SPD-Kanzlerkandidatur - Rückhalt für Scholz aus Brandenburg - aber die Debatte läuft

So 17.11.24 | 10:22 Uhr
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Dietmar Woidke (SPD, l), Ministerpräsident von Brandenburg, spricht während eines Landesparteitags der SPD Brandenburg mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 16.11.2024 | Caroline Marchot | Bild: dpa

Kanzler Olaf Scholz bekommt in der Debatte um die SPD-Kanzlerkandidatur Unterstützung aus Brandenburg. Ministerpräsident Dietmar Woidke sprach sich klar für Scholz aus. "Der Bundeskanzler tritt noch einmal an. Damit ist klar, wer der Kanzlerkandidat der SPD ist", sagte der SPD-Landeschef der Deutschen Presse-Agentur.

Scholz hat seinen Wahlkreis in Potsdam und will dort erneut für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar kandidieren. Im Landtagswahlkampf hatte sich Woidke von Scholz und der inzwischen zerbrochenen Ampel-Koalition abgesetzt.

Diskussion an der Basis

In der SPD gibt es auch Zweifel, ob Scholz der richtige Kanzlerkandidat ist und nicht durch den beliebteren Verteidigungsminister Boris Pistorius ersetzt werden sollte. In der SPD Oberspreewald-Lausitz, im Barnim und in Cottbus wird etwa über die K-Frage debattiert.

"Natürlich wird auch im Unterbezirk darüber kontrovers diskutiert", sagte der Unterbezirksvorsitzende der SPD Oberspreewald-Lausitz und Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick der dpa. "Das gehört jedoch zu einer Partei, gerade auch zu den sehr diskussionsfreudigen Sozialdemokraten. Bei allem Für und Wider haben wir uns im Unterbezirksvorstand für Olaf Scholz ausgesprochen und zwar gemeinsam mit unserem Kandidaten Hannes Walter."

Skepsis in Cottbus

In Cottbus gibt es skeptische Stimmen gegenüber dem Kanzler. Der Ortsvereinsvorsitzende von SPD Cottbus Mitte/Ströbitz, Andreas Noack, sagte dem Deutschlandfunk mit Blick auf Scholz: "Wir haben Zeit, das noch zu verbessern und da muss er sich jetzt ins Zeug legen." Der SPD-Landtagsabgeordnete Lars Katzmarek sagte dem Sender: "Ich finde, das sollten wir ergebnisoffen diskutieren und zwar von der Basis aus."

In der SPD Barnim gibt es ebenfalls unterschiedliche Meinungen, wie der Chef der SPD Barnim, der Landtagsabgeordnete Kurt Fischer, der dpa sagte. "Dabei zeichnet sich kein eindeutiges Meinungsbild ab."

Rückhalt für Scholz

Fischer, der neu gewählter Landtagsabgeordnete ist, gibt aber Scholz Rückenwind: "Als SPD haben wir einen amtierenden, erfahrenen und besonnenen Bundeskanzler. Damit ist Olaf Scholz für mich auch der gesetzte Kanzlerkandidat für die anstehende Neuwahl."

Klare Rückendeckung für Scholz kommt auch aus der SPD in Teltow-Fläming. "Wir haben Olaf Scholz als Direktkandidaten nominiert. Wir stehen voll hinter Olaf Scholz", sagte der SPD-Landtagsabgeordnete und Ex-Fraktionschef Erik Stohn, Vorsitzender der SPD Teltow-Fläming, der dpa. Ein Teil des Wahlkreises von Scholz liegt in dem Landkreis.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 16.11.2024, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 26.

    Warum den so briskiert, die FDP hat von ihren Gegnern den Stempel "Porsche" -Partei aufgedrückt bekommen, und die Grünen haben von ihren Gegnern den Stempel "Verbotspartei" bekommen.
    Ergo, alles im Diskurs der hiesigen Gepflogenheiten.

  2. 25.

    Für mich wohl: Nase halten und grün wählen ;(

  3. 22.

    Und wieder Hetze gegen Grüne von enttäuschten AfD Wählern. Die wahre Verbotspartei ist und bleibt die FDP.

    Das ist genau die Art von Hetze die uns Söder, Merz und die gesamte Springerpresse seit Jahren auftischen und manche die sich "konservativ" nennen nur zu gerne glauben wollen.

  4. 21.

    Wir werden Olaf als Kanzlerkandidaten aufstellen, auch wenn es Typen wie dir nicht passt.

  5. 20.

    Warum unter Wert verkaufen. Boris Pistorius hat einen Lauf und ist bei den Menschen aufgrund seiner klaren, EHRLICHEN Art und strukturierte Arbeit sehr beliebt. Beliebter als das Vorsemester Friedrich Merz allemal.
    Ob Anständigkeit und Klarheit sich auf der heutigen Bühne der Politik durchsetzen kann, sei mal dahingestellt, aber mit Boris Pistorius wird die SPD zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für den sich schon sicher glaubenden Neukanzler Friedrich Merz.

