Wahl-Pannen in Berlin - In Pankow dauerte die Auszählung besonders lang

Mi 29.09.21 | 08:19 Uhr | Von Hasan Gökkaya
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Lange Warteschlange vor dem Wahllokal im Rundfunk Berlin Brandenburg am 26.09.2021. (Quelle: rbb/Winkler)
Audio: Inforadio | 29.09.2021 | Christoph Reinhardt | Bild: rbb/Winkler

Warteschlangen und fehlende Stimmzettel haben viele Wähler am Sonntag in Berlin verärgert. Auch ein Blick darauf, wann die Ergebnisse der Auszählung schließlich bei der Wahlleitung eingingen, bezeugt die Verzögerungen in Berlin. Von Hasan Gökkaya

Der Superwahlsonntag in Berlin ist vorbei - doch für die landesweiten Wahlbehörden ist das Kapitel noch längst nicht abgeschlossen. Ob durch stundenlanges Anstehen oder fehlende Stimmzettel: Viele Berliner wurden am Sonntag für ihre Stimmabgabe auf eine Geduldsprobe gestellt. Mehrere Bezirke machten dabei keine gute Figur, am längsten dauerte die Erfassung und Auszählung der Stimmen wohl in Pankow.

Als es in dem Wahllokal "Kurt-Tucholsky-Oberschule, Klassenraum Haus F" zur Sache ging, war es draußen bereits dunkel. Erst um 19:13 Uhr, also mehr als eine Stunde nach Schließung der Wahllokale, wurde an der Neumannstraße in Pankow der 567. und damit letzte Wähler erfasst, dann ging das Auszählen los.

Dabei hatten die für die Wahlbezirke verantwortlichen Wahlvorstände eine klare Vorgabe für den Superwahlsonntag: Erst sollten die Stimmen zur Wahl des Bundestags gezählt werden, dann die der Abgeordnetenhauswahl, gefolgt von der BVV-Wahl und dem Volksentscheid "Deutsche Wohnen und Co. enteignen". In dieser Reihefolge sollten die Zahlen auch übermittelt werden.

Berliner Bezirke bundesweit am langsamsten

In den Bezirken Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg wurde von besonders vielen Schwierigkeiten in einzelnen Wahllokalen berichtet. Möglicherweise hat genau deshalb Pankow für die Übermittlung der Wählerstimmen aus den 215 Urnenwahllokalen und 116 Briefwahllokalen für den Volksentscheid stadtweit am längsten gebraucht. Erst am Montagmorgen, um 8:17 Uhr, übermittelte der Bezirk die letzten Zahlen. Das zeigen auf der Webseite der Landeswahlleitung veröffentlichte Daten [wahlen-berlin.de]. Demnach war Tempelhof-Schöneberg mit dem Zeitstempel von 2:05 Uhr am schnellsten. Allerdings wurden in Pankow insgesamt 221.000 Stimmen abgegeben; in Tempelhof-Schöneberg rund 175.000.

Auch die Daten der Bundeswahlleitung zu den Ergebniseingängen aus den Wahlkreisen [bundeswahlleiter.de] für die Bundestagswahl in Deutschland deuten auf Verzögerungen in Berlin hin. Demnach übermittelten bundesweit vor allem Wahlkreise in Berlin ihre vorläufigen Ergebnisse zuletzt. Schlusslicht war Pankow mit dem Zeitstempel 5:29 Uhr, Montagmorgen. Der Zeitstempel aktualisere sich allerdings immer, sobald noch Änderungen, also "Korrekturen" durchgeführt würden, sagt Christine Ruflett, Kreiswahlleiterin für Pankow auf Nachfrage von rbb|24.

Wahllokale bastelten provisorische Wahlkabinen

Laut Ruflett war die Entwicklung mit den Warteschlangen nicht völlig überraschend. "Die Wahlvorstände wurden bei den Schulungen, aber auch stichprobenartig am Tag der Wahl, darüber informiert, dass sich ein Mitglied des Wahlvorstandes kurz vor 18 Uhr ans Ende der Warteschlange stellen soll, damit die bis 18 Uhr dort eingetroffenen Bürger ihre Wahl noch treffen können", so die Kreiswahlleiterin. Fälle von Versäumnissen seitens der Walvorstände seien ihr nicht bekannt. In einem Fall habe ein Wahllokal aber noch um 19:40 Uhr Wähler abgefertigt.

