmert. Bis das Land wirtschaftlich und sozialpolitisch nicht mehr zu halten war. Insbesonders viel Fürsorge galt übrigens den Kritikern diesercDiktatur und deren Familien. Es geschah so furchtbar viel Unrecht. Bitte hauen Sie doch nicht solche Parolen raus. Informieren Sie sich über die Zeit der DDR-Diktatur. Kostengünstig z.b. in der bpb. Nicht alles war schlecht, aber schon sehr vieles. Solche Vergangenheitsglorifizierung ist gefährlich. Man sehnt sich nach etwas, dessen negative Aspekte in Vergessenheit geraten, aus der Erinnerung gefiltert werden. Das öffnet Tür und Tor, dieselben Fehler wieder zu begehen (aktuellstes Beispiel: Rechtsradikalität/Naziterror in Deutschland).

  45. 13.

    "Auch Rick Seltenheim und seine Freundin Michaela beziehen Hartz-IV, je 408 Euro – das reicht kaum für das Nötigste."

    Mein Mitleid hält sich in Grenzen, wenn ich so etwas lese. In unserer Firma arbeitet ein älterer Herr in Vollzeit, er steht jeden morgen gegen 4 Uhr auf damit er mit dem Bus um 6 Uhr in der Firma ist. Nach Abzug von Miete, Busticket, Strom, Telefon, Heizung und Wasser bleiben ihm sicher nicht viel mehr als den jungen Leuten. Er jammert nicht und finanziert, obwohl er selber wenig hat, Menschen die nicht arbeiten wollen mit.

  46. 12.

    Aus dem Text: "Sicher, auf dem Bau gebe es auch in der Kurstadt etwas zu tun. Aber Rick Seltenheim sträubt sich gegen den Ort."

    Hier habe ich fast aufgehört zu lesen, denn es ist alles gesagt. Jung, zwei gesunde Hände, will nicht arbeiten, noch Fragen?

    Von nichts, kommt auch nichts!

  47. 10.

    Bitte informieren Sie sich über den Unterschied zwischen einmaligen Anschaffungen und täglichen Ausgaben, anstatt unqualifiziertes Bashing zu betreiben. Danke.

  48. 9.

    Das ist alles, was Ihnen zu dem Thema einfällt? Jemanden von außen hin beurteilen? Auch ich habe einen Handwerkerberuf erlernt und diesen später nicht mehr ausgeübt, weil ich nicht, wie jetzt nämlich üblich, sich für ein Subunternehmen krumm zu machen. Zudem wollen eben nicht alle jüngeren Leute aus ihrer angestammten Gegend wegziehen. Was ja auch in gewisser weise verständlich ist.

  49. 8.

    Dieser Artikel stimmt mich traurig, bestärkt mich aber auch.
    Ich bin in Bad Freienwalde geboren, habe dort meine Kindheit verbracht. Ich liebe den Oderbruch noch heute.
    Seit 20 Jahren lebe ich aber nicht mehr dort. Ich bin tatsächlich nur weggegangen, weil ich meine Lebensvorstellung, meine Wünsche für die Zukunft dort hätte nicht verwirklichen können.
    Die wirtschaftliche Lage ist leider eine Katastrophe. Dabei ist gerade diese Region so wunderschön.
    Häufig bin ich noch auf Heimaturlaub in dieser Region und treffe viele Menschen. Menschen die verbittert sind und die Hoffnung aufgegeben haben. Trotzdem spüre ich Zusammenhalt und das finde ich gut.
    Die politische Meinung von vielen Menschen aus der Region teile ich absolut nicht. Aber wer weiß schon wie man sich selbst entwickelt hätte, wenn man so leben muss. Tag für Tag, Jahr für Jahr....
    Vieles läuft nicht so wie anderswo. Da werden mal eben Leistungen die einem zustehen nicht genehmigt.

  50. 7.

    In der DDR hat sich um die Menschen gekümmert, auch wenn man das heute nicht sagen darf.

  51. 6.

    Die AfD als Partei der kleinen Leute und Abgehängten ist ein Märchen und Legendenbildung.
    Welche konkreten Gesetzesänderungen schlägt die AfD vor um die extrem ungleichen Einkommens- und Vermögensverhältnisse in Deutschland zu beenden?
    Welche konkreten Gesetzesänderungen schlägt die AfD vor damit Konzerne, Kapitalgesellschaften, Multimillionäre und Millionenerben PROZENTUAL so viel Steuern und Sozialabgaben zahlen wie ein Facharbeiter in gesundheitsschädlicher Wechselschicht?
    Welche konkreten Gesetzesvorschläge hat die AfD um die Langzeitarbeitslosigkeit zu minimieren?
    Welche konkreten Gesetzesvorschläge mit verbindlichen Zahlen zum Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung hat die AfD um die drohende millionenfache Altersarmut zu verhindern?
    Da kann man lange suchen und findet nichts!

  52. 5.

    Oooohhh doch, es kann definitiv schlechter werden. Ihr Kommentar ist schlichtweg naiv. Lesen Sie intensiv die Parteiprogramme und die Vitae der Parteiführungen der AfD. Mehr bräuchte es nicht, um ihre Meinung überdenken zu können. Unzufrieden und enttäuscht von der derzeitigen Politik zu sein, das steht jedem zu und ist nachvollziehbar. Das darf aber niemals als Ausrede dafür stehen, rechts/rechtsradikal zu wählen.

  53. 4.

    Wenn ich diesen Artikel lese und kurz vorher auf ZDF Info die Sendung "Ohne geht’s nicht" gesehen habe, platzt mir eigentlich schon wieder der Kragen! Ganze Regionen werden abgehängt und in die Armut getrieben, aber die "schönen Ecken" werden für den Mammon gepimpt! Schön ein Ausflug in die Kurstadt machen, mit dem Cabrio. Im Bezug auf genannte ZDF Info Sendung, ist mein "Aufreger" der Versuch uns klar zu machen, dass wir Fachkräfte aus dem Ausland brauchen und dabei zwei wirklich dumme Beispiele ausgesucht wurden! Punkt eins sind Helfer in der Landwirtschaft, Punkt zwei Fachkräfte am Bau! gehts noch? In beiden Fällen ist die brutale Geldgier auf der Arbeitgeberseite der einzige Grund!!! Deutsche sind zu teuer, gerade auf dem Bau hat man Jahrelang Osteuropäer ausgebeutet und die Löhne im Bauhauptgewerbe kaputt gemacht! Auf den Feldern ist die Ausbeutung noch brutaler und dann lässt man diesen Bauunternehmer noch sagen "Wer Arbeit sucht, in D., findet welche!" !? (Sinngemäß)

  54. 3.

    Ich verstehe Brandenburger, die die AfD wählen. Wenn einfach totaler Stillstand im Leben herrscht, die Regierenden nichts machen, was einem persönlich etwas bringt, dann will man es versuchen, ob es mit einer anderen Partei besser wird. Schlechter kann es nicht werden.

  55. 2.

    "Wir kaufen alles bei der Tafel und schämen uns dafür überhaupt nicht", sagt der gelernte Zimmermann."

    Dafür hat es denn aber für ein T-shirt einer bekannten Marke zu 29,90 €, einer fast so teuren Kappe und einem Piercing gereicht.

  56. 1.

    Mich stimmt dieser Beitrag sehr traurig. Wie kann man solch Gegenden und deren Bewohner einfach so ignorieren? Ich wuchs als Kind bitterarm auf, aber soetwas habe ich nicht erlebt. Wenn Menschen nur noch auf die Tafel angewiesen sind, dann hat dort wirklich die Politik jämmerlich versagt.

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