Bundestagswahl 2025 - Endgültiges Ergebnis in Brandenburg sieht BSW vor Linke

Fr 07.03.25 | 15:16 Uhr
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Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2025 in Brandenburg (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Das endgültige Ergebnis hat in Brandenburg eine Veränderung bei der Platzierung der Parteien mit sich gebracht. Betroffen war vor allem das Bündnis Sahra Wagenknecht, das vor zwei Wochen knapp am Einzug in den Bundestag gescheitert war.

Nach kleineren Fehlern bei der Auszählung der Bundestagswahl 2025 in Brandenburg hat sich das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Endergebnis knapp vor die Linke geschoben. Das BSW erhielt nach Korrekturen mit 176.405 Zweitstimmen 218 Stimmen mehr als im vorläufigen Ergebnis, wie Landeswahlleiter Josef Nußbaum am Freitag mitteilte.

Die Linke kommt auf 176.224 Zweitstimmen, und damit genau eine Stimme mehr als beim vorläufigen Ergebnis. Das Ergebnis des BSW steigert sich von 10,70 auf 10,71 Prozent, die Linke bleibt bei 10,70 Prozent. Am Wahlsonntag hatte die Linke noch mit 36 Stimmen vor dem BSW gelegen.

Bei den Prozentwerten gibt es in Brandenburg sonst keine größeren Änderungen, die sich aufs Ergebnis auswirken. Es bleibt dabei, dass die AfD mit 32,5 Prozent stärkste Kraft vor CDU (18,1) und SPD (14,8) wurde.

BSW erwägt rechtliche Schritte

Das BSW hatte bei der Bundestagswahl mit 4,97 Prozent der Zweitstimmen sehr knapp - nach Parteiangaben um 13.400 Stimmen - den Einzug ins Parlament verfehlt. Die Parteispitze erwägt daher eine rechtliche Überprüfung [tagesschau.de]. Die Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali hatte in diesem Zusammenhang bereits auf mögliche Verwechslungen des BSW mit der Partei Bündnis Deutschland in einigen Wahllokalen hingewiesen. Eine solche falsche Zuschreibung stellte beispielsweise der Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen fest.

Auch in Brandenburg ist das zu beobachten: Das Bündnis Deutschland hat beim endgültigen Ergebnis nun 184 Stimmen weniger und kommt noch auf 4.147 Stimmen. In Briefwahlbezirken in Cottbus sowie Finsterwalde und Uebigau-Wahrenbrück (jeweils Elbe-Elster) seien Zweitstimmen des BSW bei der Erfassungsmaske der Wahlsoftware für das Bündnis Deutschland erfasst worden, sagte Wahlleiter Nußbaum. Die Ergebnisse seien korrigiert worden. In Strausberg (Märkisch-Oderland) sei erst nach der Wahl aufgefallen, dass das Bündnis Sahra Wagenknecht in einem Wahlbezirk keine Zweitstimmen erhielt, das Bündnis Deutschland aber 45.

Das BSW fordert eine Neuauszählung der Bundestagswahl. Es gehe nicht um eine Kleinigkeit, sagte der Brandenburger Landesgeschäftsführer Stefan Roth mit Blick auf die Korrekturen. "Nur durch eine komplette Nachzählung aller Wahlbezirke, auch in Brandenburg, kann gezeigt werden, dass das BSW tatsächlich an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist."

Marginale Abweichungen bei anderen Parteien

Auch bei den anderen Parteien gibt es in Brandenburg marginale Änderungen beim Endergebnis. Die SPD kam beim Endergebnis nach Korrekturen mit 244.010 Zweitstimmen auf 37 Stimmen mehr als im vorläufigen Ergebnis. Die AfD hat mit 535.275 vier Stimmen weniger als zuvor.

Die CDU kommt mit 298.048 Zweitstimmen auf 61 Stimmen mehr, die FDP mit 53.467 auf zwei mehr, die Grünen haben mit 108.598 sieben mehr, die Linke kommt mit 176.224 Stimmen auf eine Stimme mehr. Als Gründe für diese Abweichungen nannte der Landeswahlleiter kleinere Vorfälle.