Wegen der in Berlin vier gleichzeitig abgehaltenen Wahlen sei es zu längeren Verzögerungen als üblich gekommen. Deshalb seien Wahlkabinen nachgeliefert worden. Einige der Wahlvorstände in ihrem Bezirk seien sogar erfinderisch geworden und hätten provisorisch Kabinen in den Wahllokalen zusammengebastelt. Die Übermittlung der Ergebnisse sei dagegen problemlos verlaufen: "Die Wahlvorstände übermitteln die Zahlen telefonisch dem Wahlamt, so werden sie erfasst". Probleme beim Durchrufen habe es keine gegeben, so Ruflett.

Kreiswahlleitung muss jetzt Hunderte Protokolle durcharbeiten

Und was ist mit den Berichten über fehlende oder sogar vertauschte Stimmzettel? In wie vielen Wahllokalen es konkret Probleme gab, konnte selbst der Chef der Senatskanzlei, Christian Gaebler, am Dienstag noch nichts sagen. Er sprach aber von einer zweistellige Summe. Von einem Wahlchaos könne also nicht die Rede sein, resümierte Gaebler. Und die Pankower Kreiswahlleiterin Ruflett?

Es seien Mitglieder der Wahlvorstände aus Pankow vorstellig geworden, um Stimmzettel nachzufordern, sagt sie. Einige hätten dabei nicht gewusst, welche Stimmzettel konkret gebraucht würden.

Sie betont jedoch, um konrekt festzustellen, wo und warum es Probleme gab, müssten zunächst alle Niederschriften der Wahlvorstände durchgearbeitet werden. Insgesamt 331 Protokolle aus Pankow lägen ihr nun vor, einige gut 20 Seiten lang.

Beitrag von Hasan Gökkaya

46 Kommentare

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  1. 46.

    Nun lasst es doch endlich gut sein. Eine Wahlwiederholung ist weder nötig
    Noch verhältnismäßig.

    Die Verwaltung lernt eh nie aus ihren Fehlern. Das noch nach 18 Uhr stimmen abgegeben wurden, fällt allein in die Verantwortung des Wahlvorstehers. Die Hinweise in der Schulung waren eindeutig. Dabei ist es egal, ob und wann Stimmzettel nachgeliefert wurden

    Die Berliner haben sehr bescheiden gewählt und müssen nun die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben

    PS: Ich leite seit über 20 Jahren selbst Wahllokale und das Stimmzettel fehlen, passierte bisher bei jeder Wahl

  2. 45.

    "Ein paar verpasste Stimmen im Verhältnis zu Millionen!" können durchaus zu einem anderen Wahlausgang führen, der Unterschied zwischen SPD und Grünen waren m. W. 30 Stimmen.....

  3. 44.

    Haben Sie keine eigene Meinung, dass Sie erst nach der Hochrechnung wählen könnten? Fähnchen- in-den-Wind....

  4. 43.

    Ungültige Stimmzettel zählen bei der Wahlbeteiligung ( nicht "quote" mit!

  5. 42.

    Ja, tun Sie das unbedingt! Melden Sie sich als Wahlvorstand, stehen Sie von 7-18 Uhr im Wahllokal und zählen dann stundenlang Stimmen aus, tragen Sie zig-fach in Formulare ein und wenn dem inzwischen todmüden Team ein Fehler passiert, rechnen und zählen Sie so lange, bis endlich alles stimmt.... Das Ganze ist ein EHRENAMT, das mit einem fürstlichen "Erfrischungsgeld" entschädigt wird! Und weil der ehrenhafte Wahlvorstand anschließend noch alle Unterlagen, die er Samstagmorgen geholt hat, wieder in's Wahlamt karren muss, war ich um 01:30 Uhr zu Hause, früh, wenn man hört, wie es anderen ergangen ist. Ich schlage Sie gern für meine Nachfolge vor, ich never ever!!

  6. 41.

