Trainingsstart bei Alba - "Hinter der NBA die beste Liga der Welt"

Mo 19.08.19 | 21:39 Uhr
Die neuen bei Alba Berlin Makai Mason und Tyler Cavanaugh. Bild: dpa/Jörg Carstensen
Bild: dpa/Jörg Carstensen

Die neue Saison wird hart und lang für Vizemeister Alba. Die Berliner wollen sich gut in der Euroleague präsentieren. Helfen sollen dabei auch die Neuzugänge Makai Mason und Tyler Cavanaugh - in unterschiedlicher Funktion.

Der Cheftrainer fehlt noch. Aito Garcia Reneses erholt sich von einer Augen-Operation, die der 72-jährige Spanier in der Sommerpause über sich ergehen lassen musste. So eröffnete Sportdirektor Himar Ojeda mit einer kurzen Rede die Saisonvorbereitung bei Alba Berlin, und er machte gleich mal klar, wohin es gehen soll in dieser Saison: "Be ambitious", lautete sein Appell an die Spieler: Nehmt euch was vor!

"Zeigen, dass wir in die Euroleague gehören"

Alba geht in die wohl härteste Saison der vergangenen Jahre: Statt im zuletzt bravourös gemeisterten Eurocup, wo die Berliner erst im Finale in Valencia ihren Meister fanden, treten sie nun in der Euroleague an. Europas Spitzenliga ist ein anderes Pflaster, im Ranking der europäischen Teams findet sich gleich ein Dutzend Teams, die vor Alba eingestuft werden. "Es kann sein, dass wir phasenweise mehr Spiele verlieren, als gewinnen - vor allem in der Euroleague", sagt Ojeda mit Blick auf die internationale Konkurrenz, macht aber auch deutlich: "Wir wollen länger bleiben. Wir wollen zeigen, dass wir in die Euroleague gehören."

Dafür trifft es sich gut, dass er den Kader zuletzt verstärken konnte. Fast alle Leistungsträger wurden gehalten, dazu verpflichtete Ojeda einige interessante Neuzugänge: Marcus Eriksson, Tyler Cavanaugh und Makai Mason. Anders als die Nationalspieler Giffey, Thiemann, Giedraitis und Hermannsson, die sich derzeit auf die WM in China vorbereiten, waren die neuen Profis auch schon beim Trainingsauftakt am Montag in der Halle. Der 2,06-Meter Mann Tyler Cavanaugh kommt aus den USA und sieht die Herausforderung Euroleague gewohnt amerikanisch-sportlich: "Ich weiß, dass es hinter der NBA die beste Liga der Welt ist", sagt der Mann, der bei Alba als Center und Power Forward eingeplant ist. 

Ojeda überzeugte Cavanaugh in den USA

Cavanaugh, der in der NBA bereits insgesamt 50 mal für die Utah Jazz und die Atlanta Hawks zum Einsatz kam, unternimmt in diesen Tagen nicht nur seine ersten Schritte im europäischen Basketball. Er ist tatsächlich zum ersten Mal überhaupt in Europa. "Berlin gefällt mir", berichtet er. "Es ist verrückt wie viele Leute hier rumlaufen." Er selbst stamme zwar aus der Gegend von New York, aber mehr aus einem Vorort. Dass sich der 25-jährige für seine erste Station jenseits des Atlantiks Alba Berlin aussuchte, war auch der Hartnäckigkeit von Himar Ojeda und dem guten Ruf von Aito Garcia Reneses zu verdanken. 

"Aito ist eine Legende. Ich habe letztes Jahr mit Ricky Rubio zusammengespielt - Aito hat ihm viel geholfen, genauso wie den Gasols (Anm. d. Red.: die NBA-Spieler Pau und Marc Gasol). Er hatte einen unglaublich großen Einfluss auf ihre Entwicklung und ich bin gespannt darauf unter ihm zu arbeiten", sagte Cavanaugh. Ojeda wollte den beweglichen Center unbedingt holen, verfolgte seine Karriere schon seit Jahren und rekrutierte ihn schließlich bei der Summer League in den USA. "Er ist ein Spieler, der das Spiel versteht, lesen kann und gute Entscheidungen trifft", beschreibt der Sportdirektor die Stärken seines neuen "Big Man".

Mason soll die Stars in der Liga entlasten

Aus den USA brachte Ojeda auch den Shooting Guard Makai Mason nach Berlin. Der 24-jährige Deutsch-Amerikaner spielte zwar noch nie in Deutschland, ist aber hierzulande trotzdem kein Unbekannter: Weil seine Mutter aus Mainz kommt, darf Mason für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. 2016 galt er noch als eines der großen College-Talente in den USA, brach sich dann aber den Fuß und fiel in der Folge fast zwei Jahre aus. Erst in diesem Jahr beendete er deshalb seine College-Ausbildung.

"Er ist etwas älter, als ein normaler Rookie, aber er kommt immer noch vom College", erklärt Ojeda. "Also erwarte ich erstmal, dass er sich bei uns entwickelt in diesem Jahr. Wir hoffen, dass er uns hilft, vor allem in der Bundesliga." Dort könnte Mason in einer langen Saison mit vielen Euroleague-Spielen (mindestens 34 in der Hauptrunde) die Erstbesetzungen wie Peyton Siva oder Martin Hermannsson entlasten. Mason weiß, dass er sich wohl ersteinmal hinten anstellen muss. "Ich bin froh bei Alba zu sein", sagt er - übrigens auf Englisch, Deutsch spricht er noch nicht: "Sie haben eine großartige Geschichte. Ein Teil davon zu sein und meine Karriere hier zu starten ist besonders."

Aito kehrt erst in zwei Wochen zurück

Zu Saisonbeginn könnte Mason direkt ein paar Spielminuten bekommen. Denn der lange verletzte Stefan Peno wird erst in zwei bis drei Wochen ins Teamtraining zurückkehren und somit beim Saisonstart Ende September wohl noch nicht wieder in alter Form sein. Dann steht auch der legendäre Lehrmeister wieder an der Seitenlinie: Der Cheftrainer Garcia Reneses wird ebenfalls in etwa zwei Wochen wieder das Training übernehmen. 

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