Interview: Mirko Wohlfahrt - "Turnier der Meister auch 2020 stemmbar"

Do 05.12.19 | 22:46 Uhr
Beim Turnier der Meister 2019 (imago images/Hammerschmidt)
Bild: imago images/Hammerschmidt

Seit 2007 ist Mirko Wohlfahrt Direktor vom "Turnier der Meister". Das traditionelle Turnertreffen in Cottbus hatte zuletzt sogar Weltcup-Status. Ein Gespräch über die Austragung 2020 und die Konkurrenz durch Weltstädte. 

rbb: Mirko Wohlfahrt, über die Zukunft des "Turniers der Meister" wird derzeit viel spekuliert. Vor allem darüber, ob es auch im kommenden Jahr stattfinden wird. Können Sie Licht ins Dunkel bringen?

Mirko Wohlfahrt: Unter dem Strich ist es so, dass wir einen Vertrag hatten, die Weltcup-Serie von 2016 an zu begleiten, also die Qualifikation für Olympia durchzuführen, bis 2019. Wir würden uns gern auch für die kommende Serie bewerben. Und unser aktueller Kenntnisstand ist der, dass diese Serie 2021 beginnt, und zwar im Frühjahr. Das würde bedeuten, dass wir auf unseren alten, angestammten Termin zurückkehren könnten (Statt wie zuletzt im November, Anm. d. Red.), was positiv wäre.

Der Weltcup findet ansonsten in Melbourne, Baku und Doha statt. Wie fühlen Sie sich eigentlich im Kreise dieser Weltstädte?

Die einzigen, die nicht wissen, welches Standing dieses Turnier auf der Welt hat, sind wir selbst. Natürlich ist es inzwischen so, dass wir unseren infrastrukturellen Rahmen ausgeschöpft haben. Und dann können wir das eben nur auf unsere Art machen - mit Herzlichkeit, mit Herzblut. Unser kleines Problem ist, dass die Standards, die wir hier etabliert haben, zu Weltstandards geworden sind. Das, was mal unser Vorteil war, ist jetzt ein Stück weit aufgebraucht. Aber ich hoffe und gehe davon aus, dass es uns gelingt, dass wir dieses Turnier hier in Cottbus behalten.

Wie wichtig ist denn der Status "Weltcup-Turnier"? Ginge es auch ohne?

Ja, das ginge. Das "Turnier der Meister" ist in diesem Jahr das 44. gewesen, davon das 42. Mal in Cottbus. Ich bin optimistisch, egal welchen Status dieses Turnier kriegt, dass es eine Perspektive hat.

Und was passiert nun im nächsten Jahr?

Es bleibt, mit oder ohne Weltcup-Status, das "Turnier der Meister". Und wir machen uns gerade Gedanken darüber, wie ein Format aussehen könnte, das sowohl von den Sportlern getragen wird, als auch von den Fördermittelgebern, den Sponsoren und den Zuschauern.

Was spricht dagegen, einfach ein Jahr auszusetzen?

Uns wurde aus Vermarktungssicht der Hinweis gegeben, dass es keine Unterbrechung geben sollte. Das ist natürlich eine ganze Menge Arbeit - auf dem Rücken des Ehrenamts. Uns hätte einerseits eine Pause mal ganz gut getan, andererseits denke ich auch, dass es stemmbar ist. Und ich habe ein sehr motiviertes Team, auf das man eigentlich nur stolz sein kann.

Wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen?

Ich denke, dass das erst in Tokio bei den Olympischen Spielen 2020 geklärt wird. Und wir werden uns unabhängig davon Gedanken machen, wie es uns gelingt, sollten wir ab 2021 eine Weltcup-Veranstaltung im Frühjahr ausrichten, schon im November 2020 etwas zu stemmen.

Das Interview führte Jens-Christian Gussmann, Inforadio. Die hier wiedergegebene Fassung ist gekürzt und redigiert.

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