AfD-Erfolg in Südbrandenburg - "Wir haben noch nicht mal mehr einen Konsum hier"

Do 05.10.17 | 07:30 Uhr | Von Sascha Erler
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Der Kirchturm der Gemeinde Heinersbrueck (Quelle: dpa/ Ralf Hirschberger)
Audio: Inforadio | 04.10.2017 | Sascha Erler | Bild: Zentralbild

Heinersbrück, Landkreis Spree-Neiße: Hier haben bei der Bundestagswahl 40,4 Prozent der Wähler ihre Stimme der AfD gegeben. Aber warum? Sascha Erler hat sich in der kleinen Lausitzgemeinde umgehört. Er traf auf viele Menschen, die sich nicht gehört fühlen.

Der Sage nach hat Heinrich der Zweite eine Brücke über die Malxe bauen lassen und damit den Ort Heinersbrück begründet. Er hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass gut tausend Jahre später der Lauf des kleinen Flüsschens durch einen gigantischen Tagebau unterbrochen wird.

Die Grubenkante liegt keine 500 Meter vom Sitz der Agrargenossenschaft entfernt. Traktorenlärm übertönt das konstante Rauschen der nahen Bundesstraße, und der Duft von Kuhdung erfüllt die Luft. Hier gibt es einen der letzten Treffpunkte im Dorf: Die Bauernstube. Die war schon zu DDR-Zeiten Anlaufpunkt für Bergarbeiter, Bauern und Einwohner – und ist es immer noch, erzählt Dieter Speicke.

Entlassungen und viel Wirbel in der Wendezeit

Eigentlich sei es nach der Wende ganz gut gelaufen in der Gegend, meint Speicke: "Durch den angrenzenden Tagebau, Baufirmen, die sich hier ringsum niedergelassen haben, da können wir eigentlich sehr zufrieden sein, sonst hätten wir gleich fünfmal mehr entlassen müssen. So sind die eben alle untergekommen."

Entlassungen und Wirbel hat Speicke in der Wendezeit, als später Student, genug erlebt. Die Aufteilung der Genossenschaft in zwei Betriebsteile sei damals ein Fehler gewesen, das schmerze heute noch, sagt Speicke: "Der Betrieb mit 3.000 Hektar ist natürlich ökonomischer als einer mit nur noch 1.000 Hektar."

Man hat sich arrangiert

Inzwischen ist Dieter Speicke einer von zwei Vorsitzenden der Genossenschaft. Der 64-Jährige sitzt im Bürotrakt des weißen Gebäudes, eingeklemmt zwischen Computern und einem massiven Schreibtisch, der vermutlich fast so alt ist, wie er selbst.

Speickes Hände zeugen von vielen Jahren in der Landwirtschaft. Beim Reden lässt er sie immer wieder auf die Schenkel fallen. Natürlich ist die Arbeit in den letzten Jahren nicht einfacher geworden: Internationaler Konkurrenzdruck, mehr Papierkram, aber man habe sich irgendwie arrangiert, sagt der Genossenschaftsvorsitzende. Vieles sei heute besser, aber es gebe auch Sachen, die es vorher nicht so gegeben habe: Lange Arbeitslosigkeit, soziale Unsicherheit zum Beispiel. "Aber ein Schritt zurück, wie es mal war in Vorwendezeiten, ich denke mal, diese Interessen kommen kaum vor."

Trotzdem gibt es offenbar dieses Gefühl, von "denen da oben" allein gelassen zu werden. Dieses Gefühl Kann Sylvo Pohl gut nachvollziehen. Er hat in der Bauernstube zusammen mit Sohn Georg gerade sein Mittagessen beendet. Bundes- und Landesregierung nähmen die Menschen der Region nicht ernst, meint er, die gingen nicht auf die Probleme der Leute ein. "Weil unsere Ecke ziemlich weit weg ist von Potsdam. Die wird ja so ziemlich stiefmütterlich behandelt, so empfinde ich das. Man muss wirklich aus der Region hier mit Nachdruck an die Landesregierung rantreten, damit wir überhaupt aufmerksam wahrgenommen werden."