    Ich war selbst Wahlhelfer. Hatte eine 17h Schicht von 7 - 24 Uhr.... mir war um 8:15 klar, dass es zeitlich eng werden wird. Der Wahlvorgang hat einfach zu lange gedauert bei 6 Kreuzen. Unserem Wahlbezirk waren 1200 Personen zugeteilt.. davon etwa 50 % Briefwahl.... also mussten wir mit ca. 450 Leuten rechnen. Man hat von 8 - 18 Uhr, also 600 Minuten Zeit. Heißt, der Wahlvorgang darf pro Person 1min und 20 Sek dauern. Wir hatten am Anfang 2 Wahlkabinen (am ende haben wir improvisiert und zusätzliche Wahlkabinen gebastelt) also hat jeder Wähler theoretisch 2min und 40 Sek Zeit. In diesen 2:40 muss aber erstmal geprüft werden für welche Wahl der Wähler zugelassen ist, die Zettel mussten ausgeteilt werden, die Kreuze vom Wähler gesetzt werden, der Ausweis geprüft werden und der Name entsprechend aus der Liste gestrichen werden. Dies in unter 3min ist völlig unrealistisch gewesen. Das hätte man mit einfacher Mathematik errechnen können.

  7. 40.

    Mein Mann und ich standen von 17-19:00 vor dem Wahllokal in Pankow-Rosenthal auf dem Schulhof. Als wir um 17:00 ankamen waren keine Wahlzettel mehr vorhanden und trotz mehrmaligem Vertrösten, die Zettel würden aus dem Rathaus geholt…sie kämen jetzt, wegen der Absperrungen vom Marathon nicht durch, deshalb würden sie nun mit einer Polizeieskorte kommen - Es passierte nichts. Bis 19:00. Ca 19:00 kamen etwa 20 Wahlzettel, die aber aufgrund des hohen Andrangs dann nicht genutzt wurden.
    Dann wurden alle unsere Namen nortiert - wir waren 150-200 Wartende (nicht nur ein, zwei Stimmen die fehlen!!!!), das Wahllokal wurde geschlossen und wir durften unser Wahlrecht in einer Demokratie in unserem Land nicht wahrnehmen. Ein Skandal.

  8. 39.

    Also mal ganz ehrlich, ich kann das alles NICHT im geringsten nachvollziehen! Es gibt doch Wählerlisten. Diese sind vorab bekannt. Soll heißen jedes Wahlbüro weiß vor ab so ziemlich genau wie viele Leute kommen werden. Also im Idealfall 100%. Somit MÜSSEN für jeden die Zettel da sein. Plus ner Gewissen Reserve. Warum dann nicht alle Kisten mit Wahlzettel komplett anliefern und wenn wirklich nötig nachliefern. Dieses "Chaos" verstehe ich nicht, sorry! Wie gesagt genug Stimmzettel mussten ja gedruckt werden, da sind se also....

  9. 38.

    In der Rudolf-Dörrier-Grundschule waren ab 16.30 Uhr keine Wahlen möglich. Stimmzettel fehlten. Um 19.30 Uhr wurden die immer noch wartenden heim geschickt!!! Ohne wählen zu dürfen!!!!!

  10. 37.

    Also ich wurde als Wahlvorsteherin gegen 14:30 Uhr vom Bezirkswahlamt Pankow angerufen mit der Frage, ob wir genügend Stimmzettel hätten. Ich muss gestehen dass ich von allein nicht auf die Idee gekommen wäre nachzuzählen. Von da an hatten wir sie im Blick. Als die Zettel zur Bundestagswahl und 2. AGH knapper wurden, haben wir uns zur Sicherheit aus benachbarten Lokalen welche gesammelt. Sie hätten aber auch so knapp gereicht bei einer Wahlbeteiligung von 73 %.

  11. 36.

    Die Verantwortlichen für den Marathon und die zuständige Genehmigungsbehörde hätten das Sportereignis auf einen anderen Termin legen, müssen. Das kann ja nicht funktionieren, zu mindestens in den innen Bezirken nicht.
    Die Wahlpannen waren aber nicht nur alleine auf den Marathon zurück zu führen. Sondern der nächste Fehler seitens der Verantwortlichen war es, Wahlhelfer über Impfangebote zu gewinnen. Ist doch klar, Impfung abholen und abtauchen. Somit ist Personalmangel vorprogrammiert. Nächster Fehler: Die Landeswahlleitung war sichtlich überfordert. Die Interviews bewiesen eine totale Hilflosigkeit, Dinge beim Namen zu nennen.
    Nächster Fehler: Nichtbeachtung vom zeitlichen Aufwand im Wahllokal und ignorieren von Hinweisen die Wahllokale besser auszustatten.

  12. 35.

