Bundestagswahl - Kampfkandidaturen bei Berliner SPD um vordere Listenplätze

Mi 18.12.24 | 11:36 Uhr
  29
Menschen nehmen am 23.11.2024 am Parteitag der SPD Berlin in Berlin-Mitte teil. (Quelle: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer)
Audio: radioeins vom rbb | 18.12.2024 | Michael Mellinger | Bild: dpa-Bildfunk/Fabian Sommer

Bei der Berliner SPD steht die Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl auf dem Programm. Um die Spitzenplätze wird es Kampfkandidaturen geben, auch der ehemalige Regierende Bürgermeister Müller tritt an.

Die Berliner SPD steuert auf einen offenen Machtkampf bei der Aufstellung ihrer Landesliste für die Bundestagswahl 2025 zu. Auf der Landesvertreterversammlung am Mittwochabend im Willy-Brandt-Haus wird es mehrere Kampfkandidaturen geben.

Nach Informationen des rbb will sich der ehemalige Regierende Bürgermeister Michael Müller um einen vorderen, mutmaßlich sicheren Listenplatz bewerben. Die ehemalige Staatssekretärin und Ex-Bundestagsabgeordnete Ana Maria Trăsnea kündigte an, dass sie für den ersten Platz der Landesliste kandidieren wird.

Trăsnea und Müller contra Stüwe und Klose

Trăsnea begründete ihre Bewerbung damit, dass sie aus "Respekt vor all den Frauen", die in der SPD seit langem für Parität gekämpft hätten, antrete. Ihre Kandidatur richtet sich gegen die beiden Bundestagsabgeordneten Ruppert Stüwe und Annika Klose.

Die beiden Vertreter des linken Parteiflügels hatten erklärt, dass sie als Doppelspitze antreten wollen, wobei Stüwe sich um den ersten Listenplatz bewerben soll. Klose wäre dann die Nummer zwei. Zahlreiche Frauen in der SPD wünschen sich allerdings eine Frau auf der Spitzenposition. Trăsnea als Vorsitzende der Frauen in der SPD greift diese Forderung nun auf.

Michael Müller, der die Berliner SPD als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2021 geführt hat, erklärte bereits in der vergangenen Woche, dass er auf den ersten Platz zugunsten einer Frau verzichten würde. Erwartet wird nun, dass sich der ehemalige Regierende Bürgermeister auf den zweiten Platz der Liste konzentriert. Müller tritt in jedem Fall als Direktkandidat in Charlottenburg-Wilmersdorf an.

Wie die Abstimmungen auf der Landesvertreterversammlungen am Abend ausgehen werden, ist schwer zu prognostizieren. Insider gehen davon aus, dass sich die Mehrheiten nicht nur entlang der klassischen Parteiflügel rechts und links organisieren werden. Unklar ist auch, welche Rolle die beiden Landesvorsitzenden Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini spielen werden.

Sendung: radioeins vom rbb, 18.12.2024, 08:30 Uhr

29 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 29.

    Warum, war doch ein Volltreffer ins Schwarze.
    Sie wechseln Ihre Nicks hier häufiger, als ich meine Hemden, aber die Trollerei bleibt stets die Gleiche, Unterstellungen, Beleidigungen, fragwürdige Argumente und Realitätsverweigerung. Nur auf den Inhalt der Kommentare gehen Sie nahezu nie ein, so auch hier.

  2. 28.

    Sondern? Ihr Rechtsextremisten seid nicht die Mehrheit!

  3. 27.

    Ich muß ihnen nichts unterstellen was Fakt ist. Sie ergreifen hier bei jeder Gelegenheit die Position der Rechtsextremisten und verharmlosen Rechtsextremismus.

  4. 25.

    Masken-Müller? Um Gottes Willen.
    Was soll man bloß wählen? Pest gegen Cholera.

  5. 23.

    Da die Verursacher aus SPD/Grünen/FDP nicht auch personell einen Neustart nach dem Koalitionsbruch anbieten, sondern Scholz/Habeck/Lindner wieder das Angebot für die Wähler sind, befürchte ich , dass das dem Schutz unserer Demokratie nicht sehr zuträglich sein dürfte. Das sollte man den Damen und Herren an den Wahlständen mal einheitlich als Feedback geben.