Der Tagebau Jänschwalde bei Heinersbrück (Quelle: dpa/ Arno Burgi)
Der Tagebau Jänschwalde bei Heinersbrück. | Bild: dpa-Zentralbild

15.000 Jobs hängen an der Braunkohle

Sylvo Pohl weiß, wovon er redet. Er war lange Jahre Geschäftsführer der Teichlandstiftung. In der Nachbarkommune Teichland sorgte der Tagebau jahrelang für sprudelnde Steuereinnahmen, und die flossen in eine Bürgerstiftung, die zum Beispiel Vereine der Region unterstützt. Diese Steuer-Einnahmen sind allerdings ein Traum von gestern, denn inzwischen fordern der Energiekonzern LEAG und sein Vorgänger Vattenfall Millionen an Steuern von den Kommunen zurück. Durch Strom aus Wind und Sonne fährt das benachbarte Kraftwerk Jänschwalde nur noch selten Volllast. Der Ausstieg aus der Braunkohle schwebt wie ein Damoklesschwert über der Region. Er wird kommen, die Frage ist nur: Wann? Und was passiert mit den 15.000 Menschen, die direkt oder indirekt vom Tagebau leben?

Bisher gebe es jedenfalls keine Konzepte, sagt Sylvo Pohl: "Ich denke, Jammern hat noch nie geholfen. Man muss sich überlegen, was man in Zukunft machen will, und das muss man einfach anpacken. Wenn man darauf wartet, dass jemand anderes etwas für einen tut, dann wird das nichts."

Festival der sorbischen/wendischen Kultur 2016 in Jänschwalde: Festumzug/Hochzeitszug Heinersbrück (Quelle: Michael Helbig)
Festival der sorbischen Kultur in Heinersbrück, 2016 | Bild:

"Erntefest, Fastnacht ... macht keiner mehr mit"

Auch wenn das Dorf direkt an der B97 liegt, bleibt doch das Gefühl, abgehängt zu sein, erzählt Tobias Lange, der mit ein paar Kumpels gerade einen Anhänger auf den elterlichen Hof schiebt. Ohne Auto geht hier nichts, denn mit dem Bus komme man hier nicht weg, erzählt er. Die Ruhe im Dorf genieße er aber eigentlich, zum Beispiel jetzt beim Zigarettchen im Carport.  

Tobias Lange ist nach der Wende geboren, hat vier Jahre in Stuttgart gearbeitet und ist doch wieder zurückgekehrt. Seit seiner Jugend hat sich einiges verändert, sagt er: "Wir haben nicht mal mehr einen Konsum hier, jetzt haben wir einen kleinen Hofladen drüben. Veranstaltungen gehen auch zurück. Erntefest, Fastnacht, aber es macht keiner mehr mit. Interessiert sich keiner mehr dafür."

Auch das kleine sorbische Trachten-Museum gibt es nicht mehr, erzählt Tobias Lange. Doch seine  Mutter kann davon erzählen, die hat 17 Jahre lang im Heimatmuseum gearbeitet. Niemand habe sich um die Einrichtung gekümmert: "Auch die Gemeinde hat es im Prinzip verpennt, Anträge zu stellen, damit das Museum weitergehen kann. Deswegen sitze ich jetzt hier auch auf einer anderen Arbeit. Aber nebenher halte ich die Tradition schon noch aufrecht."

Was in Heinersbrück auffällt, zehn Tage nach der Wahl: Während die FDP-Kandidatin noch ihr strahlendes Lächeln zeigen kann, hängen sämtliche Konterfeis des CDU-Kandidaten wortwörtlich auf Halbmast und sind zerknüllt und eingedrückt. 40,4 Prozent hat die AfD bei der Bundestagswahl eingeholt. Das wundert hier eigentlich niemanden. Auch Mike Schönemann kann beim Plausch am Gartentor nur mit den Achseln zucken: "Das Wahlergebnis spricht irgendwo für sich, dass da ein gewisser Frust ist, dass die Leute da irgendeine Änderung haben möchten."