    Frau Ruflett sollte dieses Amt auch für jemand anderes zur Verfügung stellen (wie Frau Michaelis): Eine Nachlieferung von Stimmzetteln durch das Wahlamt war "aus logistischen Gründen" nicht möglich; ich mußte meinen Stellvertreter von PBg-Süd ins Rathaus Pankow schicken, um die fehlenden Stimmzettel zu holen. Und ich erwarte vom Wahlamt, daß ich bei Nennung der Wahlbezirk-Nummer die korrekten Zettel erhalte! Das sollte auch bei zwei BT- und neun AH-Wahlkreisen organisatorisch möglich sein. Corona und Marathon können zumindest in Pankow nicht als Verursacher der Probleme mißbraucht werden.

  13. 34.

    Ich als unerfahrener Wahlvorsteher hatte zum Glück altgediente Stellvertreter und Schriftführer. M.E. war die Ursache für die Wartezeiten die Menge an Wahlvorgängen und der Mangel an Wahlkabinen. Wenn mehr Wahllokale eingerichtet werden, braucht es auch mehr Wahlkabinen. Eine Nachorder hatte keinen Erfolg. Auch bei uns wurde am Nachmittag eine dritte improvisiert, was die Wähler nach 1,5 h Wartezeit nicht störte. Schluß der Wahlhandlung gegen 19.45 Uhr. Schnellmeldungen absetzen war wegen besetzter Nummer erst spät möglich;da waren dann schon die nächsten Wahlen ausgezählt. Ein Festhalten an dem vorgeschriebenen Prozedere hätte alles nur unnötig verzögert. Mein Respekt gilt vor allem unseren Wähler/innen, die mit unendlicher Geduld auf die Stimmabgabe warteten. Das Stimmzettelproblem lag m.E. an nicht korrekter Materialsortierung; wie kann es sonst sein, dass die verschiedenen Zettel nicht in gleicher Menge angeliefert wurden?

  14. 33.

    Det is halt Berlin. Wir wissen alles besser. Wir können alles besser. Aber meist erst hinterher. Nächstes mal melde ig mich zum Auszählen. Klappt dann vielleicht besser.

  15. 32.

    Welchen Einfluss hatte denn, der Berlin-Marathon auf
    gut vorbereitete Wahlen, mit
    gut ausgestatteten Wahllokalen und
    gut geschultem Personal ?
    Wo sitzen denn die Gut-bezahlt-Probleme.
    Wer er-spart Uns die Billig-Unausgebildet-Quoten-Verwaltungs-Fachkräfte ?
    Ausschreibung und Einstellung nach Geschlecht und Parteibuch. Was interessiert uns ob das Personal lesen, schreiben oder organisieren kann ?
    Ist der Justiz-Senator mit Seinem Recht-erbrech-Almanach noch fertig geworden oder musste er Seinen Job machen ? Hat der Regierende Bm sein MdB-Büro schon bezogen ?
    Welch Große Fragen bewegen uns in scheinruhiger Zeit.

  16. 30.

    Meinen Kolleginnen und Kollegen in den von der Panne betroffenen Wahlbezirken meinen Respekt. Bei uns hatten wir Glück, es verlief nahezu reibungslos. Von mehreren vergeblichen Versuchen, das Wahlamt telefonisch für die Schnellmeldungen zu erreichen. Wir hatten aber auch Glück. Unser Wahlbezirk war recht klein und hat traditionell eine niedrige Wahlbeteiligung. Vielleicht muss auch über eine neue Zuteilung der Wahlbezirke neu nachgedacht werden. Dafür ist ja hoffentlich jetzt Zeit. Es sei denn, wir haben in einem halben Jahr wieder Neuwahlen. Für den Bundestag und das Abgeordnetenhaus. Dann oh Galgenhumor haben wir aber keinen Marathon.

  17. 29.

    Mir schwand böses mit Ampel. Egal. Hier geht's um den wahlsonntag. Wie blöd muss man sein am Wahltag Marathons und so in Berlin zuzulassen. Das dass nicht klappt ist von vornhinein schon klar. Eben hochbezahlte Leute.

  18. 28.

    Das haben wir gemerkt . Ich war Wahlhelfer in Pankow . In Heinersdorf standen sie durchs ganze Dorf an auch auf dem Schulhof . Das gleiche in Weissensee in der Schule Gustaf Adolf str. 3 Wahllokalle inbder Schule Alle standen auf gleichen Flur ohne Abstand . Wir waren bis Mitternacht beschäftigt die Stimmen auszuzählen , weil bis 20 Uhr die Menschen immer noch wählten ! Als ich wieder mit Fahrad an den Wahllokalen in Heinersdorf fuhr , waren die immer noch am Zählen erst bei den orange färbenden Stimmzettel . Das war um Mitternacht .

