Mitgliederversammlung - Union verzeichnet großes Wachstum und hinkt doch hinterher

Mi 27.11.19 | 20:58 Uhr
Am Mittwoch fand die Mitgliederversammlung von Union Berlin statt. Quelle: imago images/Contrast
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Der 1. FC Union Berlin erlebt nicht nur sportlich einen anhaltenden Aufschwung. Auch wirtschaftlich vermeldete der Bundesliga-Aufsteiger Rekordzahlen.

In der erfolgreichen Zweitliga-Saison 2018/19 verzeichneten die Köpenicker Einnahmen von 54,7 Millionen Euro. Dem stehen Ausgaben von 54,4 Millionen Euro gegenüber - das sind rund zehn Millionen Euro mehr als in der Spielzeit zuvor. Diese Zahlen gab das Vereinspräsidium auf der Mitgliederversammlung am Mittwoch in der Verti-Music-Hall bekannt.

"Der Boom hört nicht auf"

Die aktuelle Saison in der Bundesliga plant Union mit Einnahmen von 74,5 Millionen Euro und Ausgaben von 74,4 Millionen Euro. 31,3 Millionen Euro gibt der Klub für den Lizenzspieler-Bereich aus, davon 27,4 Millionen Euro für die Profis.

Die Summe der Verbindlichkeiten aller Union-Gesellschaften lag nach Vereinsangaben zum Stichtag 30. Juni 2019 bei 44,4 Millionen Euro. Dem negativen Eigenkapital von neun Millionen Euro würden wesentlich mehr stille Reserven gegenüberstehen, sagte Klub-Präsident Dirk Zingler.

"Wir haben uns auf eine Reise begeben, die vieles Unbekannte hat. Der Etat ist Mittel zum Zweck, wir definieren uns über sportliche Ergebnisse, nicht über unsere Zahlen", erklärte Zingler. Auch die Mitgliederzahl ist weiter auf 34.681 gewachsen. Das sind 13.287 mehr als im Jahr zuvor. "Der Boom hört nicht auf", sagte Zingler.

Im Liga-Vergleich sei Union aber "wirtschaftlich noch meilenweit entfernt" von einer Etablierung, bemerkte Zingler. Nur der SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf würden noch hinter den Eisernen liegen. Selbst zu Vereinen der wie dem FC Augsburg würden im Etat noch rund 20 Millionen Euro fehlen.

Ziel bleibt der Klassenerhalt

"Es sind weitere Investitionen nötig, im Hau-Ruck-Verfahren erreicht man gar nichts", ergänzte der Union-Präsident: "Wir haben uns zehn Jahre in der zweiten Liga Stück für Stück entwickelt, sind nie ein großes Risiko eingegangen. Wir werden jetzt wieder einen Zeitraum brauchen und es wird vielleicht auch wieder ein Abstieg dazwischen liegen."

Auch zum Stadionausbau äußerte sich Zingler gegenüber den Mitgliedern. Der Verein wolle das Stadion An der Alten Försterei "so schnell wie möglich" zu einer Kapazität von 37.000 Plätzen ausbauen. Der Verein rechnet mit der Erteilung des Baurechts bis Ende 2020. Erst dann könne er über weitere Schritte sprechen, sagte Zingler. "Wir werden Tempo machen, die Menschen sind unglücklich", versprach Zingler eine Verbesserung der derzeitigen Situation.

In der aktuellen Spielzeit bleibe das klare Ziel der Klassenerhalt. "Wir sind angekommen in der Bundesliga", sagte Zingler zu den 16 schon erreichten Punkten und Mittelfeldplatz elf. Aber: "Es fällt uns nicht zu. Die Jungs da unten erarbeiten es sich", sagte Zingler mit Blick auf die, bei der Mitgliederversammlung geschlossen anwesende, Mannschaft. "Aber erreicht haben wir in der Meisterschaft noch gar nichts", mahnte der Vereinsboss. Er werde "sehr darauf achten, dass keiner falsche Rückschlüsse zieht und plötzlich anfängt zu spinnen".

Am kommenden Freitag (20:30 Uhr) treten die Köpenicker bei Schalke 04 an.

Sendung: rbb24, 27.11.19, 21:45 Uhr

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