Spitzenkandidatur für Berlin - Beatrix von Storch führt Berliner AfD in Bundestagswahlkampf

Beatrix von Storch hat sich durchgesetzt: Die Berliner AfD hat sie auf den ersten Listenplatz für die Bundestagswahl gewählt - obwohl unerwartet ein Gegenkandidat antrat. Auch Ex-Fraktionschef Pazderski sicherte sich einen Listenplatz.
Die Berliner AfD geht mit Beatrix von Storch als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf. Bei der Listenaufstellung in Biesdorf wurde von Storch am Samstag mit 110 von 219 abgegebenen Stimmen auf Platz Eins gewählt. Diese Position hatte die 50-Jährige auch schon vor vier Jahren inne.
Das Ergebnis fiel knapper aus als erwartet, weil Beatrix von Storch überraschend einen Gegenkandidaten bekommen hatte: Sebastian Maack, Stadtrat in Reinickendorf und Anhänger des offiziell aufgelösten rechtsextremen "Flügels".
Pazderski auf Platz vier gewählt
Von Storch griff in ihrer Vorstellungsrede vor allem die Grünen scharf an: "Die Grünen haben Deutschland den Krieg erklärt, die Grünen hassen Deutschland, wir lieben Deutschland." Von Storch sprach davon, es gehe nicht nur um Wahlkampf, sondern um einen Kulturkampf, gegen "Klimawahn, Islamisierung und Gender-Gaga."
Auf die Plätze zwei und drei wurden Kandidaten gewählt, die dort ebenfalls schon 2017 angetreten waren: Der Innenpolitiker Gottfried Curio und der Bildungs-Experte Götz Frömming. Platz vier sicherte sich der bisherige Berliner Fraktionschef Georg Pazderski. Er setzte sich gegen drei Gegenkandidaten durch.
Insgesamt sollen acht Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt werden. Realistische Chancen auf den Einzug in den Bundestag haben vermutlich die ersten drei bis vier Kandidatinnen und Kandidaten.
Proteste vor dem Tagungszelt
Pazderskis Bewerbung war offensichtlich die Voraussetzung dafür, dass er seinen Plan fallen ließ, wieder als Spitzenkandidat fürs Berliner Abgeordnetenhaus anzutreten. So konnte AfD-Landeschefin Kristin Brinker am vergangenen Wochenende ohne Gegenkandidaten auf Platz eins gewählt werden.
Wie schon am vergangenen Wochenende, als die Liste für das Berliner Abgeordnetenhaus aufgestellt wurde, gab es vor dem Tagungszelt wieder Proteste. Linke Gruppen versuchten, die Veranstaltung mit Sprechchören und lauter Musik zu stören.
Sendung: Inforadio, 12.06.2021, 08:50 Uhr