  19. 27.

    Ich bin dafür Ross und Reiter zu nennen, das ist kein "pushen", sondern Aufarbeitung. Zeigt doch der Bericht, dass an den Verschwörungstheorien der rechtsextremen Wähler der AfD nichts dran ist wenn Bezirkswahlleiter versagen.

  20. 26.

    "Probleme beim Durchrufen habe es keine gegeben, so Ruflett." Ich habe 45 mal versucht durchzukommen und nur Fehlermeldungen oder Rufzeichen bekommen. Ich konnte bis kurz vor 11 keine einzige Schnellmeldung durchgeben. Das ging auch anderen Wahllokalen bei uns so. Am Handy oder Netz lag es auch nicht.

    Die Nummer für Nachfragen ging bei uns Problemlos.

  21. 25.

    War geil. Hab mir erst die erste Hochrechnung angeschaut und dann gewählt.

  22. 24.

    Ganz genauso sehe ich das auch. War zwar Briefwahl - Vorsteherin, aber bei uns war es genauso. Es dauert einfach wirklich seine Zeit. Und irgendwann kann man kaum noch klar denken. Bei uns hat es zudem einige Zeit gedauert bis wir unsere Ergebnisse durchgeben konnten. Die Leitung war lange belegt. Wir waren auch alle das erste Mal Wahlhelfer, einschließlich mir als Vorsteherin und wenn man es richtig machen will und nicht an den Zahlen bastelt damit es passt dauert es bei 600 Wahlbriefen x im. Schnitt 5 Wahlzetteln einfach mal seine Zeit. Zumal es nicht mit simplem Zählen getan ist. Um. 1 Uhr war ich zu Hause. Einfach alle mal selber machen und dann urteilen.

  23. 23.

    Wirklich nicht wenn das wahlrecht und das Grundgesetz somit mit Füßen getreten wird. Aber es gibt ja Menschen denen ist eh alles egal und haben sich aber vor allem das politische Geschehen vollkommenen aufgegeben. Kann man aber auch bei diesem Senat und wahrscheinlich auch dem naechsten nir zu Gut verstehen.
    Verlierer gab es bei allen Parteien bei denen es recht knapp war und es wäre an denen, als unsere noch Vertreter und im eigenen Intresse Ueberpruefung und dann Neuwahl, speziel für das berliner Abgeordnetenhaus und in den Bezirken selbst zu fordern.

  24. 22.

    Sehr geehrte/-r „Attila“,
    genauso sehe ich es auch. Dann wird wohl in Pankow etwas gefehlt haben. Und dann soll es bei der „Wahlhelferin“ keine Panne gegeben haben? Ich bekam 5 Wahlzettel im Wahlbezirk Lichtenberg 4 ausgehändigt.
    Mit freundl. Grüßen

  25. 21.

    Also da gab es natürlich ein schichtsystem und freigestellt waren sie für den nächsten Tag soweit ich das in meinem Umfeld mitbekommen habe (evtl individuelle Absprachen)

  26. 20.

    Bei all diesen Pannen mit fehlenden Wahlzetteln. ungültigen Stimmen, aber auch entnervt einfach gehender dann Nichtwaeaeler, immer noch eine Wahlqoote von ueber 70%??
    Wo kommen die Stimmen her??
    Doch alles glatt glatt gelaufen?
    Oder???

  27. 19.

    Wenn ein Direktkandidat mit 20 Stimmen Abstand gewinnt. Die aber nur deshalb nichtauszugleichen sind weil 40 Wähler weggeschickt wurden. Und dann vielleicht sogar Überhangmandate etc. zustande kommen eine Andere Konstellation bei der Regierungsbildung........diese Kosten sind ungleich höher.

  28. 18.

    Es scheint auch "Mode" zu sein sich tagelang zerreisserisch über etwas zu empören, was am Ende des Tages kein wirkliches Drama sein wird.

  29. 17.

    Ihnen meinen Aufrichtigen Dank! Sie sind genau wie z.B. Pflegekräfte unermüdlichdabei das Versagen der Führung auszuputzen. Ja es gibt bei der Organisation einiges zu bemängeln. Es Mag zwar im rechtlich vertretbarem Rahmen liegen Ist aber deswegen nicht von Kritik befreit. Und nochetwas: Kritik von Oben nach Unten hat meistens bei denen zu Verlusten geführt,von Unten nach Oben für die meisten Oberen zum Zugewinn im Anderen Segment. Weggelobt

  30. 15.

