Kommunalwahlen - Die Ergebnisse in Ostprignitz-Ruppin

Mo 27.05.19 | 07:58 Uhr
Audio: Antenne Brandenburg | 27.05.2019 | Sandra Fritsch | Bild: dpa/Andreas Vitting

Im Ostprignitz-Ruppiner Kreistag übernimmt die CDU die Führung (20,1 Prozent) und überholt damit die schwächelnde SPD, die nur auf 17,9 Prozent der Stimmen kommt (-6,5). Auch die Linken müssen mit 16,2 Prozent Einbußen hinnehmen (-3,7), die FDP bleibt mit 3,6 Prozent in etwa beim Ergebnis der vergangenen Wahl.

Die AfD kommt aus dem Stand auf 12,7 Prozent. Die Grünen landeten mit einem Ergebnis von zehn Prozent (+2,7) dieses Mal vor der Wählergruppe des Kreisbauernverbandes Ostprignitz-Ruppin (9,5 Prozent).

Außerdem wurden in den 23 Kommunen des Landkreises die Gemeindevertretungen und Stadtverordnetenversammlungen sowie 16 ehrenamtliche Bürgermeister gewählt, in den Ortsteilen insgesamt 98 Ortsbeiräte und 33 Ortsvorsteher.

Deutlicher Bevölkerungsschwund seit der Wende

Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin umfasst eine Fläche von mehr als 2.500 Quadratkilometern und liegt im Nordwesten Brandenburgs. Entstanden ist er 1993 durch die Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Kyritz, Neuruppin und Wittstock.

Kreisstadt und größte Stadt ist Neuruppin mit mehr als 30.000 Einwohnern. Im gesamten Landkreis leben derzeit knapp 100.000 Menschen. Damit gehört Ostprignitz-Ruppin zu den Kreise, die seit der Wende einen deutlichen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen haben. 1993 lebten noch knapp 117.000 Menschen in der Region.

Wirtschaftlich ist Ostprignitz-Ruppin geprägt von viel Landwirtschaft, dazu kommen ein paar industrielle Kerne: In Heiligengrabe zum Beispiel stellt ein großer Holzverarbeiter quadratkilometerweise Laminat her. Außerdem verarbeiten eine ganze Reihe von Betrieben Nahrungsmittel.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Wichtiger Faktor für die Wirtschaftskraft ist aber vor allem der Tourismus in den Regionen Prignitz, Ruppiner Land und im Ländchen Bellin des Havellandes. Allein das Ruppiner Seenland verzeichnet pro Jahr rund 1,5 Millionen Übernachtungen und mehr als eine halbe Million Besucher.

Im Norden geht der Landkreis in die Mecklenburgische Seenplatte über. Mit 80 Kilometern Entfernung bis nach Berlin gilt er auch als Naherholungsgebiet für die Hauptstädter.

Bekannt ist der Landkreis auch wegen des ehemals von der Sowjetarmee genutzten Truppenübungsplatzes Bombodrom. Die Bundesregierung wollte ihn durch die Bundeswehr weiternutzen lassen. Allerdings waren die Pläne seit 1993 juristisch und politisch umstritten. 2009 hatte Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung dann vollständig auf das Gelände verzichtet.

Sendung: 27.05.2019, Antenne Brandenburg, 10 Uhr

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