BR Volleys vor Spiel zwei im Playoff-Finale - Ein paar Prozent mehr geben

Mi 01.05.19 | 11:04 Uhr
Georg Klein (Oben) holt zum Schmetterball aus. Bild: imago/Bernd König
Bild: imago/Bernd König

Der Start in das Playoff-Finale ging ziemlich schief für die BR Volleys: Mit 0:3 verlor der Titelverteidiger das erste Spiel der Serie in Friedrichshafen deutlich. Im ersten Heimspiel am Donnerstag wollen es die Berliner besser machen, dabei bauen sie auch auf ihre Fans.

Man merkt es Georg Klein auch noch mit ein paar Tagen Abstand an: Die erste Niederlage in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft tat richtig weh! Geradezu chancenlos waren die Berliner, machten viele eigene Fehler und wurden zudem überrascht von den Aufschlägen des Gegners.

Georg Klein selbst war bei der klaren 0:3 (22:25, 23:25, 17:25)-Niederlage in Friedrichshafen noch einer der Lichtblicke, bekam die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der BR Volleys verliehen. "Klar, das ist schön, aber mehr auch nicht", sagt der Mittelblocker zu seiner Auszeichnung, "ich tausche den MVP Award gerne gegen einen Sieg ein, mir ist es viel wichtiger, dass wir als Team erfolgreich sind."

"Können ein Level abrufen, das reicht, um Meister zu werden"

Damit das in Spiel zwei der Serie klappt, müssen die Berliner einiges ändern, im Spielerischen und an ihrem Auftreten. Vor allem letzteres missfiel den Verantwortlichen beim Gastspiel in Friedrichshafen, Manager Kaweh Niroomand sprach hinterher gegenüber der dpa gar von einer "desaströsen Leistung". Noch am Abend nach dem Spiel kam es zur Aussprache im Hotel, berichtet Georg Klein, "wo einfach sehr deutlich gemacht wurde, dass das ganz großer Mist war, was wir da gezeigt haben am Samstag. Ich glaube, jedem ist klar, dass das so nicht mehr passieren darf und auch nicht mehr passieren wird."

So heftig die Niederlage war, sie dient auch als Hoffnungsmacher: Denn obwohl die Volleys einen äußerst schwachen Tag hatten, konnten sie zumindest phasenweise mithalten. "Wir haben uns deutlich gesteigert über die Saison und können jetzt mit unseren Emotionen und unserem Fight ein Level abrufen, das reicht, um Deutscher Meister zu werden", ist Klein überzeugt von seinem Team. Die Asse im Ärmel der Volleys vor dem Spiel am Donnerstag (18.30 Uhr): Ihr breiter Kader und das Berliner Heimpublikum!    

Respekt vor dem Taktik-Tüftler Heynen

Über 6.000 Zuschauer werden erwartet in der Max-Schmeling-Halle. Und die sollen helfen, dass es nicht das letzte Heimspiel der Saison wird: "Die entscheidenden drei, vier Prozent" könne das Publikum bringen, meint Georg Klein. Spielerisch wird es wichtig sein, dass die Volleys den polnischen Diagonalangreifer des VfB Friedrichshafen, Bartlomiej Boladz, besser in den Griff bekommen, "das wird unsere Hauptaufgabe", analysiert der Volleys-Mittelblocker.

Allerdings weiß er aus seiner eigenen Erfahrung - Klein spielte von 2016 bis 2017 in Friedrichshafen - dass Gegner-Trainer Vital Heynen ein echter Taktik-Tüftler ist. Der Belgier entwickelt für jedes Spiel einen neuen Plan, "auch jetzt, in so einer Serie, wird er Spiel zwei anders spielen als das erste", warnt Georg Klein. Einen Plan wird sich auch Volleys-Coach Cédric Énard zurechtlegen, und den müssen seine Spieler dann mit mehr Überzeugung als im Hinspiel umsetzen. Denn die drei, vier Prozent, die die Zuschauer laut Georg Klein bringen, könnten gegen starke Friedrichshafener zu wenig sein.  

Sendung:  rbb UM6, 30.04.2019  

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren