Nach "Entschuldigung" durch den Verband -
Einen Tag nach einer Mitteilung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG hat Claudia Pechstein eine einvernehmliche Beilegung des Streits mit Bundestrainer Erik Bouwman dementiert. "Diese Darstellung ist eine einseitige Sicht der DESG. Das Thema ist definitiv nicht vom Tisch", sagte die fünfmalige Olympiasiegerin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Der Verband hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Pechstein und Bouwman ihre "Differenzen in einem persönlichen Gespräch beigelegt" hätten. Zudem wurde mitgeteilt, dass sich der Niederländer für seine Wortwahl im Sommer entschuldigt habe. Er hatte damals erklärt, dass er "keinen Bock" habe, dass Pechstein in seiner Gruppe trainiere.
Ein Schritt in die richtige Richtung
"Es hat ein 90-sekündiges Gespräch am Flughafen in Tokio gegeben, das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber von einer einvernehmlichen Streit-Beilegung weiß ich nichts. Zumal sich auch Sportdirektor Matthias Kulik bisher nicht für sein Fehlverhalten in diesem Fall bei mir entschuldigt hat", sagte Pechstein.
Ihr Lebensgefährte Matthias Große, der von Pechstein für die Nachfolge der zurückgetretenen DESG-Präsidentin Stefanie Teeuwen ins Gespräch gebracht worden war, kritisierte, dass die DESG ihre Pressemitteilung "nicht ansatzweise mit dem Team Pechstein abgestimmt" habe. Pechstein werde sich nun in Nagano erst einmal auf ihre sportlichen Aufgaben konzentrieren und sich kommende Woche ausführlich zu dem Fall äußern.
Zum Auftakt der Rennen in Nagano war Pechstein am Freitag auch mit 47 Jahren die beste Deutsche und wurde im Massenstartrennen Neunte. Die 24 Jahre jüngere Michelle Uhrig aus Berlin landete beim erneuten Erfolg der Kanadierin Ivanie Blondin auf Platz zehn. In der Weltcup Gesamtwertung rückte Pechstein auf Platz acht vor.
Sendung: rbb24, 13.12.2019, 16:15 Uhr