    Der Senat, der die Verwaltung in Berlin in den Griff bekommt, hat künftig die absolute Mehrheit sicher:-).

    Wenn die Verwaltung nicht funktioniert, geht Vertrauen in die Demokratie verloren - das ist für mich das eingentliche Problem. Insoweit ist das Wahlchaos in Berlin eine echte Katastrophe. Und leider Berlintypisch.

    Und im Zweifel muss eben neu gewählt werden um wieder Vertrauen zu gewinnen.

  31. 13.

    Passt zur Berliner Verwaltung. Wer gedacht hat, dass die Organisationsprobleme nur die Bürgerämter betrifft, wurde wieder einmal eines Besseren belehrt. Ausdrücklich sind nicht die vielen fleißigen Mitarbeiter und Ehrenämtler schuld. Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
    Auch hier hat Frau Giffey eine große Herausforderung.

  32. 12.

    Also die Kopfzeilen der Wahlbögen waren gut lesbar und klar zu erkennen. Ich fand, sehr lange Erklärungen waren nicht unbedingt notwendig - halt nur, bei Leuten, die nicht gut lesen können (aus welchen Gründen auch immer) war dies unbedingt notwendig. Bei der Ausgabe wurde der jeweilige Wahlschein benannt - ich fand die Orga bei uns prima -. wie bei jeder Wahl. Coronabedingt gab es Verzögerungen - aber diesen Umstand hätte der Bundeswahlleiter vorher bedenken und in die Abluafpläne sowie Organisationsstruktur, auch in Hinsicht auf die Öffnungszeiten, berücksichtigen müssen. Was die Logistik betrifft - war das ein Ausfall, der nicht hätte passieren dürfen, was auch noch durch den zeitgleichen Marathon, verschäft wurde. Wer in den zuständigen Behörden das so hat durchgehen lassen, der, oder die sollte gefeuert werden.

  33. 11.

    Auch ich war Wahlvorstand in Treptow-Köpenick, auch ich kann bestätigen, dass ich mehrere Anläufe brauchte, um meine Meldung telefonisch durchzugeben. Aber deswegen von einer "Panne" zu sprechen, halt ich für überzogen. Das ist erwartbar, wenn aus dem ganzen Bezirk die Wahlvorstände anrufen und ihre Zahlen durchgeben. Damit habe ich gerechnet und sehe das nicht als Problem an. Die Mitarbeiter vom Bezirk waren jederzeit freundlich und haben sich die notwendige Zeit genommen, dass die Zahlen sauber und in Ruhe durchgegeben können, so dass keine Fehler passieren. Das die Anzahl der Mitarbeiter beschränkt ist, ist ja nun auch allgemein bekannt, hört und liest man ja auch in anderen Bereichen. Auch als ich später im Rathaus war, die Stimmzettel abgeben, waren die Mitarbeiter noch fleißig am telefonieren.

  34. 10.

    Ich war als Wahlhelferin in Pankow tätig. Zum ersten Mal in meinem Leben, so wie die weiteren 8 Wahlvorstände auch. Es ging um 7 Uhr mit dem Aufbau los und endete um 18 h mit der letzten Stimmabgabe. Die Schlange riss nicht ab. Material etc. war genug vorhanden. Am Nachmittag haben wir eine dritte Wahlkabine gebaut. Da ging es etwas schneller.
    Nach 11 Stunden kurz durchatmen und dann in der vorgegebenen Reihenfolge (immer richtig bei RBB dargestellt) auszählen. Das dauert einfach!!! Genauso wie die Stimmabgabe mit vier Stimmzetteln und 5 Kreuzen. Jeder der sich hier über Berlin montiert, möge es selbst einmal erleben. Wir haben sorgfältig jede Stimne gezählt, Unplausibilitäten gegengecheckt. Um 0:40 h haben wir mit den versiegelten Stimmzetteln das Wahlbüro verlassen, die dann auch noch an einen Ort gebracht werden mussten. Das Wahlamt war immer erreichbar, manchmal nach 2-3 Anrufen.
    Alles hätte schneller sein können, aber erst mal selber machen, wenn man die Aufgabe als Wahlvorstand ernst nimmt…

  35. 9.