Irgendwas läuft schief

Dabei ändert sich doch einiges im Dorf: Immer mehr Gehöfte finden neue Besitzer, die Leute ziehen wieder nach Heinersbrück und bekommen auch Kinder. Was Mike Schönemann gleich doppelt betrifft: Eine Arbeitskollegin hatte ihm und seiner Frau das Mietshaus vermittelt, er ist - nach einigen Jahren Arbeitslosigkeit und Arbeiten im Westen - inzwischen Kindergärtner. Ja, Arbeit sei schon da, sagt Schönemann, das Problem sei die Bezahlung: "Wenn die Frau auch zum Mindestlohn arbeiten gehen muss, damit irgendwo Geld reinkommt …, es reicht manchmal wirklich vorne und hinten nicht."  Viele hier sagten, es sei früher sozialer gewesen, sagt Schönemann: "Das kann man ja auch eigentlich gar nicht bestreiten. Es war einfach so, da wurde versucht, mehr für Familien zu tun." Dieses konfuse Gefühl, "von denen da oben" allein gelassen zu werden, ist bei allen Gesprächen zu spüren.

Irgendwas läuft da gerade schief, sagt Schönemann, und mit dieser Meinung ist er nicht allein. Aber während der eine sich frustriert zurückzieht, versuchen sich andere selbst zu helfen: Seit diesem Jahr hat Heinersbrück wieder einen kleinen Dorfladen - auf private Initiative.

Beitrag von Sascha Erler

28 Kommentare

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  1. 28.

    Der typische Brandenburger, immer nur rumjammern, aber wenn dann mal Neuankömmlinge da sind um diese Situation zu verbessern, werden die gleich wieder rechtspopulistisch verprellt.
    Ein tödlicher Wutbürger Kreislauf, der wahrscheinlich erst mit der nächsten Generation aufgelöst werden kann...

  2. 27.

    @ DasOmen
    >Bei d. älteren AfD-Mitglieder sind das gar nicht so viele. Gauland ein Beispiel f. e. im Westen (Hessen) gescheiterten Kommunalpolitiker.<

    Seit wann stellt der administrative Unterbau der hessischen Landesregierung, im konkreten Fall die Hessische Staatskanzlei, kommunale Ebene dar?

    .
    >Nö nicht eigenartig. Auch besserverdienende oder studierte Leute neigen gerne mal ins populoistische.<

    Gibt es dafür eine entsprechende Studie?
    Oder können Sie notfalls selbst den Grund nennen, warum jemand, der in der Lage ist, sein Leben so zu strukturieren, dass die Person in der Lage ist die kleine Pflichtübung Abi und anschließend die etwas größerer Pflichtübung Scheine sammeln zu können und den abschließenden Beweis erbringt über genügend wissenschaftlich analytisches Denken zu verfügen, um eine Dissertation verfassen zu können, bzw. zwei Staatsexamina zu bestehen, zu populistischen Handlungen, Schemata, Strukturen, ... neigt, neigen könnte, oder neigt solchen zu zustimmen?

  3. 26.

    Da geben ich Ihnen im großen und ganzen recht. Nur, wer wählt diese abgehalfterten Politimporte?

    Wer ist schlimmer? Der Demagoge oder der, der den wählt?

    Das Mitläufertum hat in Deutschland eine lange, traurige Geschichte, in der DDR überdauerte das halt länger.

  4. 25.

    Auch Höcke und Petry kommen wie Meuthen und Lucke aus dem Westen. Im Landesvorstand der AfD Brandenburg sitzen neben Herrn Gauland mehrere aus den alten Bundesländern. Vor allem interessant wie der erste AfD LV Brandenburg zustande kam. Alt SED Kader Roland Scheel war nur der Steigbügelhalter von Luckes Gnaden und Quoten Ossi um Wessis den Weg frei zu machen. Der RBB berichtete dankenswerter Weise darüber mehrfach.

    Allein deshalb greift die sowieso nur noch nervende Ossi Schelte mal wieder nicht. Auch ist es richtig, wenn der RBB das Kind beim Namen nennt. Die Alternative für Deutschland war noch nie eine ernsthafte Alternative für Menschen, die etwas bewegen wollten. Die Naiven aus Deutschland rennen aber diesen Anstreichern naiv wie sie nun mal sind hinterher.

