Berlin - Giffey schwört SPD auf Wahlerfolg ein

Sa 14.01.23 | 15:42 Uhr
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Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht während der Klausurtagung der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses. (Foto: Fabian Sommer/dpa)
Audio: rbb24 Abendschau | 14.01.2023 | Dorit Knieling | Bild: Fabian Sommer/dpa

Trotz aktueller Umfragen hat die Regierende Bürgermeisterin und SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey ihre Fraktion auf einen Erfolg bei der Wiederholungswahl eingeschworen. “Wir haben alle Chancen”, sagte Giffey am Sonnabend auf der traditionellen Jahresauftakt-Klausur der Abgeordnetenhausfraktion im brandenburgischen Nauen.

Die SPD stehe für eine handlungsfähige Regierung. Anders als andere Parteien habe man die gesamte Stadt, Innen- wie Außenbezirke, junge und alte Menschen im Blick. "Das ist das, wofür wir jetzt auch wieder antreten", so die SPD-Spitzenkandidatin.

Giffey will bisherige CDU-Wähler erreichen

Deutlich grenzte sich Giffey von der CDU ab, die nach den Silvester-Krawallen eine Debatte über die Vornamen der Täter forciert hatte. "Ich kann nicht akzeptieren, dass der Name darüber entscheidet, dass ich jemanden als guten oder schlechten Menschen einstufe. Das kann doch nicht wahr sein", sagte sie unter anhaltendem Applaus. Giffey ließ zudem durchblicken, dass sie um Menschen werben wolle, die bislang CDU gewählt hätten.

Saleh verteidigte das 29-Euro als eine Idee seiner Partei

Zuvor hatte sich der Fraktionschef der SPD im Abgeordnetenhaus Raed Saleh an CDU und Grünen abgearbeitet. Saleh verteidigte das 29-Euro als eine Idee seiner Partei und bekräftigte, dass dieses Angebot auch über April hinaus angeboten werden soll. “Darüber entscheidet nicht Frau Jarasch. Das entscheiden die Berlinerinnen und Berliner bei der Wahl”, sagte er mit Blick auf die Verkehrssenatorin und Spitzenkandidatin der Grünen.

Saleh spricht vom "einsamen Kai"

Die anderen Parteien hätten reihum verschiedenen Koalitionsoptionen ausgeschlossen, betonte der SPD-Fraktionschef. Erst habe die CDU einer Zusammenarbeit mit der SPD eine Absage erteilt. Dann habe sich die FDP gegen Koalitionsmodelle mit den Grünen gestellt. Und nun seien auch Grüne und CDU auf Distanz gegangen. "Da sitzt die Regierende Bürgermeisterin und da schleicht der Herr Wegner. Der einsame Kai", bilanzierte Saleh. Er wie auch die Regierende Bürgermeisterin haben sich bislang nicht auf mögliche Koalitionspartner festgelegt und auch nicht für eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition ausgesprochen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.01.2023, 19:30 Uhr

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26 Kommentare

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  1. 26.

    Als Brandenburger kann ich nur hoffen, daß die Berliner eine Regierung wählen, die einen anderen politischen Kurs fährt. Die SPD muss sich vorwerfen lassen, dass sie für die eingetreten Dinge die Hauptverantwortung trägt, sei es durch falsches eigenes Handeln oder durch zuviel Kompromisse mit Koalitionspartnern. Der SPD ging es in den letzten Jahren nur um den Machterhalt und hat sich dabei zu sehr verbogen.

  2. 25.

    In dieser Konstelation könnte Berlin tatsächlich aus der Krise herauskommen, oder CDU, Grüne und FDP, das ginge auch..
    Diese Feststellung fällt eine SPD - Anhängerin, leider.

  3. 24.

    1.12.2001 bis April 2015 Buschkovsky, dann Giffey dann Hikel. Alle SPD. Das sind für mich 21 Jahre und keine CDU Jahre. Weiß nicht wie sie zu ihren Daten kommen.

  4. 23.

    Möge Ihre Prognose eintreten!
    Ich halte sie für durchaus realistisch.

  5. 21.

    Zitat Frau Giffey:
    "die SPD ist eine HANDLUNGSFÄHIGE Partei".???

    Da kann man nur LACHEN, denn die SPD hat ihre UNFÄHIGKEIT schon des öfteren unter Beweis gestellt.


  6. 20.

    "CDU, SPD und FDP werden es gemeinsam machen."
    Der linke Teil der SPD soll einen CDU Mann zum Reg. Bürgermeister machen?
    Das wär ja mal was neues aber daran glaube ich nicht.
    Und die FDP muß erst einmal über 5% kommen.
    Aber wer weiß vielleicht gehen ja ihre Wünsche in Erfüllung....... ;-)

  7. 19.

    Die neueste Umfrage (INSA von 21.12.2022) sieht die SPD doch gleichauf mit der CDU vor den Grünen. Das Ziel, stärkste Partei zu werden, scheint also erreichbar.

  8. 18.

    Die Frau hat also immer noch nichts dazu gelernt. Gut zu wissen. Warum werden eigentlich keine Umfragen veröffentlicht?

  9. 17.

    Was jetzt auch nicht zum Nachteil für Berlin ist. Ich meine, die CDU hat schließlich in der vorletzten Regierung bewiesen, dass sie es auch nicht (besser) kann.

  10. 15.

    Für mich ist das Ganze keine „Wiederholungswahl“, wenn nun auch Menschen zur Wahl dürfen, die zur Wahl im September noch nicht wahlberechtigt waren. Das ist eine komplette NEU-Wahl. Ich hoffe, dass der ganze Spuk doch noch abgeschmettert wird. Wo gab es das bisher, dass es eine „Regierung auf Probe“ mal was zeigen durfte? Armes Berlin ! Sind wir wirklich noch sexy? Peinlich …

  11. 14.