    >"Neuwahlen per Briefwahl! Alles andere ist lächerlich und kostet Zeit!"
    Ihr pauschales Ansinnen, alles zu wiederholen, ist lächerlich und kostet Zeit!
    1. Wenn, dann müssten die Wahlgänge einzeln wiederholt werden und nicht der gesamte Akt der Wahl. Was viele hier als eine Wahl bezeichnen, waren in Wirklichkeit mehrere Wahlen für unterschiedliche Parlamente und dann noch die Abstimmung.
    2. Welche der vielen Wahlen konnte von den paar Leuten im Verlgeich zur gesamten Masse nicht wahrgenommen werden? In wenigen Wahllokalen waren Stimmzettel für die eine und in anderen Lokalen für die andere Wahl ausgegangen.
    3. Die Verhältnismäßigkeit: Ein paar verpasste Stimmen im Verhältnis zu Millionen!
    So und nun versuchen Sie aus diesen Umständen mal eine rechtssichere Anfechtung der Wahl zu machen. Gutes gelingen! Vielleicht helfen Ihnen ja die platten BLÖD Schlagzeilen weiter...

  36. 8.

    Außerdem haben wir den Leuten die Stimmzettel vorher erklärt, damit sie nicht 15 min in der Kabine sitzen um sie zuzuordnen. Die Durchwahl klappte im 3. Versuch. Die Ergebnisse der Bundestagswahl wurden um 19:30 Uhr durchgegeben. Wir waren auch in Pankow! Schade dass wenige schlechte Beispiele so hochgepuscht werden.

  37. 7.

    Also wenn es bei 567 Wählern die Stimmsbgabe bis 19:13 Uhr gedauert hat, deutet es auf ein Organisationsversagen des verantwortlichen Wahlvorstandes hin. Wir hatten 540 Wähler mehr oder weniger bis 17:30 abgefertigt. Wir haben gleich morgens eine dritte Wahlkabine nachbestellt wegen des Ansturms, die nach 30 min auch geliefert wurde.

  38. 6.

    Ähnliche Situation in Marzahn-Hellersdorf. Die Mitarbeiter aus dem Wahlamt hatten mit riesigen IT-Problemen zu kämpfen. Wahlvorsteher mussten teilweise mehr als 2 Stunden warten um Ergebnisse übermitteln zu können, weil die Zahlen nur noch telefonisch übermittelt werden konnten.

  39. 5.

    Logisch, wenn 331 Wahlvorstände zur gleiche Zeit dieselbe Rufnummer in Pankow anrufen wollen.
    Wenn außerdem Dritte die Rufnummer kennen, kann sie quasi lahmgelegt werden, wie websites mit einem DDoS Angriff.

  40. 4.

    "Probleme beim Durchrufen habe es keine gegeben" - das stimmt so nicht. Ich war selber als Wahlvorstand tätig im Bezirk Treptow-Köpenick. Selbstverständlich waren die Leitungen zur Übermittlung der Ergebnisse in den Abendstunden überlastet - ca. 10x anwählen war notwendig, bis die Leitungen nicht mehr belegt waren. Aber wie soll eine Kreiswahlleiterin das auch wissen - schließlich weiß dort vermutlich niemand, wie man so etwas auswertet oder woher man diese Daten bekommen könnte. Eine Warteschleife gab es ja auch schließlich nicht.
    Nach damaliger Aussage meines zuständigen Mitarbeiters im Wahlamt im Vorfeld waren nur 10 Personen an der gemeinsamen Aufschaltung beteiligt. Bereits am Sonnabend habe ich darauf hingewiesen, dass dies eine sehr optimistische Annahme ist.

  41. 3.

    Wow, da waren also die Wahlhelfer von morgens ca 7:00 bis am NÄCHSTEN Morgen ca 8:00 beschäftigt. Für 25€ Aufwandsentschädigung. Und dann nahtlos weiter ins Büro. Echte Helden.

  42. 2.

    Scheint neue Mode zu sein, Fehler nicht zugeben zu wollen. Mit einer uneindeutigen Schummellise an der Spitze verlaufen eben auch Wahlen so wie sie verlaufen sind. Neuwahlen per Briefwahl! Alles andere ist lächerlich und kostet Zeit!

  43. 1.

    Erfahrungsbericht einer Wahlhelfenden, warum es zu Verzögerungen kam: Es war schlichtweg kein Durchkommen bei der Übermittlung der vorläufigen Ergebnisse per Telefon!

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