Füchse im EHF-Cup zu Gast in Ungarn - Das Spiel gegen die Unbekannten

Mi 13.02.19 | 18:20 Uhr | Von Rafael Krüger
Füchse-Coach Velimir Petkovic breitet die Arme aus (Quelle: imago/Nordphoto)
Bild: imago/Nordphoto

Nachdem die Füchse Berlin gegen St. Raphael Var gut in den EHF-Cup gestartet sind, wollen sie am Donnerstag gegen "eine völlig unbekannte Mannschaft" den nächsten Schritt in Richtung Titelverteidigung machen. Von Rafael Krüger

Es ist kein Spiel, das durch seine Vorgeschichte Spannung erzeugen könnte. Es gibt nämlich keine. Wenn am Donnerstag der ungarische Klub Balatonfüredi KSE die Berliner Füchse empfängt, wird es sich in Sachen Dramaturgie mit Sicherheit nicht mit der vorherigen Partie gegen St.Raphael, der Neuauflage des letztjährigen EHF-Pokalfinals, messen lassen können. Das Duell gewann das Team von Trainer Velimir Petkovic überraschend mit 33:29 und geht nun mit einer guten Ausgangslage in die kommende Partie.

Vielleicht ist es nicht gerade das, was die Füchse in ihrem ersten Duell gegen die Ungarn zu einer Vorgeschichte dieser Begegnung machen wollen, die man zum Rückspiel dann hervorholen und ausführlich besprechen könnte. Doch wenn es später einmal wenigstens heißen soll, das Spiel gegen Balatonfüredi war der Wegbereiter zu unserer Titelverteidigung, sind die Berliner gut beraten, die Partie zwischen Hin-und Rückspiel gegen das vermeintlich größere St.Raphael Var nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Vorsicht ist geboten

Die tabellarische Situation in der Liga ist bei beiden Teams relativ ähnlich. Während die Füchse nach der Niederlage gegen Lemgo zurzeit auf Platz fünf stehen, befinden sich die Ungarn nach zuletzt drei Siegen in Folge in ihrer Liga auf dem sechsten Platz. In ihrer Qualifikationsrunde des EHF-Cups setzten sie sich mit zwei knappen Siegen gegen HC Banik OKD Karvina (34:33 und 32:29) durch. Im internationalen Vergleich liegen die Ausgangspositionen dennoch weiter auseinander.

Während für Berlin die Chance im Raum steht, sich mit einem Sieg gegen den BKSE ein Punkte-Polster zu erspielen, geht es für die Ungarn darum, nach ihrer Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen den spanischen Klub Naturehouse La Roja (29:24) nicht den Anschluss zu verlieren. Zumal das Programm nach dem Duell gegen den Titelverteidiger mit Vizemeister St.Raphael nicht gerade einfacher wird. Der kommende Gegner der Berliner hat am Donnerstag bereits etwas zu verlieren. Es ist also Vorsicht geboten.     

Ein Gegner mit Potential

"Im Training war zuletzt nicht jeder hochkonzentriert", warnte Coach Petkovic. Um das zu ändern, hat sich der Trainer überlegt, früher nach Ungarn zu reisen: "So können wir uns vor Ort mit dem Gegner beschäftigen." Die Stärken der sonst im internatonalen Geschäft nicht allzu präsenten Mannschaft sind zum Glück auch innerhalb der Mannschaft nicht allen verborgen geblieben. Dabei half nicht zuletzt, dass man bereits einige der Spieler durch die Handball-WM Anfang des Jahres kennt. So nannte der dänische Nationalspieler und Rechtsaußen der Füchse Hans Lindberg gegenüber der "B.Z" bereits einige Stärken des Außenseiters. Der Däne bescheinigte unter anderem, sie seien "technisch stark und sehr körperbetont". Attribute, die sich sowohl auf Defensive als auch Offensive übertragen lassen.  

Schwächen in der Abwehr

Während die Offensive der Füchse bereits gegen St.Raphael Var zeigte, dass sie trotz guter gegnerischer Abwehrleistung in der Lage ist, die Angriffsaktionen effektiv zu Ende zu spielen, erscheint die Abwehr in dieser Saison von der Tagesform eines gewissen Füchse-Spielers abhängig zu sein. So musste sich Velimir Petkovic bei der Presseversammlung am Dienstag die Frage gefallen lassen, ob ein formschwacher Silvio Heinevetter gleichzeitig eine formschwache Abwehr bedeute. Dies verneinte er.

So oder so wäre ein gut aufgelegter Silvio Heinevetter sicherlich nicht von Nachteil für das Projekt Sieg gegen Balatonfüredi. Denn wie bereits Petkovic sagte, lautet das Ziel: "Wir wollen jetzt auch zwei Punkte in Ungarn holen."

Sendung: rbb24, 14.02.2019, 21.45 Uhr

Beitrag von Rafael Krüger

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