Vorwürfe gegen Baerbock - Giffey kritisiert Umgang mit Frauen in der Politik

So 04.07.21 | 09:28 Uhr
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Franziska Giffey, SPD (Quelle: imago images)
Bild: www.imago-images.de

Sie selbst trat wegen einer Plagiatsaffäre zurück, nun stärkt sie der in Bedrängnis geratenen Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock den Rücken: Franziska Giffey beklagt in einem "BamS"-Interview den Umgang mit Politikern - besonders mit Frauen.

Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat die Berliner SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey den Umgang mit Politikern kritisiert. "Was hier deutlich wird, ist, dass es in Deutschland einen Automatismus gibt: Es muss sich nur einer finden, der einen Plagiatsvorwurf erhebt, schon wird die Person komplett infrage gestellt und damit beschädigt", sagte die selbst wegen eines Plagiatsvorwurfs zurückgetretene Ex-Bundesfamilienministerin der "Bild am Sonntag" [bild.de].

Es stelle sich die Frage, wie mit jenen umgegangen werde, die ihr Leben, ihre Kraft, ihre Nerven, ihre ganze Arbeit für ein politisches Amt zur Verfügung stellten. "Wenn jemand, der sich politisch engagiert, Freiwild ist für jede Form des Angriffs, der Diffamierung und der rücksichtslosen Hetze, ist das eine Gefahr für die Demokratie."

"Gegenwind deutlich stärker als für Laschet"

Giffey beklagte einen härteren Umgang mit Frauen als mit Männern in der Politik. "Offensichtlich empfinden es einige Leute immer noch als Affront, wenn sich junge Frauen um politische Spitzenämter bewerben", sagte sie. "Der Gegenwind für Frau Baerbock ist doch deutlich stärker als für Herrn Laschet." CDU-Chef Armin Laschet ist Kanzlerkandidat der Union.

Erst am Samstag waren weitere Passagen aus Baerbocks Buch bekannt geworden, die in ähnlicher Formulierung in einer anderen Veröffentlichung bereits aufgetaucht sind.

Abschiebungen auch nach Afghanistan und Syrien

Giffey sprach sich in dem Interview außerdem für die konsequente Abschiebung von Straftätern auch nach Afghanistan oder Syrien aus. "Ich bin da ganz klar: Schwerverbrecher und terroristische Gefährder müssen abgeschoben werden", sagte sie.

"Wenn Menschen vor Krieg und Zerstörung fliehen, müssen wir ihnen helfen. Wer aber schwere Straftaten begeht, wer Menschen vergewaltigt oder ermordet, hat sein Recht auf Asyl verwirkt."

Sendung: Inforadio, 04.07.2021, 09:00 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 05.07.2021 um 13:06 Uhr geschlossen

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113 Kommentare

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  1. 113.

    BETRUG IST BETRUG, ob Männlein oder Weiblein! Es ist halt so wie es ist.
    Hoffentlich wird es ein Profi, welcher auch Kanzler kann!

  2. 112.

    Das hat absolut nichts mit dem Geschlecht zu tun.
    Jeder Student bekommt bei Semesterarbeiten mindest Punktabzug, wenn nicht gar eine Abnahmeweigerung für nicht korrekt nachgewiesene Zitate. Vor den Semesterarbeiten wird man auf die Zitierweise hingewiesen. Von ner Bachelor, Master oder Doktorarbeit rede ich da noch nicht mal.
    Selbst in den Schulen lernt man, dass sämtliche Quellen aufzuführen sind.
    Was soll also dieses Mimimi von wegen Frau und so.
    Das sind Maßstäbe die nicht ohne Grund festgelegt werden.

  3. 111.

    Politiker die nicht in der Lage sind einen korrekten Lebenslauf zu schreiben haben nichts in öffentlichen Dienst zu suchen

  4. 110.

    Frage @ Motte. Sie verteidigen die Frauen, ok. Aber haben Sie das auch bei Koch-Mehrin, Schavan und vdL getan, oder steht doch eher sie Parteizugehörigkeit bei Ihnen im Vordergrund? Mir fällt leider auch auf, dass Sie persönlich werden, sobald Ihnen Kritik entgegenschlägt und Sie zu sachlichen Kommentaren nicht antworten. Objektivität kann ich bei Ihnen nicht erkennen.

  5. 109.

    Also im Endeffekt dann doch in der Politik, wo das Geschlecht (anders als bei Rummelplatzboxern) ja nun wirklich völlig egal ist, Rücksicht nehmen auf "das schwache Geschlecht"? Der Ruf nach Kavalieren?
    Das kann doch nicht im Sinne der Gleichberechtigung sein.

  6. 108.

    Ja, so sehe ich es auch.
    Übrigens wurde Herr Gutenberg von ARD und ZDF nicht so geschont wie Frau Giffey, er wurde deswegen sogar
    in Talk - Runden zum Hauptthema.

  7. 107.

    Nun, der Plagiatsjäger, der von den Grünen 2017 beauftragt wurde, um ein Glyfosat-Gutachtenb zu durchleuchten, hat seine Arbeit gemacht.
    @Motte, sich aber hinzustellen und das zusammenbrechende Lügengebäude einer Kanzlerkandidatin schön zu reden und krude Zusammenhänge zu konstruieren, mit den Worten "Welche Dissertation enthält keine Passagen" abzutun, macht mich sprachlos. Wenn Sie in einer Bananenrepublik leben wollen .... Und ja, es sind zwei Frauen. Rechtfertigt das aber dasügen, betrügen, unterschlagen? Und die von Ihren Kreisen verbreitete Mär, rechte Kreise sind die Initiatoren, zieht nicht mehr. Sind in Ihrer Filterblase jetzt das ZDF und die TAZ auch Rechts? Baerbock und Giffey haben betrogen - ab dafür

  8. 106.

    das Franzi G. es beider Doktorarbeit und dem Parteiprogramm nicht so genau nimmt ist die eine Sache, aber das sie sich nun noch am Grundgesetz vergreift disqualifiziert sie m.E. für jedes öffentliche Amt.

