88:93-Niederlage in der Liga - Alba fehlt in Oldenburg die Kraft
Alba Berlin hat den Auftakt in eine intensive Woche mit vier Spielen in acht Tagen verloren. In Oldenburg unterlagen die Albatrosse am Sonntag mit 88:93 (45:51). Im Anschluss an die Niederlage äußerten sich die Berliner selbstkritisch.
Mit einem Negativerlebnis startet Alba Berlin in seine nächste Marathon-Woche. Vier Spiele in acht Tagen haben die Berliner zu absolvieren, zum Auftakt gab es eine 88:93-Niederlage in Oldenburg. Dabei fehlte den Albatrossen sichtbar die Kraft, um über die gesamte Spielzeit mit dem Tabellenvierten mitzuhalten.
Alba verpennt den Start
Die Berliner erwischten bei der Generalprobe für das Pokalfinale – in zwei Wochen stehen sich die beiden Teams in Berlin wieder gegenüber – eine schwachen Start. Nur Spielmacher Peyton Siva war sofort auf Betriebstemperatur, er erzielte die ersten sechs Punkte für Alba. Insgesamt kamen die Berliner aber zunächst kaum zurecht mit den körperlich robusten Oldenburgern. Insbesondere in der Verteidigung präsentierten sie sich viel zu schwach. So setzten sich die Hausherren, bei denen vor allem Altmeister Rickey Paulding und der Österreicher Rasid Mahalbasic stark aufspielten, schnell mit über zehn Punkten ab.
Zum Ende des ersten Viertels stand es 15:25 aus Alba-Sicht. Danach zeigten sich die Berliner zumindest offensiv stark verbessert, insbesondere Johannes Thiemann fing nun an, heiß zu laufen. Albas Center wurde phasenweise zu einer Macht unter dem Korb.
Weil die Berliner zwar verlässlich trafen, aber weiterhin lückenhaft verteidigten, entwickelte sich ein sogenanntes "High-Scoring-Game", ein Spiel mit bemerkenswert hohen Punktzahlen. Mit einem Pausenstand von 45:51 aus Sicht der Albatrosse nahmen beide Teams zur Halbzeit Kurs auf die 100-Punkte-Marke.
Oldenburg lässt die Berliner nur kurz hoffen
"Wir haben einfach zu schlecht verteidigt", sagte Johannes Thielmann bei "Magenta-Sport" zur Leistung der Berliner in der ersten Hälfte. Zunächst sah es im dritten Durchgang tatsächlich so aus, als wenn Alba die richtigen Schlüsse aus dem bisherigen Spiel gezogen hätte. Mitte des dritten Viertels hatte sich das Team von Aito Reneses bis auf einen Punkt an die Gastgeber herangearbeitet (57:58) - vor allem Martin Eriksson tat sich in dieser Phase auf Berliner Seite hervor.
Aber Oldenburg wurde wieder stärker, und Alba patzte einige Male in der Offensive, so dass die Gastgeber zu schnellen und einfachen Punkten kamen. Vor allem Landry Nnoko blieb unter dem gegnerischen Korb nahezu komplett wirkungslos. Ende des dritten Viertels war dem Big Man noch kein einziger Punkt gelungen. Auf der Gegenseite brillierte Paulding, stockte sein Punktekonto schon vor dem Schlussabschnitt auf 24 Punkte auf und sorgte dafür, dass Oldenburg mit einer 77:61-Führung ins letzte Viertel ging.
Albas Aufbäumen im Schlussabschnitt wird nicht belohnt
Nach der Pause zeigte sich Alba abermals stark verbessert, bot den Oldenburgern nochmal einen offenen Schlagabtausch und kam erneut auf vier Punkte heran - dreieinhalb Minuten vor Schluss war es ausgerechnet Landry Nnoko, der mit seinem ersten Korberfolg das 81:85 erzielte. Kurz darauf verlegte der Center allerdings abermals einen einfachen Wurf, danach zog Oldenburg wieder auf 90:81 davon. Diese Führung war vorentscheidend, Albas Gegenwehr nun gebrochen.
"Es ist bedenklich, wenn wir schon im ersten von vier Spielen in einer Woche zu wenig Kraft haben", analysierte Martin Hermannsson nach dem Spiel die letztlich verdiente 88:93-Niederlage. "Wir müssen einiges verändern. Kompliment aber auch an Oldenburg, sie haben mit sehr viel Energie gespielt." Vor dem Pokalfinale am 16. Februar in Berlin muss sich Alba also etwas einfallen lassen, was den physisch starken Baskets entgegengesetzet werden kann.
Drei Spiele in einer Woche
In der Tabelle bleibt Alba trotz der Niederlage auf Rang drei, einen Platz vor Oldenburg. Bevor die Berliner sich auf die Revanche im Pokal vorbereiten können, steht ihnen aber noch ein hartes Programm bevor. Zwei Euroleague Spiele und zwei Bundesligapartien hat Alba bis dahin zu absolvieren. Weiter geht es am Dienstag in der Euroleague bei Armani Mailand.
Sendung: Abendschau, 02.02.2020