Nußbaum zeigte sich insgesamt zufrieden und sprach von sehr kleinen Differenzen. "Selbstverständlich soll das nicht vorkommen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb gebe es aber auch Ausschusssitzungen, um Fehler korrigieren zu können. Das "liegt aber auch prozentual weit unterhalb dessen, was normalerweise bei ähnlich gelagerten Fällen an Differenzen auftritt".

Wahlkreis-Sieger Galau verpasste Einzug in Bundestag

In neun der zehn Wahlkreise hatte die AfD mit deutlichem Abstand die meisten Erststimmen geholt. Im Wahlkreis 58 Oberhavel - Havelland II war das Ergebnis des Wahlkreis-Siegers dabei noch das niedrigste. Dort holte Andreas Galau 30,84 Prozent der Stimmen.

Da aus Brandenburg nach der Bundestagswahl 21 Abgeordnete in den neuen Bundestag einzogen und der AfD die Zweitstimmendeckung dafür fehlte, all ihren neun Wahlkreissieger auf einen Sitz im Parlament zu bringen, kam Galau nicht in den Bundestag.

Nur im Wahlkreis 61 Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming setzte sich der noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) knapp durch. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die SPD noch alle zehn Wahlkreise in Brandenburg gewonnen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 07.03.2025, 19:30 Uhr

33 Kommentare

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  1. 33.

    Seit Jahren versuchen bestimmte Kräfte mit pro-russischen Kommentaren gegen unsere Politiker zu hetzen.

  2. 32.

    Und die Oligarchen sind ärmer als unsere Politiker? Verstehe nicht ganz, was das Geschwurbel soll. Ich liebe die Demokratie und lasse unsere Politiker nicht in den Dreck treten. Wenn Sie unzufrieden sind, ziehen Sie woanders hin, aber lassen Sie uns mit dem Blödsinn in Ruhe.

  3. 31.

    Man schämt sich für den braunen Osten.

  4. 29.

    Der Feind sitzt im Kreml, nicht in Berlin.

    Die globale Oligarchie wird jedem kleinen Mann die Lebensgrundlage entreißen, es wird nur um einige wenige Vermögende gehen, die immer Recht haben. Jene werden alles entrechten, was zu entrechten geht. Sie werden alle Abkommen und Vereinbarungen zerstören und machen, was ihnen passt, da spielen wir keine Rolle mehr und Sie reden über Diäten der Demokraten, wachen Sie endlich auf.

    Unsere Freiheit wird bedroht.

  5. 27.

    Seit Jahren bekommen regierende und Abgeordnete Diäten von den sich nicht nur problemlos leben lässt, nein sie haben nach 4 Jahren auch einen Pensionsanspruch, an den kein Arbeiter jemals ran kommt. Jeder Einzelne von den weiß das hier fast 50 % der Arbeitenden Klasse jeden Monat alles an ihrem Arbeitsplatz geben und nicht einmal so viel Brutto am Monatsende haben damit es für einen Rentenpunkt reicht, ins besondere Millionen Frauen! Wissentlich werden hier Menschen durch dieses Rentensystem in die Armut geschickt. Was hat das mit Demokratie zu tun, wenn mich sowas nicht stört, weil es mir selbst gut geht. Ist das demokratisch, Systeme zu schaffen bei denen eine Gruppe in der Gesellschaft am Ende hinten runter fällt?

  6. 26.

    Hast Du den Spruch vom politischen Aschermittwoch (Satire)? Ich habe Politik FÜR Deutschland erwartet, nicht gegen uns und ausschließlich für die Ukraine die kein Bündnispartner (EU/Nato) ist. Es sind unsere Granaten/Drohnen die in Russland einschlagen, nicht umgekehrt.

  7. 25.

