Statistik zur Bundestagswahl 2017 - Kandidaten in Berlin: Der Jahrgang 1968 gibt den Ton an

Fr 15.09.17 | 11:44 Uhr | Von Götz Gringmuth-Dallmer
Neben herkömmlicher kommerzieller Werbung benutzen politische Parteien am 22.08.2017 Straßenlaternen im Berliner Bezirk Marzahn um ihre Wahlplakate für die Bundestagswahl zu platzieren. (Quelle: dpa/Wolfgang Krumm)
Bild: dpa

Grundverschieden, aber alle mit demselben Ziel: 330 Frauen und Männer bewerben sich in Berlin um einen Sitz im Bundestag. Unsere Datenanalyse zeigt, wo sie herkommen, wie alt sie sind und womit sie sich normalerweise beschäftigen. Von Götz Gringmuth-Dallmer

330 Kandidatinnen und Kandidaten treten in Berlin bei der Bundestagswahl an, wie aus Daten des Bundeswahlleiters hervorgeht. Die Mehrheit lebt auch hier - doch es gibt Ausnahmen: In Berlin treten sieben Kandidaten an, die als Wohnort eine Stadt oder Gemeinde in einem anderen Bundesland angegeben haben. So lebt Nico Semsrott (Berufsbezeichnung: Demotivationstrainer), Listenplatz 1 bei "Die Partei", in Hamburg und Jens Eberhard Jahn, Direktkandidat für die ÖDP in Berlin-Spandau, lebt in Leipzig.

Ein Kandidat tritt auch in Brandenburg an. Detlef Zelinski von den Freien Wählern steht auf Platz 7 der Landesliste Brandenburg und er tritt gleichzeitig als Direktkandidat in Marzahn-Hellersdorf an, was nach dem Wahlrecht zulässig ist.

Wie viele Frauen, wie viele Männer?

106 Frauen (34%) und 224 Männer (66%) wollen sich in Berlin  zur Bundestagswahl wählen lassen.  

Die Partei "Die Frauen" ist die einzige Partei mit einer hundertprozentigen Frauenquote: Hier tritt mit Christine Kuhlmann als Direktkandidatin in Steglitz-Zehlendorf jedoch auch nur eine Frau an. Bei "Die Grauen" stellen sich sechs Frauen (75%) und zwei Männer (25%) zur Wahl. Danach kommen Bündnis90/die Grünen mit zehn Frauen (62,5%) und sechs Männern (37,5%) und die Partei B* mit drei Frauen und zwei Männern.

Ausschließlich Männer treten bei der SGP (2), der Mieterpartei (2) sowie bei den freien Wählern (6) an. Ausgeglichen ist das Verhältnis bei der SPD, der Partei Gesundheitsforschung und der Tierschutzpartei.

Vinyl-Archivar und Demotivationstrainer treten an

Wie auch in Brandenburg belegen in Berlin bei der Berufsbezeichnung die Studierenden mit Abstand den ersten Platz (25), 14 von ihnen treten für "Die Partei" an. Auf Platz zwei folgen die Angestellen (15), auf Platz drei Anwälte und Anwältinnen (13).

Die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber ist durchaus vielfältig: So möchten in Berlin ein Creationist (Einzelbewerber), ein Demotivationstrainer und ein Vinyl-Archivar (beide "Die Partei") in den Bundestag gewählt werden.

Klicken Sie rechts auf eine Partei und dann auf "nur beibehalten" - dann sehen Sie, welche Berufsgruppen wie oft in welcher Partei vertreten sind. Um eine andere Partei zu wählen klicken sie unten am Ende der Grafik auf den Pfeil mit dem Strich (zurücksetzen). Die Farben in der Grafik sind zufällig vergeben.

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Ältester Kandidat 1938 geboren

Die meisten Berliner Bewerber wurden 1968 geboren (16), gefolgt vom Jahr 1981 (13) und 1975 (12).

Der älteste Kandidat, Henner Gnotke, wurde 1938 geboren und tritt als Listenkandidat für die ÖDP an. Der jüngste Bewerber, Tristan Großkopf, ist Jahrgang 1999, noch Schüler und tritt für die MLPD an.

27 Parteien und zehn EinzelkämperInnen

In Berlin treten 27 Parteien und zehn Einzelbewerberinnen und Bewerber an. Die Partei "Die Partei" schickt mit 81 BewerberInnen die mit Abstand meisten Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen.

Die nachfolgende Tabelle ist alphabetisch geordnet, die ÖDP steht lediglich aus technischen Gründen am Ende.

Alle Kandidatinnen und Kandidaten

In der folgenden Grafik können Sie entweder durch die gesamte Lister der Kandidaten aus Berlin scrollen oder unten eine Partei auswählen und sich oben die Bewerber dieser Partei anschauen. Wenn sie über das farbige Quadrat fahren, erhalten Sie noch zusätzliche Informationen zu den Kandidaten.

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Beitrag von Götz Gringmuth-Dallmer

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