  6. 22.

    Alle reden von Demokratie. Und fast alle versuchen über listenplätze in den bundestag zu kommen. Also ohne vom Bürger direkt gewählt zu werden.

    Ist dies demokratiefördend? Nein.

    Jeder Volksvertreter sollte direkt vom Bürger im Wahlkreis gewählt werden.

    Wenn Listenplatz-abgeordnete von Demokratie reden, versteh ich es nicht.

    Der Bürger möchte bei Wahlen auch mal neue Gesichter im Bundestag. Wenn sich über die listenplätze immer wieder die selben reinmogeln, ist dies nicht der Wählerwille...

  7. 21.

    Es sind ja nicht die Schelme, die die rechtsextreme AfD wählen, sondern Rechtsextreme und Dummköpfe die sich damit selber schaden.

    Ein Vorgeschmack was sich dann ändern würde konnte man auf der Wahlparty der JA "...wir schieben sie alle ab..." und bei der bayrischen AfD sehen, wo man die geplanten Deportation nicht mehr abstritt, sondern ganz offen bestätigte.

    https://www.br.de/nachrichten/bayern/auslaenderfeindlich-entsetzen-ueber-afd-papier-zu-remigration,UV8vOxt

  8. 20.

    Das ausgerechnet Sie dies Anderen unterstellen, ist absolute Realsatire.

  9. 19.

    Würden Sie endlich Mal den Unfug unterlassen, mir Verbindungen zur AfD zu unterstellen? Das ist nicht erwachsen. Gern können wir uns mit Argumenten austauschen, falls Ihnen welche einfallen. Danke!

  10. 18.

    Wenn es stimmt, dass es keine Geige mehr spielt, wer gewählt wird oder nicht, dann könnte so mancher Schelm auch AFD wählen. Nicht war? Aber Vorsicht, vielleicht ändert sich dann aber doch etwas!

  11. 17.

    Das schreibt ausgerechnet einer von der AfD wo sich gekaufte Politiker Geld aus Russland zustecken lassen, weil sie hier sonst nichts auf die Reihe bringen.

  12. 16.

    Das übliche Politikerbashing von rechts außen... laaaangweilig.

    Können sie nicht mal den Inhalt ihrer "Kommentare" statt ihrer Nicks wechseln? Dann kommt evt. auch mal konstruktives dabei heraus.

  13. 15.

    „Kampfkandidatur“ - sagt das eigentlich nicht schon genug über die Zustände in den Parteien aus?
    Eine Satire in den 90er Jahren sprach übrigens von den „Regierigen“ ;)

  14. 14.

    Es spielt doch schon überhaupt keine Geige mehr, wer gewählt wird oder nicht. 30 Tausend Insolvenzen allein in Berlin! Immer mehr Arbeitsplätze gehen verloren und ein Kanzlerkandidat Merz will den Menschen erklären dass man beim Bürgergeld Milliarden einsparen kann, wenn man die zur Arbeitsaufnahme verpflichtet die dazu in der Lage sind. Wir müssen beten dass die FDP unter 4 % bleibt, CDU/CSU und FDP wird der Untergang nicht nur für Berlin, für das ganze Land. Sozialabbau so weit das Auge reicht, zu einer Zeit wo alles den Bach runter geht. "Dunkel-Deutschland" das hatte man mal spöttisch zu den Neuen Ländern gesagt. Das ist heute für ganz Deutschland die Realität, kein Wind keine Sonne, kein eigenen Strom mehr! Wie unter Kohl, alle Milliarden an die Unternehmer, das hatte damals schon nicht funktioniert, Herr Merz!!!

  15. 13.

    Versprochen wurde von der Berliner CDU vor Amtsantritt dass die Verwaltungen besser aufgestellt werden. Nichts ist passiert, statt dessen wurden in ganz Berlin Poller aufgestellt. Aber so zu gepflastert dass Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen sich fragen wie sie noch ihre Arbeit ordnungsgemäß ausüben können. Ständig werden in dieser Stadt die falschen Prioritäten gesetzt, am Bürger vorbei. Sobald sich irgendwo die Kosten erhöhen, wie bei BVG und sonstige werden die Diäten erhöht, gegengerechnet über Steuereinnahmen von denen die noch Lust haben zu arbeiten und für alles blechen bis ihnen schlecht wird!!

