Füchse Berlin wollen im Final Four des DHB-Pokals überraschen - Als Außenseiter zum Antipasti-Dinner

Fr 05.04.19 | 22:51 Uhr
Füchse-Manager Bob Hanning lacht (Quelle: imago/masterpress)
Audio: Inforadio | 06.04.2019 | Jens-Christian Gußmann | Bild: imago/masterpress

Die bisherige Saison der Füchse verlief eher durchwachsen, doch am Wochenende bietet sich die Chance zur abrupten Wende. Beim Final-Turnier um den DHB-Pokal treten die Berliner zwar als Außenseiter an, glauben aber trotzdem an eine Überraschung.

Bob Hanning muss lachen, als er auf den 13. April 2014 angesprochen wird. Sofort sind beim Manager der Füchse Berlin alle Erinnerungen wieder da. Erinnerungen an jenen Sonntag, an dem sein Team mit dem DHB-Pokal im Gepäck ausgelassen im rbb Sportplatz feierte. "Das war einer meiner schweißtreibendsten Auftritte, eine Horde von völlig verrückten, zum Teil angetrunkenen Spielern so im Zaun zu halten, dass es sich auch im Fernsehen sehen lässt", erzählt Hanning mit einem Augenzwinkern.

Die Füchse Berlin feiern nach dem Gewinn des DHB-Pokals 2014 im rbb Sportplatz (Quelle: rbb)
Nach dem Gewinn des DHB-Pokals 2014 feiern die Füchse im rbb Sportplatz - und verpassen Moderator Dietmar Teige eine neue Kopfbedeckung. | Bild: rbb

"Wir müssen kämpfen wie die Löwen"

Fünf Jahre später stehen die Füchse nun wieder im Final Four und treffen am Samstag (18.30 Uhr) im Halbfinale auf den THW Kiel. Klarer Außenseiter sind sie, das steht nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht zur Diskussion. Zwar haben die Berliner im EHF-Pokal das Viertelfinale erreicht, in der Liga rutschten sie nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen aber sogar auf den sechsten Platz ab.

Keine optimalen Voraussetzungen also - und dennoch glaubt Hanning an sein Team. "Auch wenn wir es in der Liga nicht geschafft haben, konstant unser Leistungsvermögen abzurufen, ist uns das im Europapokal gelungen. Deshalb habe ich wirklich Hoffnung, dass wir in der Lage sind, auf den Punkt genau das abzurufen, was notwendig ist", erklärt der 51-Jährige. "Dazu bedarf es einer überragenden Torhüterleistung und wir müssen in der Abwehr kämpfen wie die Löwen."

Nicht einfach - aber auch nicht unmöglich

Dass sie das können, haben die Berliner in dieser Pokalsaison schon bewiesen. Im Viertelfinale schalteten sie nach einem Handball-Krimi Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen aus. Deshalb lassen sich die Hauptstädter auch von der verheerenden Bilanz gegen Kiel - ein Sieg in den letzten 26 Spielen - nicht beeindrucken. "Das ist die zurzeit zweitbeste Mannschaft in Deutschland. Das wird nicht einfach, aber unmöglich ist es auf keinen Fall", sagt Hanning selbstbewusst.

Zumindest personell kann Füchse-Trainer Velimir Petkovic nach einer Saison mit zahlreichen Verletzungen wieder auf den Großteil seines Teams zurückgreifen. Rückraumspieler Stipe Mandalinic gab schon im EHF-Cup sein Comeback nach einem Kreuzbandriss. Gegen Kiel kehren zudem die Kreisläufer Erik Schmidt und Johan Koch zurück.

Antipasti á la Bob

Vor den Füchsen liegt ein wichtiges Wochenende. Im Idealfall könnten sie mit zwei Spielen und zwei Siegen eine bisher durchwachsene Saison schon vorzeitig mit einem Titel krönen. "Wir wollen in dieser Saison einen Titel holen", gibt Hanning die Richtung vor und ergänzt: "Ich glaube, dass die Mannschaft in einem besonderen Moment besondere Leistung zeigen kann."

Die brauchen die Berliner zweifellos, wenn sie den großen Titelfavoriten am Samstag schlagen wollen. Sollte den Füchsen am Wochenende der große Coup gelingen, hätte Bob Hanning auch schon einen Plan, wo er den kommenden Sonntag verbringen möchte. "Ich würde mich riesig freuen, wieder bei meinem Lieblingsitaliener feiern können. Da gibt es Antipasti á la Bob. Die würde ich dann gerne am Sonntagabend wieder essen."

Sendung: rbb24, 06.04.2019, 21.45 Uhr

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