    Ihre Argumentation ist die selbe wie jene, die 1939 begeistert in den Krieg zogen und jede/n verurteilten der warnte. Es wiederholt sich. Die AfD/BSW trifft diese Entscheidungen nicht, ist von dem was man Demokratie bezeichnet sogar ausgeschlossen. Vielleicht dauert es noch weitere 4 Jahre bis die Bürger merken oder reflektieren was genau JETZT passiert.

  8. 24.

    Ex-Lausitzer Verraten sie mir bitte, was ist daran demokratisch, wenn der CDU-Spitzenkandidat bis zum letzten Tag vor der Wahl beteuert, auf keinen Fall die Schuldenbremse zu lockern. Kaum sind die ersten Hochrechnungen veröffentlicht behauptet der Typ das Gegenteil. Als besonders ruchlos ist zu werten, dass er den Staat zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung versschulden will, um die BRD kriegstüchtig zu machen. Die Menschen werden die Schulden abtragen dürfen mit der Aussicht möglicherweise wie gegenwärtig in der Ukraine zu verfolgen, dass sie sich irgendwann gegenseitig abschlachten dürfen. Schlimm ist, dass die Medien das aufkommende Kriegsgeschrei befördern.

  9. 23.

    Wer etwas für uns und unsere Zukunft in Europa übrig hat, der vertraut dieser demokratischen Regierung. Jene brauchen unsere Unterstützung und keine Jammerei.

    Oder wollt ihr Chaos wie in Amerika und Oligarchen, die uns entrechten?

    Die AfD möchte die Oligarchie.

    Wir sollten schlauer sein.

  10. 22.

    Eine Partei die ihre Wähler belügt und betrügt um an die Macht zu kommen, die kann ich weder als Partei, noch als demokratisch bezeichnen. Das grenzt schon an einer kriminellen Vereinigung. Wie sich hier nach der Wahl das Verhalten zu Themen geändert hat, was vorher noch als nicht verhandelbar bestimmt wurde, hat schon wieder zu großer Enttäuschung bei vielen Bürgern gesorgt! So kann ich die AfD nicht halbieren, damit erreiche ich höchstens das Gegenteil!

  11. 21.

    Meinungen wie Ihre sind recht naiv, nein besser als unwissend zu beschreiben.

    Der "Feind"? In welcher Blase existieren Sie?

    BB wählt Nazis, Unterstützer eines Terrorstaates (für Sie nochmal: ruZZland), Parteien die ausländische Interessen in DE verfolgen. AFD und BSW sind recht einfach als undemokratisch zu entlarven, dennoch spinnen Sie sich was zusammen, dass die anderen Parteien undemokratisch wären.

    Die Investition in Verteidigung als Kriegsgeheul zu bezeichnen lässt Menschen wie Sie am unteren Ende der Begabtenskala verorten. Wir müssten diese Diskussionen nicht führen, wäre da nich ruZZland, China und nun leider auch die USA. Entscheidungen müssen jetzt getroffen werden. AFD und BSW würden uns wehrlos machen, da diese Parteien eine Rückkehr des Warschauer Pakts verfolgen (was ja ruZZlands Interesse ist, falls Sie es noch nicht geblickt haben).

    Ich stamme aus der Lausitz, und ich schäme mich für das, wofür der Osten steht.

    Denken würde Ihnen helfen.

  12. 20.

    Wenn gerade 500Mrd € ohne weiteres neu-Verschuldet werden, man das GG ändern will um demokratische Abläufe zu behindern (Sperrminorität) und man Kriegsgeheul anstimmt - dann ist die Demokratie der Altparteien schon sehr extremistisch. Erinnert mich an 1939, der Feind Russland, USA, China usw - dazu das kleine unbewaffnete Deutschland. Der Feind im Staat steht nicht rechts, der entsteht aus Mitte-Links - live zu beobachten

  13. 19.