  16. 12.

    Mir sind alle SPD-Kandidaten recht. Hauptsache, es geht weiter abwärts.

  17. 11.

    „Zahlreiche Frauen in der SPD wünschen sich allerdings eine Frau auf der Spitzenposition“
    Mehr als Zwei?
    Ich halte dagegen, dass zahlreiche Frauen sich erfolgversprechende Politiker wünschen. Zu 100%. Merke: Frauen sind die besseren Politiker. (Ist das nicht ein Beispiel wie wundervoll einfach Grammatik sein kann und wirklich alle mitnimmt, selbst „die Spinner“)

  18. 10.

    Tja und der Bürger ist der Dumme.
    Vor einer Wahl wird versprochen , danach die Diäten erhöht.
    Und die Treue Wahlherde rennt jubelnd zur Urne.
    Alles vergessen scheint man zu denken.

  19. 9.

    Angesichts der Wahlprognosen für die SPD bei der BTW 2025 sollten die Damen und Herren vom Schlage des Berufspolitikers vielleicht doch noch einmal eine Berufsausbildung in 2025 beginnen.

  20. 7.

    Wieso Müller als Direktkandidat in cw?
    Hier kennt ihn keiner,hat sich nie bekannt gemacht
    Ein Vertriebener aus seinem Heimatbezirk Tempelhof
    Ein Versorgungsroulett was sich Demokratie nennt

  21. 6.

    Bei einem zu erwartenden einstelligen oder gar nur schwach zweistelligem Ergebnis ist es verständlich, dass um die vorderen Listenplätze gekämpft wird. Die leerausgehenden Personen müssen sich sonst mal wirkliche Jobs suchen wie der Rest Deutschlands. Dann würden Sie nicht mehr aus ihrem Elfenbeinturm heraus mutmaßen, sondern die Realität live erleben, z.B. bei Steuern und Abgaben, die jetzt bereits sehr hoch in Deutschland sind.

  22. 5.

    Als reiner Berufspolitiker hat man halt wenig bis keine Alternativen. Nahezu keiner der Spitzenpolitiker könnte in der freien Wirtschaft auch nur annähernd so viel Geld verdienen. Wenn die Pöstchen knapper werden, muss man dann eben hart für die persönliche Perspektive kämpfen. Ich bin inzwischen der Meinung, dass die Amtszeiten in den Parlamenten begrenzt werden sollte, um dies zu vermeiden und die Fühler der Politiker wieder näher beim Volk zu haben, welches sie ja vertreten sollen, von dessen wirklichen Nöten sie sich aber immer weiter entfernen.

  23. 4.

    Das ist eine sehr idealistische Vorstellung. Gerade in Zeiten, wo eine Partei schwächelt, wird mit harten Bandagen gekämpft, weil der Bestand an adäquaten Parteiposten rapide schwindet. Schaut man sich dann noch den beruflichen Werdegang an, sind doch viele Berufspolitiker in einem normalen Beruf außerhalb der Politik nur schwer vermittelbar.

  24. 3.

    Freund: Feind: Parteifreund.

  25. 2.

    Besonders Ihrem letzten Satz kann ich 100% zustimmen. Wenn die Bewerber/ innen schon "Kampfkandidaturen" ansprechen? Dann kann man sich ja leicht vorstellen wie es dann weiter geht. Gerangel, Egozentrik etc. Es geht nicht um gute Politik, nicht um das Parlament und den Auftrag. Im Bundestag - vermutlich in der Opposition- " kämpft" man dann weiter um Posten. Das gibt gar kein gutes Bild ab...hört sich nicht nach dialogfähig an.

  26. 1.

    Geht es denen, die in einer Art Wahlkampf um Spitzenplätze eintreten um ihre Partei oder doch um sich selbst?
    Das mit Doppelspitzen, haben wir demnächst Dreierspitzen, weil nicht alle Geschlechter sich vertreten fühlen?
    Haben wir demnächst zwei Bundeskanzler oder Regierende Bürgermeister?
    Sind diese Vorgänge wirklich zum Vorteil, die unübersehbare Politikverdrossenheit zu bekämpfen?

Nächster Artikel