Interview | Union-Stürmer Sebastian Andersson - "Wir haben gezeigt, dass wir die Punkte nicht einfach hergeben"

Di 17.09.19 | 18:49 Uhr
Sebastian Andersson jubelt im Spiel beim FC Augsburg. Quelle: imago images/osnapix
Bild: imago images/osnapix

Sebastian Andersson hat einen Traumstart hingelegt: In fünf Pflichtspielen schoss der Union-Stürmer vier Tore, ein weiteres bereitete er vor. Mit der bisherigen Ausbeute der "Eisernen" ist der 28-Jährige zufrieden - zu weit in die Zukunft schauen möchte er nicht.

rbb|24: Sebastian Andersson, Sie haben in fünf Pflichtspielen bereits vier Tore erzielt. Was ist Ihr Geheimnis für diesen Lauf?

Andersson: Ich habe kein wirkliches Geheimnis (schmunzelt). Ich versuche, meine ersten Spiele in der Bundesliga zu genießen und Spaß zu haben. In den letzten drei Spielen hat die Mannschaft gut gespielt, das hilft mir natürlich sehr. Außerdem denke ich nicht zu sehr über die Zukunft nach, sondern konzentriere mich auf das aktuelle Spiel.

Was ist der größte Unterschied zwischen erster und zweiter Bundesliga?

Das ist eine schwierige Frage. Wir haben gerade im ersten Spiel gemerkt, dass Fehler in den meisten Fällen direkt bestraft werden und du ein Gegentor bekommst. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied.

Sie haben in der Liga nach vier Spieltagen vier Punkte. Wie bewerten Sie den Saisonstart?

Ich glaube, die Ausbeute ist okay. Im letzten Spiel hätten wir gerne zumindest einen Punkt geholt, die Niederlage war nervig und ärgerlich. Wir haben in unseren Spielen aber gezeigt, dass wir die Punkte nicht einfach hergeben. Wir haben gute Chancen, unsere Ziele zu erreichen.

Fühlen sich Bundesliga-Tore anders an, als Treffer in der zweiten Liga?

Eigentlich nicht. In unserem Stadion ist die Atmosphäre eigentlich die gleiche wie in der zweiten Liga. Das Stadion ist immer voll. Wenn man auf dem Feld steht, denkt man nicht zu sehr darüber nach, in welcher Liga man gerade spielt. Natürlich sind manche Gegner jetzt deutlich besser, aber wie schon gesagt: Ich versuche einfach, die Spiele zu genießen.

Ihre Leistungen in der Bundesliga müssen sich auch positiv auf Ihre Einsatzchancen in der Nationalmannschaft auswirken.

Natürlich ist die Bundesliga auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft attraktiver. Wenn ich hier gute Leistungen zeige, sind auch meine Chancen im schwedischen Nationalteam besser.

Wegen eines Einsatzes für Schweden haben Sie die Aufstiegsparty verpasst. Wie schwierig war die Entscheidung, auf die Feier zu verzichten?

Nein, es ging darum, vor dem Einsatz bei der Nationalmannschaft noch etwas Urlaub bei meiner Familie verbringen zu können - das brauchte ich. Es war also keine allzu harte Entscheidung. Ich war aber natürlich traurig, die Feier zu verpassen.

Was sind Ihre persönlichen Ziele für diese Saison?

Ich setze mir nie eine bestimmte Anzahl an Toren, die ich erzielen möchte als Ziel. Ich nehme die Spiele, wie sie kommen und schaue nicht zu sehr in die Zukunft. Ich habe mit der Zeit gemerkt, dass ich dann keine Leistung bringe. Mein Ziel ist es also, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und Spaß zu haben.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Jakob Rüger. Es handelt sich um eine redigierte und übersetzte Fassung.

Sendung: Inforadio, 18.09.19, 14.15 Uhr

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