    GG§18: "Wer ... das Asylrecht (Artikel 16 Absatz 2("Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.")) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte..."

  9. 105.

    Es ist schon mehr als peinlich, wie Frau Giffey versucht, nun mit der Täter-Opfer-Umkehr, das eigene Fell rein zu waschen. Diese Frau hat immer noch nichts begriffen und von Selbstreflexion fehlt jede Spur.

  10. 104.

    Ich bin Frau. In der Politik , wie auch in vielen anderen Jobs, sind Frauen gewünscht und respektiert. Ich kann in meinen über 40 Berufsjahren nicht feststellen, diskriminiert worden zu sein. Es ist eine Frage des eigenen Standings, wie man mit Erfolg und Mißerfolg umgeht. Gleich was man als Job oder Berufung ausführt, sich nur über andere nur beschweren ist nicht professionell. Man frage sich zuerst, ob man das angemessene getan hat, dann wie es wirkt und nun noch mal von vorn ...

  11. 103.

    Na da haben sich ja die richtigen beiden zusammengetan. Wenn man einen von beiden die Stimme gibt, dann holen sie sich noch die Linken ins Boot und tada haben wir wieder RRG mit Pech sogar im Bund. Mit Laschet wird nicht so hart umgegangen..? Hat der n Buch abgeschrieben oder nen falschen Dr. ? Das wusste ich gar nicht. Kann mich erinnern, dass der Gutenberg zurückgetreten ist, das hat sie wohl vergessen. Hört sich auch cooler an wenn immer nur die armen Frauen die armen Frauen sind.

  12. 102.

    Fazit, Sie wollen eine höhere Geburtenrate bei Männern. Ihr Kommentar ist eindeutig.

  13. 101.

    Falsch, Frauen sind gleichberechtigt und sollten auch so behandelt werden. Nur schwache Menschen haben Angst vor starken und gebildeten Frauen.

  14. 100.

    Die von Frau Giffey geforderte Abschiebung von Schwerverbrechern und terroristischen Gefährdern nach Afghanistan und Syrien ist gemäß Art. 33 Abs. 2 GFK zulässig.

  15. 99.

    Ich glaube, die Grünen stolpern über ihre eigene fehlende Bindung zum einfachen Volk.
    Hätten Sie eine Kassiererin oder Krankenschwester als Kanzlerkandidatin aufgestellt, die jeden Tag schnell und überlegt anpacken und handeln muss sowie dabei mit den unterschiedlichsten Menschen zurechtkommen muss, wären irgendwelche Bücher- und Vertrauensprobleme nie entstanden.
    Auch wäre eine erfolgreiche Landwirtin oder Geburtshelferin absolut glaubwürdig gewesen.
    Eine akademische Bezeichnung genügt vielen Menschen nun mal nicht. Sie schätzen insbesondere nach der Corona-Krise wieder mehr die harte körperliche Arbeit.

  16. 98.

    So ist es. Über die Frauenquote Parteivorsitzende oder Vorstandsmitglied werden, soll ermöglicht werden. Was ist mit der Frauenquote bei Bauarbeitern oder Müllmännern. Die maskuline Sprache soll ja auch daran Schuld sein das sich so wenig Mädchen für den Job der Ärztin oder Feuerwehrfrau interessieren.

    Im übrigen ist es auffällig wie viele Lehrerinnen nach der Verbeamtung in Mutterschutz und Elternzeit entschwinden. Eine Bekannte ist nach 18 Jahren Elternzeit an die Schule zurück, während man in der Privatwirtschaft nach 3 Jahren Elternzeit lt. Arbeitsamt als unqualifiziert gilt.

    Wenn die werten Damen schon schummeln müssen, weil man nicht genug eigene Ideen hat, sollte man sich wenigstens nicht erwischen lassen.

  17. 97.

    Dank und Gruß nach Prenzlau. Da habe ich aber 2 ganz tolle Frauen der Politik verwechselt. Ich meinte Hildegard Hamm-Brücher. Die wäre im Mai 100 Jahre geworden. Habe im inforadio oder DLF eine gut gemachte Sendung über diese FDP- Frau gehört. Sie stimmte damals nicht gegen Helmut Schmidt. Nicht gegen die bestehende Koalition. Ähnlichkeit ist ja vorhanden. Und Aufrichtigkeit. Beispielhaft für heutige Politiker. Habe absichtlich nicht Politikerinnen geschrieben. Wo sind die Vorbilder heute ?

  18. 96.

    In der Politik leiden wir nachhaltig unter Fachkräftemangel. Nach dem Drama des unbegabten Mannes - ab und zu Guttenberg, Ziemiak und andere - erleben wir jetzt das Drama der unbegabten Frau - von der Leine, vom eingebildeten Völkerrecht oder eben als Mogeldoktorin.

    Es wäre doch besser, wir hätten da Leute im Angebot, die erstmal was anständiges gelernt und sich ihre Sporen in einem normalen Beruf verdient haben. Die sind leider Mangelware. Zu viele sind "wie eine Flasche leer" (Trappatoni in seiner Wutrede).

  19. 95.

    Frau Baerbock will Kanzlerin werden. Da sind die Ansprüche an sie etwas höher. Und es ist die Art, wie sie mit ihren Fehlern umgeht. Und diese Fehler waren unnötig. Egal was andere machen, es wird dadurch nicht besser.

  20. 94.

    Na super: Die eine Abschreiberin hackt der anderen kein Auge aus......

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