  6. 19.

    "Der Bundeskanzler tritt noch einmal an. Damit ist klar, wer der Kanzlerkandidat der SPD ist"
    Immer diese Null-Aussagen, Binsenweisheiten von Dietmar Woidke. Bloß nicht etwas Entropie zur Aussage hinzufügen, man könnte ja anecken und sich lässtigen Debatten aussetzen.

    Da formuliert das ältere SPD-Semester, Franz Müntefering, schon klarer:
    "Eine Kanzlerkandidatur ist kein Selbstläufer und schon gar kein Vorrecht auf Wiederwahl.“

  7. 18.

    Ich habe keine gute Meinung zu Scholz als Bundeskanzler.für die Zukunft.

  8. 17.

    Von der Grünen Verbotspartei haben die meisten die Nase voll, Boris Pistorius hingegen könnte im künftigen Kabinett Merz Außenminister und Vizekanzler werden.

  9. 16.

    Was soll Herr Woidke auch anderes machen? Opponiert er gegen Herrn Scholz kommt noch mehr Unruhe in die SPD solange die Stimmen für Herrn Pistorius noch nahezu Randerscheinungen sind und der amtierende Kanzler mit Pattex am Stuhl klebt. Das könnte durchaus auch bis in die Landespolitik durchschlagen und zusätzliche Unruhe im eigenen Laden ist zur Zeit eher nicht gefragt. Die Bundestagswahlen werden es entscheiden.

    @FalscheFreunde: Auch ein Wertegerüst braucht ein Fundament und das ist stark sanierungsbedürftig. Ein Zusammenflicken mit Phrasenkleber reicht nicht mehr.

  10. 15.

    Aber darüber berichten so wie in diesem Artikel dürfen sie doch oder?
    Schließlich drängen sich die Protagonisten freiwillig und oftmals proaktiv oder zumindest sehr gern den Medien.
    Im Zeitalter frei zugänglicher und nicht redaktionell betreuten sozialen Medien dürfte es eh schwierig sein, die Medien aus parteiinterner Politik raus zu halten.
    Die Grenze zwischen Berichterstattung und persönlicher Meinung des Schreibenden sieht ja jeder Medienkonsument offensichtlich anders.

  11. 14.

    Früher war es ein Alarmzeichen wenn Merkel sagte, dass sie hinter einem steht....
    Ähnlich ist es hier mit der "Unterstützung" durch Woidke! Dieser hat sich mit seiner Wahlkampfstrategie komplett verzockt und drückt durch die Kooperation mit der BSW aus, dass ihm das stützende Wertegerüst der SPD völlig egal ist und er es komplett demontiert. Wenn Scholz Größe hätte, würde er sich eher noch Woidke distanzieren.
    Eigentlich ist doch klar, dass Scholz niemals wieder Kanzler wird und als der zweite Mann neben Merz wird er nie seinen Platz finden - das wird schon Merz nicht zulassen. Holt Pistorius ins Amt und wenn die CDU für die Wahl 2029 keine Alternative zu Merz präsentiert, kann Pistorius gewinnen.

  12. 13.

    Woidke & Scholz & Trump (plus Kollegin/innen der Republikaner)% Merz & Söder & Aiwanger & Lindner & Putin & Wagenknecht & Crumbach & Höcke & Weidel & Meloni nebst weiteren Verfassungsfeinden und Menschenrechtsbekämpfern/innen - diese absoluten Nieten sind für verfassungstreue Demokraten/innen nicht wählbar, außer Pistorius und die Grünen.

  13. 11.

    Hier hat einer geschrieben,die Medien sollten sich nicht einmischen und zur Meinungsbildung beitragen.Die Medien mischen sich ständig ein und sind keineswegs neutral. Jetzt wird ja von ihnen immer wieder Her Pistorius ins Spiel gebracht.Mein Gott,das ist Sache der SPD und nicht der Medien.Wie man hört hat er ja auch abgewunken.Ed wir aber immer noch weiter spekuliert und gemutmaßt.

  14. 10.

    Erst wollten sie von Scholz nichts wissen und kaum gewählt wieder "beste" Freunde? Was tut man nicht alles für ein paar Wählerstimmen.

  15. 9.

    Es ist im Moment sehr schwer, eine Person zu finden, die die meisten Wahlberechtigten in Deutschland hinter sich hat. Besonders schwer wird es, eine Person zu finden, die human ist und nicht fremdenfeindlich oder rechtsradikal. Und die zudem Lösungen hat und nicht nur billige Schuldzuweisungen.

  16. 8.

    Der Woidke ist mir ja vielleicht 'ne Marke. Die meisten Bundesbürger lehnen Scholz ab und der Woidke findet die Politik von Scholz offenbar ganz toll...Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.

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