Union vor dem Spiel gegen Köln - Bloß nicht aus der Außenseiter-Rolle fallen

Fr 06.12.19 | 16:21 Uhr | Von Jonas Bürgener
Unions Spieler nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich auf Schalke. Quelle: imago images/Laci Perenyi
Bild: imago images/Laci Perenyi

Union mischt bislang als Außenseiter die Liga auf. Daran änderte auch die Niederlage zuletzt auf Schalke nichts. Man könnte also meinen, dass die Eisernen gegen kriselnde Kölner am Sonntag der Favorit sind. Urs Fischer möchte davon aber nichts wissen. Von Jonas Bürgener

Urs Fischer blieb hartnäckig. Auf die Frage, ob seine Mannschaft gegen den kriselnden 1. FC Köln der Favorit sei, wollte sich der Trainer partout nicht aus der Reserve locken lassen. Zwei Mal fragten die Journalisten auf der Pressekonferenz vor dem Duell der Eisernen am Sonntag (15:30 Uhr) gegen die Rheinländer nach, zwei Mal wehrte der wie gewohnt ruhige Schweizer ab. 

"Wir werden uns in den 34 Spielen nie in der Favoritenrolle befinden. Unser Ziel ist einzig der Ligaerhalt", so der Schweizer. Verständlicherweise fühlt sich der 53-Jährige pudelwohl in der Underdog-Rolle - schließlich war seine Mannschaft damit in dieser Saison bislang äußerst erfolgreich. Auf dem Papier sprechen die Statistiken vor der Begegnung der beiden Aufsteiger allerdings klar für die Köpenicker.

Fischer erwartet offensive Kölner

Trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende auf Schalke befindet sich der 1. FC Union weiter im Höhenflug. Die Eisernen sind mit fünf Siegen und 16 Punkten erfolgreicher als die beiden Mitaufsteiger Köln und Paderborn zusammen. Die Teams aus Nordrhein-Westfalen kommen gemeinsam bislang nur auf drei Siege und 13 Punkte. Beim 1. FC Köln sorgte die magere Punkteausbeute und das frühe Abrutschen auf einen Abstiegsplatz für einen der ersten Trainerwechsel der Saison. Markus Gisdol beerbte den glücklosen Achim Beierlorzer, der mittlerweile in Mainz tätig ist.

Zwar holte auch Gisdol in seinen zwei Spielen als Kölner Übungsleiter bislang erst einen Punkt (1:1 gegen Augsburg), sein Gegenüber am Sonntag hat bei den Geißböcken dennoch einen Systemwandel erkannt. "Gisdols Zeit war bislang nur kurz. Irgendwann greifen die Automatismen dann aber. In Augsburg habe ich sie schon offensiver aufgestellt gesehen", erklärte Fischer.

Wachsende Erwartungshaltung bei den Fans ist kein Problem

Der Coach glaubt ohnehin kaum, dass Köln abwartend auftreten wird: "Es ist für sie ein wichtiges Spiel, sie wollen gewinnen. Ich glaube, sie werden offensiv spielen". Genau das könnte seiner Mannschaft zu Gute kommen. Gegen angriffslustige Teams sah Union in dieser Saison am besten aus. Gerade in den Spielen gegen Dortmund und Gladbach gelang es, die sich bietenden Räume zu nutzen und am Ende zu gewinnen. Das wollen die Köpenicker auch am Sonntag schaffen. Im wie immer ausverkauften Stadion An der Alten Försterei soll den Fans der vierte Heimspielsieg in Serie geboten werden.

Dass die Anhänger wegen des anhaltenden Erfolgs größenwahnsinnig werden, glaubt Fischer nicht. "Die Fans haben das Recht eine gewisse Erwartungshaltung zu haben. Ich bin mir aber sicher, dass sie uns auch am Sonntag in schwierigen Spielphasen wieder nach vorne treiben werden", zeigte sich Fischer sorglos ob der Ansprüche der Zuschauern.

Gikiewicz einsatzbereit

Fehlen werden gegen Köln neben den langzeitverletzten Grischa Prömel (Patellasehne), Akaki Gogia (Kreuzband) und Keven Schlotterbeck (Knie) auch Suleiman Abdullahi (Kopfverletzung) und Joshua Mees (Adduktoren). Zwar trainierten beide zuletzt wieder mit der Mannschaft, ein Einsatz am Sonntag kommt aber wohl zu früh. Dafür steht Torwart Rafal Gikiewicz gegen Köln bereit. Nach einem Zusammenstoß mit dem Schalker Amine Harit war der Pole am Anfang der Woche angeschlagen, ist am Sonntag aber einsatzbereit.

Er und seine Vordermänner wollen nach dem kleinen Rückschlag im Ruhrgebiet an die Siegesserie der Vorwochen anknüpfen. Sollte dies gelingen, hätten die Köpenicker bereits elf Punkte Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz und Urs Fischer in Zukunft noch größere Probleme seine Mannschaft nicht in die Favoritenrolle drängen zu lassen.

Sendung: rbbUM6, 06.12.19, 18:00 Uhr

Beitrag von Jonas Bürgener

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