    Die einzige Lösung des AfD Problem lautet für mich, dass die anderen Parteien endlich wieder Politik für das Klientel machen, was sie auch wählen soll. Da hat gerade die SPD Brandenburg sehr viel nachhole Bedarf.

  5. 24.

    Bei den älteren AfD-Mitglieder sind das gar nicht so viele. Gauland ein Beispiel für einen im Westen (Hessen) gescheiterten Kommunalpolitiker. Da geht man halt nach Brandenburg und tritt im anderen Frrankfurt an.

  6. 23.

    Nö nicht eigenartig. Auch besserverdienende oder studierte Leute neigen gerne mal ins populoistische. Die Kader der AfD bestehen ja auch selbst aus einem Gutteil Personen mit Dr.-Titeln

  7. 22.

    Hui, Fachwörter verwenden macht Unsinn nicht zu was anderem als Unsinn. Ihr 22 Mrd. sind und bleiben falsch in Ihrer Auswirkung. Außerdem dürfen sie gerne erklären, wie Deutschland bei einen Haushaltsüberschuss in 2015 und 2016 ein "Deficit spending" betrieben haben soll mangels Deficit. Und ja, die sprudelnden Steuereinnahmen sind eben auch eine Auswirkung von Investitionen.

    Die Bundeswehreinsätze in Afganistan oder in Syrien als Völkermord/Genozid darzustellen ist schon eine sehr gewagte Auslegung. Da braucht es schon einige k... Fantasie um das mit den Verbrechen der Wehrmacht gleichzusetzen.

  8. 21.

    Bitte bezueglich regionaler Herkunft einmal die AFD Kader analysieren. Wieviel AfD Kader sind Ossis?

  9. 20.

    @ Sebastian
    >Nun tut mal nic> ... >sant!<

    Eigenartig. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung (Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes) kommt zu einem differenzierteren Ergebnis.
    tagesspiegel(de), 09.08.17 >Studie der Hans-Böckler-Stiftung - Wie AfD-Wähler ticken<
    wikipedia(org) >Hans-Böckler-Stiftung<
    Name der Studie: >WER WÄHLT RECHTSPOPULISTEN?< (als PDF Datei frei zugänglich)

  10. 19.

    @ Hotte
    >Gesamtwirtschaftl. haben diese 22 Mrd. d. gleichen Effekt, wie e. Abwrackprämie o. Kindergeld. < ... >F. d. Rest werden Steuern fällig, wodurch e. Teil direkt wieder reinkommt. Volkswirtschaftlich hat d. d. gleichen Effekt wie e. normale Investition.<

    Defecit Spendig ist auch ohne Migranten möglich und ohne zusätzlich involvierte Schicht außerdem noch effektiver.
    Wobei im Normalfall bei Defecit Spending der Gesamtbetrag den Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern direkt, bzw. indirekt zu gute kommt und nicht nur partiell.

    .
    >Obacht m. d. Statistik. Es gibt immer e. passende Zahl für alles. Beispiel: Tote durch Genozid verursacht durch e. deutsche Armee 1939 - 1945: ca. 6 Millionen 1946 - 2017: 0<

    >1946 - 2017: 0< ?
    Die Bundeswehr war nach 1990 in Ex Jugoslawien, Afghanistan, Syrien und Mali aktiv tätig.
    wikipedia(org) >Luftangriff bei Kundus<
    spiegel(de), 29.03.17 >Luftangriff auf syrische Schule - Bundeswehr soll Aufklärungsbilder geliefert haben<

  11. 18.

    Nun tut mal nicht alle so intellektuell hier. Einfache Leute wählen rechts, weil dumpfe Parolen bei Ihnen besser fangen als das, was allgemein als Politikgewäsch abgetan wird. Die Wahlverdrossenheit der letzten Jahrzehnte hat diese Entwicklung schon angedeutet, jetzt ist sie da, die neue Rechte! Ein schöner Kotzbrocken, der der etablierten Politik da hingeworfen wurde. Also ich finde es amüsant!

  12. 16.

