Bundestagswahl 2025 - Christoph Meyer erneut Spitzenkandidat der Berliner FDP

So 15.12.24 | 20:17 Uhr
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Archivbild: FDP Politiker Christoph Meyer aufgenommen am 22.06.2024 in Berlin Tiergarten. (Quelle: dpa/XAMAX)
Video: rbb24 Abendschau | 15.12.2024 | Anja Meyer | Bild: dpa/XAMAX

Die Berliner FDP hat ihre elf Kandidanten für ihre Landesliste zur Bundestagswahl gewählt. An der Spitze steht erneut Christoph Meyer. Die Partei rechnet mit wenigen Sitzen – ob sie wieder ins Parlament einzieht, ist laut aktuellen Umfragen ungewiss.

Christoph Meyer ist wieder Spitzenkandidat der Berliner FDP - er soll die Liberalen in den Bundestagswahlkampf Ende Februar führen. Die Delegierten einer Landeswahlversammlung wählten den Chef der Landespartei und den Fraktionsvize im Bundestag am Sonntag auf Platz 1 der Landesliste für die Bundestagswahl 2025.

Meyer sitzt seit 2017 im Bundestag, er erhielt gut 73 Prozent Zustimmung, etwas weniger als bei seiner letzten Spitzenkandidatur 2021 (78 Prozent).

Wiedereinzug in Bundestag ist ungewiss

In seiner verhalten beklatschten Bewerbungsrede hatte der Wahlkreiskandidat für Charlottenburg-Wilmersdorf Optimismus verbreitet. "Mit uns ist zu rechnen", versicherte Meyer und prognostizierte, die FDP werde am 23. Februar "triumphieren können". Aktuell liegt sie in den meisten Umfragen allerdings unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Meyer versuchte, nicht nur mit Kritik an den früheren Ampel-Partnern SPD und Grünen zu punkten. Er griff auch die Union scharf an, sprach von einem "Münchhausen"-Wahlprogramm der CDU. Den politischen Wettbewerbern warf der Spitzenkandidat wirtschaftspolitische Unkenntnis vor, sie wüssten nicht, was Deutschland wieder nach vorne bringe. Außerdem mangele es ihnen an der Bereitschaft, "Verantwortung für Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu übernehmen".

Kluckert: Kämpfen für Schwarz-Gelb

Auf Platz zwei der Landesliste wählten die Delegierten Daniela Kluckert aus Pankow, die seit 2017 im Bundestag sitzt und bis zum Ampel-Aus Parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium war. Sie erhielt knapp 66 Prozent Zustimmung.

Kluckert betonte, "selbstverständlich" gebe es mit CDU/CSU die größten Gemeinsamkeiten, "selbstverständlich" kämpfe die FDP für Schwarz-Gelb als nächste Bundesregierung. Aber auch zur Union gebe es "riesige Unterschiede in der Bürgerrechts-, Wirtschafts- und Finanzpolitik".

Das beste Ergebnis auf den Top-Plätzen fuhr Henning Krumrey ein, Direktkandidat in Steglitz-Zehlendorf. Für seine Bewerbung auf Platz drei und seine Botschaft, niedrigere Steuern und Aufschwung gebe es nur mit der FDP, bekam er gut 84 Prozent der Stimmen.

Partei geht von maximal zwei Sitzen aus

Insgesamt stehen elf Kandidatinnen und Kandidaten auf der Berliner FDP-Landesliste. Parteiintern wird davon ausgegangen, dass die Partei vermutlich maximal zwei Sitze im nächsten Bundestag holt. Wenn sie es überhaupt über die Fünf-Prozent-Hürde schafft.

Zum Auftakt des Parteitags hatte Generalsekretär Peter Langer den Ton für den Wahlkampf gesetzt. Die FDP wolle sich auf die Menschen konzentrieren, die "unser Land am Laufen halten", sagte Langer. "Die Menschen dort draußen interessieren sich nicht für die salbungsvollen Märchen von Habeck, die würdelosen Schimpftiraden des Kanzlers über Christian Lindner, und - das gehört auch zur Wahrheit - auch nicht für unsere internen Wehwehchen."

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.12.2024, 19:30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 9.

    Lindner's Vorbilder sprechen Bände - der Mann ist ,,sittlich unreif'', wie heute im Bundestag, analysiert!

  2. 8.

    Die käufliche Lobbyvereinigung ist so überflüssig wie ein Kropf. Denen weint keiner eine Träne nach, außer denen vielleicht die sich meistbietend eine ganze Partei kaufen können.

  3. 7.

    Ich drücke der FDP fest die Daumen, dass sie wieder in den Bundestag einziehen.
    Nur so wird wird eine Beteiligung von SPD und Grünen an der Regierung verhindert, solange noch das Brandmauergespenst herum geistert.

  4. 6.

    Sind das Linksliberale oder Wirtschaftsliberale ?

    Macht einen riesen Unterschied ( Bürgerrechtsanwalt oder Wirschafts-Lobbyist )

  5. 5.

    Auch wenn es soviele Gegenstimmen gibt- für die parlamentarische Vielfalt ist die FDP eine wichtige Kraft. Wenn nicht DIE wichtigste.

  6. 4.

    „Aktuell liegt sie in den meisten Umfragen unter der Fünf-Prozent-Hürde“
    Das muss nicht so bleiben. Je näher die Wahl rückt, desto mehr setzen sich die Sachlichkeit der Kenntnisreichen durch. Bisher war das jedenfalls so. Die Medien spielen natürlich eine Rolle... was ist wohl damit gemeint?

  7. 3.

    „Aktuell liegt sie in den meisten Umfragen unter der Fünf-Prozent-Hürde“
    Das muss nicht so bleiben. Je näher die Wahl rückt, desto mehr setzen sich die Sachlichkeit der Kenntnisreichen durch. Bisher war das jedenfalls so. Die Medien spielen natürlich eine Rolle... was ist wohl damit gemeint?

  8. 2.

    „Aktuell liegt sie in den meisten Umfragen unter der Fünf-Prozent-Hürde“
    Das muss nicht so bleiben. Je näher die Wahl rückt, desto mehr setzen sich die Sachlichkeit der Kenntnisreichen durch. Bisher war das jedenfalls so. Die Medien spielen natürlich eine Rolle... was ist wohl damit gemeint?

  9. 1.

    Mutig von der FDP, so viele Listenplätze zu vergeben.