Wahl zum Abgeordnetenhaus - Der Wahl-O-Mat Berlin ist online

Der Wahl-O-Mat hat sich längst als wichtige Entscheidungshilfe vor Wahlen bewährt. Das politische Spitzenpersonal in Berlin machte bei der Vorstellung den Selbsttest. Ein Spitzenkandidat zeigte sich dabei zu vorsichtig bei seinen Antworten.
Der Wahl-O-Mat für die Abgeordnentenhauswahl in Berlin am 26. September ist online. Mit Hilfe des Tools soll es möglich sein, herauszufinden, welche politische Partei zu jeder Wählerin und jedem Wähler am besten passt.
Das Tool ist in Kooperation zwischen der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) entstanden. 33 der 34 Parteien, die mit einer Bezirks- oder Landesliste zur Abgeordnetenhauswahl antreten, haben sich im Vorfeld zu 38 Thesen einer Wahl-O-Mat-Jugendredaktion geäußert. Einzig die Deutsche Konservative ist nicht dabei.
Über diesen Link gelangen sie zum Wahl-O-Mat Berlin [wahl-o-mat.de].
Spitzenpolitiker probieren Wahl-O-Mat aus
Zur Vorstellung waren am Donnerstag auch Spitzenpolitiker der sechs Parteien geladen, die im Abgeordnetenhaus vertreten sind. Zur Seite standen ihnen 15 junge Leute, die die Fragen für das Online-Tool ausgearbeitet haben.
Die Fragen lauten beispielsweise: "Soll das Land Berlin weitere Wohnungen von privaten Unternehmen zurückkaufen?" oder "Sollen alle Geschäfte sonntags öffnen dürfen?"
FDP-Landeschef Christoph Meyer, AfD-Spitzenkandidatin Kristin Brinker und Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch kamen bei ihren Antworten auf 100 Prozent Übereinstimmung mit dem jeweiligen Parteiprogramm.
Linksfraktionschefin Anne Helm (98 Prozent) und SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey (95,8) kamen auch nahe an die vollkommene Position der eigenen Partei heran, während CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner nur auf 78 Prozent Übereinstimmung kam. Seine Erklärung: Er habe bei einigen Themen wie beim Rückkauf von Wohnungen auf "neutral" geklickt, während seine Partei dort eine klare Meinung habe.
Abgeordnetenhaus startet Wahlkampagne
Das Berliner Abgeordnetenbaus will derweil mit einer eigenen Kampagne die Bürgerinnen und Bürger motivieren, wählen zu gehen.
Die Kampagne mit dem Motto "Du bestimmst, was in deiner Stadt passiert" ist am Donnerstag gestartet. Das Landesparlament will damit deutlich machen, dass am Tag der Bundestagswahl auch das Abgeordnetenhaus gewählt wird und viele für Berlin wichtige Fragen dort und nicht im Bundestag entschieden werden.
Das Herzstück der Mobilisierungskampagne bildet die Webseite du-bestimmst.berlin, die ebenfalls seit Donnerstag freigeschaltet ist.
Sendung: Inforadio, 26.08.2021, 13:00 Uhr