    "In einigen Fällen ist d. Annahme nicht so abwegig.
    gefährliche u. schwere Körperverletzung
    PKS 1955 - 26.824 Delikte (Einwohnerzahl BRD 1960: ca. 53 Mio.)
    PKS 2016 - 140.033 Delikte (Einwohner D 2015: ca.82 Mio.)"

    Obacht mit der Statistik. Es gibt immer eine passende Zahl für alles. Beispiel:

    Tote durch Genozid verursacht durch eine deutsche Armee
    1939 - 1945: ca. 6 Millionen
    1946 - 2017: 0

    Ich mutmaße mal, dass die Internetdelikte zwischen 1953 und 2016 auch sprunghaft gestiegen sind. Besteht ein Zusammenhang zur Migration von Flüchtlingen? Kommt wohl auf die Interpretation an.

  13. 15.

    Respekt! Immerhin versuchen Sie sich in Belegen, auch wenn die Schlussfolgerungen daraus leider falsch sind.

    Ja, Sie haben recht. 22 Milliarden EUR sind viel Geld. Das ist zwar auch so klar und muss nicht durch wiederholte Vergleiche herausgestellt werden, aber nun gut.

    Gesamtwirtschaftlich haben diese 22 Mrd. den gleichen Effekt, wie eine Abwrackprämie oder Kindergeld. Von den 22 Mrd. wird ein Großerteil für die Unterkünfte und Beschäftigung von Personal (Verwaltung, Security etc.) ausgegeben. Ein weitere Teil geht für Integrationskurse etc. drauf. Und ein dritter Posten sind direkte Zahlungen im Sinne von "Sozialhilfe". Was macht der Flüchtling damit. Konsumieren oder nach Hause überweisen.

    Den Teil den er nach Hause überweist, dürfen sie tatsächlich als wirtschaftlichen Aufwand verbuchen. Für den Rest werden Steuern fällig, wodurch ein Teil direkt wieder reinkommt. Volkswirtschaftlich hat das den gleichen Effekt wie eine normale Investition.

  14. 14.

    @ Segmüller
    >Aber vor allem sind die Flüchtlinge Schuld. An allem natürlich.<

    Ebenfalls bei heut+ (ZDF) sagte d. Moderatorin ca. 2 Tage nach d. Brexitabstimmung in GB, dass Deutschland zukünftig mehrere Mrd. Euro mehr an d. EU zu zahlen haben, da GB als Nettozahler ausfällt.

    Ihre Schlussfolgerung war, dass mehrere Mrd. Euro mehr an Brüssel, mehrere Mrd. weniger f. Deutschland bedeuten.
    Einige Mrd. Euro weniger f. Schwimmbäder, Schulen, ...

    Wenn einige Mrd. Euro mehr an d. EU einige Mrd weniger f. Deutschland bedeutet, was bedeuten dann ca. €22 Mrd. d. f. Aufgaben ausgegeben werden, welche nicht zu d. Kernaufgaben e. Staates gehören?
    Bedeuten es dann nicht auch analog ca. €22 Mrd. weniger für Schwimmbäder, ... ?

    >Denn früher war schließlich alles besser.<

    In einigen Fällen ist d. Annahme nicht so abwegig.
    gefährliche u. schwere Körperverletzung
    PKS 1955 - 26.824 Delikte (Einwohnerzahl BRD 1960: ca. 53 Mio.)
    PKS 2016 - 140.033 Delikte (Einwohner D 2015: ca.82 Mio.)

  15. 13.

    @ Segmüller
    >Aber vor allem sind d. Flüchtlinge Schuld. An allem natürlich.<

    Bei der letzten heute+ (ZDF) Sendung ging es unter anderem auch darum, dass den EU Ländern auf Grund krimineller Manipulationen bei Exporten innerhalb d. EU ca. €50 Mrd. MWsT Einnahmen jährlich entgehen.
    Davon sind alle 28 EU Mitgliedstaaten betroffen und der Betrag wurde wortwörtlich als exorbitant bezeichnet.

