Bundestagswahl -
Bei der Berliner SPD steht die Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl auf dem Programm. Um die Spitzenplätze wird es Kampfkandidaturen geben, auch der ehemalige Regierende Bürgermeister Müller tritt an.
Die Berliner SPD steuert auf einen offenen Machtkampf bei der Aufstellung ihrer Landesliste für die Bundestagswahl 2025 zu. Auf der Landesvertreterversammlung am Mittwochabend im Willy-Brandt-Haus wird es mehrere Kampfkandidaturen geben.
Nach Informationen des rbb will sich der ehemalige Regierende Bürgermeister Michael Müller um einen vorderen, mutmaßlich sicheren Listenplatz bewerben. Die ehemalige Staatssekretärin und Ex-Bundestagsabgeordnete Ana Maria Trăsnea kündigte an, dass sie für den ersten Platz der Landesliste kandidieren wird.
Trăsnea und Müller contra Stüwe und Klose
Trăsnea begründete ihre Bewerbung damit, dass sie aus "Respekt vor all den Frauen", die in der SPD seit langem für Parität gekämpft hätten, antrete. Ihre Kandidatur richtet sich gegen die beiden Bundestagsabgeordneten Ruppert Stüwe und Annika Klose.
Die beiden Vertreter des linken Parteiflügels hatten erklärt, dass sie als Doppelspitze antreten wollen, wobei Stüwe sich um den ersten Listenplatz bewerben soll. Klose wäre dann die Nummer zwei. Zahlreiche Frauen in der SPD wünschen sich allerdings eine Frau auf der Spitzenposition. Trăsnea als Vorsitzende der Frauen in der SPD greift diese Forderung nun auf.
Michael Müller, der die Berliner SPD als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2021 geführt hat, erklärte bereits in der vergangenen Woche, dass er auf den ersten Platz zugunsten einer Frau verzichten würde. Erwartet wird nun, dass sich der ehemalige Regierende Bürgermeister auf den zweiten Platz der Liste konzentriert. Müller tritt in jedem Fall als Direktkandidat in Charlottenburg-Wilmersdorf an.
Wie die Abstimmungen auf der Landesvertreterversammlungen am Abend ausgehen werden, ist schwer zu prognostizieren. Insider gehen davon aus, dass sich die Mehrheiten nicht nur entlang der klassischen Parteiflügel rechts und links organisieren werden. Unklar ist auch, welche Rolle die beiden Landesvorsitzenden Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini spielen werden.
Sendung: radioeins vom rbb, 18.12.2024, 08:30 Uhr