    Das ist noch nicht ausgemacht.
    Ich glaube, die CDU bekommt jetzt im Wahlkampf noch einen Schub.
    Meine Prognose:
    CDU 28%
    Grüne 16%
    SPD 15%
    AfD 13%
    Linke 11%
    FDP 4%
    Sonstige 13%

  12. 13.

    Kann ihnen nur beipflichten , ging mir genauso. Guter Kommentar, ich hoffe es liesst ihr Kommentar auch unsere noch regierende Bürgermeisterin und versteht endlich warum viele ihr keine Stimme mehr geben wollen.

  13. 12.

    Ich lebe nun fast 12 Jahre in diesem Bezirk (Neukölln) und sehe wie dieser Bezirk immer mehr verkommt. Die SPD wähle ich nicht mehr aber dafür jetzt die CDU. Ich denke es werden viele machen, auch wenn ich kein Fan von der Berliner CDU bin. Ich hoffe es ändert sich bald was in Berlin. Wäre schon froh wenn das Ordnungsamt Neukölln funktionieren würde. Das habe ich in meiner Straße noch nie gesehen. Polizei sehe ich hier nur in hoher Geschwindigkeit und Sirenengeheul durch die Straßen rasen.

  14. 11.

    Solange wie die spd mit den Grünen packtiert werde ich nie wieder SPD wählen! Grün heißt Chaos, Rückschritt und Öko Wahn. In einer Koalition wird das alles von der SPD in Kauf genommen. Damit wird nicht ein einziger CDU Wähler gewonnen!

  15. 9.

    "Wir haben alle Chancen...". Die hat man bei FABER auch, aber wer macht da mit und wer gewinnt?
    Fr.Jarasch hat jedenfalls schon mal den Fehdehandschuh nach ihrer Koalitionspartnerin geschmissen und stampft trotzig auf "Ich will regierende Bürgermeisterin werden".
    Na abwarten und Tee trinken, schlimmer geht immer.

  16. 8.

    Reinickendorf war Jahre lang CDU, wir hoffen sehr , keiner möchte weder in Frohnau, Heiligensee , Tegelort die SPD.

  17. 7.

    Tja das ist das Dilemma der CDU, sie hat keine Koalitionspartner! Die FDP ist zu schwach und mit der AFD kann/darf/will sie nicht. Und sollte die CDU auch die Wahl gewinnen so wird sie das gleiche Schicksal erleiden wie die Parteigenossen in Bremen: RRG bildet eine Regierung. Das bedeutet Opposition for ever .......

  18. 6.

    "Giffey ließ zudem durchblicken, dass sie um Menschen werben wolle, die bislang CDU gewählt hätten."

    Ich glaube, die SPD hat genug damit zu tun, ihre bisherigen Wähler einigermaßen bei Laune zu halten. Mit einer Politik, die sich kaum noch von Grünen und Linken unterscheidet, wird man bisherige CDU- und FDP-Wähler nicht begeistern.
    Bei der letzten Wahl war ich wegen Frau Giffey kurz davor, das erste Mal in meinem Leben SPD zu wählen, habe mich erst in der Wahlkabine umentschieden, weil ich doch ahnte, was kommen würde. Es war eine einzige Enttäuschung.
    Wo bleibt der zügige Ausbau des U-Bahnnetzes oder die Befragung der Bevölkerung zum Weiterbau der A 100 (SPD-Wahlprogramm von 2021!)? Stattdessen fasst die SPD absurde Parteitagsbeschlüsse und die Klimakleber können sich über Monate austoben, und dazu noch die Geschehnisse der letzten zwei Wochen...
    Wie gut, dass es Alternativen der bürgerlichen Mitte gibt, ich glaube, dass es an 12. Februar so einige Überraschungen geben wird.

  19. 5.

    Warum sollten CDU-Wähler übrigens jetzt zur SPD wechseln?
    Es gibt keinen logischen Grund dafür.
    Eher werden wohl SPD-Wähler zur CDU wechseln.
    Insbesondere nach der Silvester-Nacht.
    Wäre auch mal schön, wenn der rbb einen Berlin-Trend in Auftrag geben würde.

  20. 4.

    Ich war lange Giffey nicht abgeneigt gegenüber.
    Aber ihre Leistungen haben mich insgesamt nicht überzeugt.
    Dass sie nach der Wahl mit Linken und Grünen weitergemacht hat, zeigt mir, dass die SPD auch nach dem 12.02. weiter mit Rot-Grün-Rot regieren würde.
    Um diese Katastrophe für Wohnungsmarkt, Verkehr und innere Sicherheit in Berlin zu verhindern, kann ich leider nicht SPD wählen.
    Schade, eigentlich ist mir Giffey nicht unsympathisch.
    Zudem muss man noch befürchten, dass die SPD (falls sie hinter den Grünen landet) Jarsch zur Regierenden Bürgermeisterin wählt.

  21. 3.

    'Giffey ließ zudem durchblicken, dass sie um Menschen werben wolle, die bislang CDU gewählt hätten.'

    Das nenne ich mal Optimismus. Danke für den Lacher, den mir diese Aussage beschert hat.

  22. 2.

    Die SPDIst die richtige Partei für die Bewältigung aller Berlinerprobleme.

  23. 1.

    Die CDU hat sich doch deutlich positioniert mit wem sie koalieren will. Blau und blau, hängen überall in trauter Zweisamkeit. Die Vornamendebatte noch obendrauf. Hoffentlich öffnen die Berliner ihre Augen und erteilen dem eine klare Absage.

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