    In kürze werden wir wieder von Parteien regiert die regelrecht mit dafür verantwortlich sind das dieses Land in einer tiefen Krise steckt, und seit 20 Jahren immer mehr Wähler verliert. Mit einem Wahlbetrug das seines Gleichen sucht, hat die CDU/CSU jetzt schon für einen Riesen Skandal gesorgt. Die größten Verlierer die es in der SPD jemals gegeben hat bestimmen sich selbst weiter für die Spitzen-Positionen in dieser Partei. Es gab eine Zeit, da hatten so Verlierer ihren Hut genommen. Bis der letzte in diesem Land begriffen hat, das diese Parteien nicht mehr wählbar sind, weil sie glauben, Demokraten hätten ein Recht zu lügen um an die Macht zu kommen, oder das sie zum regieren nicht die Reife für das große Ganze haben wird dieses Land völlig am Boden liegen! Diese Partei-Bonzen arbeiten regelrecht daran das es in deren Partei keine Nachfolger mehr gibt die es besser machen könnten. Oder verhindern sie, wie der Koma Kanzler!

  14. 18.

    Lässt sich nachweisen, welche Wahllokale von Korrekturen betroffen sind? Falls ja, dann sollten diese Wahlhelfer auf Lebenszeit gesperrt werden.

  15. 17.

    Nur mal zum Thema Gelsenkirchen, was sich heute niemand vorstellen kann, es war die umsatzstärkste Stadt in Europa, bis man die Zechen geschlossen hatte. Von 1990 bis heute hat man es politisch nicht geschafft wieder einen Lebensstandart herzustellen wie er einmal war. Heute ist Gelsenkirchen die ärmste Stadt in der BRD! Das selbe blüht dem Osten, wenn der letzte Knicker Kohle vom Band gelaufen ist. Politik hat diesem Land einen großen Schaden zugefügt, und das Ende ist offen, wie tief wir mit den immer wieder selben Parteien und besonders den selben Gesichtern noch sinken! Ich bin froh das ich GE 1992 verlassen hatte!

  16. 16.

    Das kann man wirklich nur behaupten wenn man nicht über den Tellerrand hinaus schaut, von daher muss man Ihnen da ganz einfach recht geben. Es gab nur einen Ost-West Konflikt, zwischen Lafontaine und Gysi. Und da hat der Ossi dem Wessi ganz klar gezeigt wo der Maurer für den Wessi das Loch gelassen hat. Ansonsten müsste es heißen BRD wählt Rechts! Und so wie wir zur Zeit politisch aufgestellt sind, wird es 2029 nur noch mit Vierer Konstellation gehen, wenn es dann noch so viele schaffen über 5 % zu kommen!?

  17. 15.

    Interessant immer wieder der Ost/West Vergleich, mit dem Hinweis, der Osten wählt Rechts. Fakten und Zahlen aus Westdeutschland der Bundestagswahl - in Gelsenkirchen und Kaiserslautern wurde mehrheitlich AfD gewählt / in Rheinland-Pfalz kommt die AfD auf 20.1% / im Saarland gingen 8 Städte und Gemeinden an die AfD / Bayern hat die AfD auf den 2.Platz gewählt / in Niedersachsen hat die AfD um 10,4 Prozentpunkte zugelegt...........Einfach mal abwarten und staunen, warum der Bürger (West) auch langsam Umdenkt.

  18. 14.

    Sieht ganz schön traurig für die CDU aus. Ganz Brandenburg möchte nicht den Herrn Merz als Kanzler. Auch die SPD hat abgewirtschaftet. Nur in den beiden westlichen Randkreisen von Berlin und Potsdam konnte diese Partei die Karte noch etwas rot einfärben. Mit etwas über 20 % Stimmenanteil ist das Wahlergebnis auch nicht gerade berauschend. Mit CDU, SPD und Grüne sowie FDP nicht zu vergessen wurden alle vier etablierten Parteien gehörig abgestraft. Besserung ist in Zukunft von diesen Parteien nicht zu erwarten. Sie sorgen nur dafür, dass die berüchtigte AfD immer stärker wird.

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