BSW-Spitzenkandidat im rbb24-Interview - Ruhnert sieht günstigere Energiepreise als zentrales Thema

Do 06.02.25 | 21:45 Uhr
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Oliver Ruhnert, BSW. (Quelle: rbb)
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Video: rbb | 06.02.2025 | Ihr Plan für Deutschland, Herr Ruhnert? | Bild: rbb

Der Berliner Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht für die Bundestagswahl, Oliver Ruhnert, hat die Energiepreise als wichtiges Wahlkampfthema bezeichnet. Er definierte außerdem, wo die Brandmauer zur AfD für seine Partei verläuft.

Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sind günstigere Energiepreise ein zentrales Thema im Bundestagswahlkampf.

Der Berliner Spitzenkandidat des BSW, Oliver Ruhnert, sagte rbb24 am Donnerstag, wenn man die deutsche Wirtschaft ankurbeln wolle, brauche man Wettbewerbsfähigkeit. Dabei spielten die Energiepreise eine große Rolle: "Wir haben mit diesen hohen Energiekosten keine tatsächliche Wettbewerbsfähigkeit. Und das ist etwas sehr Zentrales", so Ruhnert.

Auch Energiepreissenkungen für private Haushalte gefordert

Die Kosten müssten nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für jeden Haushalt runter, so der BSW-Spitzenkandidat für Berlin. Erst durch günstigere Gas- und Strompreise könne man auch wieder dahin kommen, für andere Dinge wie zum Beispiel den Klimawandel ein anderes Bewusstsein zu schaffen.

"Es interessiert die Menschen vor allem erst einmal eins, dass ich eine Familie und meine Familie eben auch ausstatten kann mit den notwendigsten Dingen", sagte Ruhnert. Sei dies nicht der Fall, würden sich die Menschen auch weniger Gedanken um die Umwelt machen.

Ruhnert verteidigt teilweise Zustimmung zu "Fünf-Punkte-Plan"

Ruhnert verteidigte im rbb-Interview das Abstimmungsverhalten einiger BSW-Abgeordneter im Bundestag bei am vergangenen Freitag beim sogenannten "Fünf-Punkte-Plan zur Migrationspolitik" der Union. Seine Partei-Kollegen würden jetzt kritisiert, weil sie einem Antrag zugestimmt hätten, der das eigene Partei-Programm widerspiegele.

Dass dafür auch Abgeordnete der AfD gestimmt hätten, sei hinnehmbar. "Wenn dieser Antrag von CDU/CSU kommt, ist es mir zunächst mal egal, ob dann irgendwo auch welche mitstimmen, die wir nicht wollen. Es geht um elementare Dinge, um ein Gesetz zu verabschieden, das aus der Wahrnehmung des BSW Verbesserungen für die Menschen in Deutschland bringt. Und das ist mir zentral wesentlich."

Gleichzeitig betonte der BSW-Spitzenkandidat, dass es elementare Dinge gäbe, wo die sogenannte Brandmauer gegen die AfD stehen müsse, etwa wenn das Grundgesetz attackiert würde. "Da halte ich eine Brandmauer für total notwendig", so Ruhnert.

In der Serie "Ihr Plan für Deutschland?" interviewt rbb24 Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten aus Berlin und Brandenburg von jenen Parteien, die eine reale Chance auf den Einzug oder Wiedereinzug in den Bundestag haben. Die jeweils 20-minütigen Einzelgespräche führt Volker Wieprecht.

Sendung: Ihr Plan für Deutschland, 05.02.2025, 22:00 Uhr

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6 Kommentare

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  1. 6.

    Die Frage ist ja wieviele Bürger pfeifen denn auf dem letzten Loch.
    Die Sparquote und Spareinlagen in Deutschland sind so hoch wie selten zuvor.
    Städte und Kommunen ja aber die Bürger?
    Nicht repräsentativ aber in meinem Umfeld steht keiner auf der untersten Stufe der Bedürfnispyramide wie hier angedeutet wird.
    Einige sicher aber wieviele?
    Und muss man nun wegen einigen oder auch mehreren auf Klimaschutzinvestitionen verzichten?
    Verschieben der Aufgabe Klimaschutz und Vorbeuge vor dem Klimawandel macht es ja nicht einfacher sondern schwerer in der Zukunft.
    Billiger als jetzt wird es nicht mehr.

  2. 5.

    Eine Idee wäre, Politik für die Bürger zu machen. Würde das passieren, bräuchte es keine AfD. Das versteht und will nur keiner und daher liegt die AfD auch bei aktuellen 22 %. (YouGov)

  3. 4.

    Ein klares Interview.

    "Es interessiert die Menschen vor allem erst einmal eins, dass ich eine Familie und meine Familie eben auch ausstatten kann mit den notwendigsten Dingen", sagte Ruhnert. Sei dies nicht der Fall, würden sich die Menschen auch weniger Gedanken um die Umwelt machen.

    Richtig, wenn man selbst auf dem "letzten Loch" pfeift, dann kann man weder anderen noch der Umwelt helfen. Verstehen nur die Ampel-Politiker mit hohen Diäten nicht ...

  4. 3.

    Die Sympathie für Union hat einen Bruch erhalten - wie muss der sich über Jahre verstellt haben. Nochmal zur Erinnerung die Koalition aus CDU AfD hatte am Freitag einen weiteren Partner, das BSW von Herrn Ruhnert. Er Shag die gleichen Sätze abgespult, die offensichtlich aus dem Saarland vorgegeben wurden. Ein Mann mit Realitätsverlust, wer soll die Stromsubvention bezahlen? Vorschläge Fehlanzeige.

  5. 2.

    Ich kann „Brandmauer“ langsam nicht mehr hören. 20 % der Wählenden werden einfach komplett ignoriert. Und es werden immer mehr oder lässt sich ein AfD Wählender von seiner Entscheidung, diese Partei zu wählen, durch Aufkleber, Brandmauern oder Demos gegen Rechts beeinflussen? Oder gar abhalten? Was hat das alles gebraucht? 2 % mehr für die AfD. Strategie gescheitert. Gibt’s weitere Einfälle zum Umgang mit der AfD? Konstruktive?

  6. 1.

    Sieht aus wie im selben Raum wie Scholz gestern!

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