Nach rassistischem Vorfall in Kienbaum -
Nach dem Vorfall zwischen einem Judo-Trainer und einem Athleten mit afrikanischen Wurzeln in der Vorbereitung auf die U21-WM hat der Deutsche Judo-Bund den beschuldigten Trainer für fünf Jahre gesperrt. Der Berliner Coach habe selbst eingeräumt, den 18 Jahre alten Athleten aus Hamburg körperlich angegangen zu haben, sagte Joachim Bechtold, der Vorsitzende des DJB-Rechtsausschusses, der Deutschen Presse-Agentur nach einer Sitzung des Gremiums am Freitag.
Berliner Landessportbund hatte Trainer freigestellt
Der Trainer soll den Athleten in Kienbaum während der Vorbereitung auf die Titelkämpfe beschimpft und angegriffen haben. Der Sportler hat sich laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" gegen eine Anzeige entschieden. Sowohl der Athlet als auch der Trainer waren bei der Sitzung des dreiköpfigen Rechtsausschusses in Potsdam anwesend.
Der 49 Jahre alte Trainer darf nun laut Bechtold in den kommenden fünf Jahren nicht mehr auf DJB-Ebene als Trainer arbeiten. "Im Trainerkodex ist festgelegt, dass körperliche Gewalt gegen Athleten ein No-Go ist. Deswegen haben wir ein Zeichen gesetzt", sagte der Funktionär. Das Gremium verhängte zudem eine Kontaktsperre zwischen Athlet und Trainer. Der 49-Jährige muss darüber hinaus ein Deeskalationstraining absolvieren.
Der Coach habe sich "völlig indiskutabel" verhalten, sei ansonsten in seiner täglichen Arbeit aber noch nie durch ähnliche Vorfälle aufgefallen, sagte Bechthold. Zuvor hatte der Landessportbund Berlin, bei dem der 49-Jährige angestellt war, den Trainer freigestellt.
Sendung: rbbUM6, 08.11.19, 18:00 Uhr