    Wenn für 28 Staaten ein Betrag von ca. €50 Mrd. innerhalb eines Jahres exorbitant sein sollen was stellt dann ein Betrag von ca. €22Mrd., allein an offenen Kosten, für einen einzigen Staat dar?
    welt(de); 27.01.17 > FINANZMINISTERIUMSBERICHT Flüchtlingskrise kostet Deutschland jährlich 22 Milliarden Euro<
    tagesschau(de); 27.01.17 >Haushalt 2016 21,7 Milliarden Euro für Flüchtlinge<

  16. 12.

    @ Segmüller
    >Die armen Ossies. Mir kommen die Tränen. Dann können wir im Westen ja von Glück sagen, das bei uns Milch und Honig fließen.<

    ...
    Während eine arbeitende Frau aus Halle z. Bsp. gleich zweimal gegenüber einem werktätigen Mann in NRW z. Bsp. beteiligt wird.
    Erstens mal die geschlechtsspezifische Benachteiligung, der auch Frauen in Hamburg, Bayern, ... ausgesetzt sind und zum zweiten wegen der Standorts des Arbeitsplatzes. (Also nix mit gleicher Lohn bei gleicher Arbeit.)
    Zwei mal finanziell benachteiligt und das bei den selben Lebenshaltungskosten, wie in den >Ganzuralten ergrauten Bundesländern<.

    Und wenn Sie jetzt mit dem Argument kommen Wohnen ist sei in Halle erheblich billiger, so sollten Sie sich erst einmal erkundigen in welchem Ausmaß die Mietpreise auch >dort< gestiegen sind.
    Das verhökern von städtischen Wohnungen an Immobilienfonds und die absolut nicht wirksame Mietpreisbremse hat eben seinen Preis.

  17. 11.

    @ Segmüller
    >Die armen Ossies. Mir kommen d. Tränen. Dann können wir im Westen ja v. Glück sagen, das bei uns Milch u. Honig fließen.<

    .
    Sie sind anscheinend ein Profiteur dessen, dass Sie in einem Bereich aufgewachsen sind, der daraus Nutzen ziehen konnte und damit auch einen deutlichen wirtschaftlichen Vorsprung gegenüber der DDR ausbauen konnte, welcher sich bis heute zeigt, weil die drei westlichen Sektoren

    - Finanzmittel aus dem Marshall Plan bezogen,
    - den freien und uneingeschränkten Zugang weltweit zu Bodenschätzen genossen,
    - keiner zwangsweisen Planwirtschaft und eine nicht so drastischen Reparationspolitik unterworfen waren,
    - Produkte aus Niedrigstlohnländern und aus Gefängnissenproduktion bezogen.
    - Zuwanderung von ca. 2000 Firmen und ca. 3,8 Mio. Arbeitskräften aus dem sowjetischen Sektor stattfand.
    - Abiturienten der freie Zugang zu Unis, nicht abhängig von Kürzeln wie A (Arbeiter), I (Intelligenz) und S (Selbständiger) im Klassenbuch, möglich war,
    ...

  18. 10.

    Die Mauer i.manchen Köpfen wächst weiter stetig voran.Aufeinander zuzugehen und sich d.Hände reichen fällt vielen einfach nicht leicht.Der Kommentar von @Gunnar(8)spricht mich als d.aus dem Westen kommende am ehesten an.

  19. 9.

    Weil man das in der Noch-DDR gar nicht (mehr) wollte.

    Am Anfang ging man für (Reise/Rede-) Freiheit und Demokratie auf die Straße, nachher wollte man nur noch die DM.

    Alle besonnenen und warnenden Köpfe wurden niedergebrüllt und beiseite geschoben. DM...DM...DM über alles.

    Das wäre doch eine treffende Nationalhymne gewesen.

    Nur darum ging es der Mehrheit der Leute aus der DDR, alles andere wurde wie im Rausch vergessen oder verdrängt.

    DM und Nationalrausch. Das bedienten Kohl und Konsorten und dafür wurde er auch gewählt. Dann kam die Katerstimmung.

    Insofern ist das nicht weiter verwunderlich wenn man jetzt die rechten Rattenfänger wählt. Der Alkoholiker säuft auch den billigsten Fusel.

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