DOSB-Entscheidung -
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat eine Vorentscheidung für eine mögliche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2032 getroffen und sich zugunsten der Initiative der Rhein-Ruhr-Region entschieden. Berlin ist damit endgültig aus dem Rennen.
NRW mit besserer Ausgangslage als Berlin
Eine vom DOSB in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage zeichne "ein erfreulich positives Bild der Stimmungslage in Rhein-Ruhr und in jeder der beteiligten Kommunen", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann im Interview der Deutschen Presse-Agentur, wie diese am Mittwoch meldete. Damit biete Nordrhein-Westfalen mit dieser Initiative "eindeutig die bessere Ausgangslage als derzeit Berlin".
Ob sich die Region tatsächlich bewirbt, muss eine Mitgliederversammlung des DOSB entscheiden.
Diese Vorentscheidung sei nach intensiven Analysen gefallen. Zuletzt waren München im Bemühen um die Winterspiele 2018 und 2022 sowie Hamburg um die für Sommer 2024 gescheitert.
Initiative Rhein-Ruhr begrüßt die Entscheidung
Die Initiative Rhein-Ruhr begrüßt die Vorentscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes für eine mögliche Olympia-Bewerbung für 2032. "Wir freuen uns, dass unser Konzept ökologisch und ökonomisch nachhaltiger Spiele an Rhein und Ruhr den DOSB überzeugt", sagte Michael Mronz, der Begründer der Initiative, am Mittwoch.
Die Initiative werde noch in diesem Jahr über 200 Bürgerdialogveranstaltungen in der Metropolregion durchführen. "Im nächsten Schritt gilt es, national und dann möglicherweise
international die notwendigen Hausaufgaben zu machen", sagte Mronz.
LSB weiter für Bewerbung für 2036
Der Landessportbund Berlin hält Olympische Spiele 2036 in Berlin trotz der Vorentscheidung für Rhein-Ruhr 2032 weiterhin für möglich. "Das Interesse für 2036 ist klar vorhanden, aber es gibt keine Fixierung darauf", sagte LSB-Direktor Friedhard Teuffel der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. "Berlin ist in der Lage, Olympische Spiele auszurichten."
Teuffel sagte, dass 2032 für Berlin "einfach zu früh" komme, da das Vergabeverfahren des Internationalen Olympischen Komitees voraussichtlich bereits 2022 beginne. "Wir haben 2021 die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und werden erst danach eine Regierungskonstellation haben. Es macht keinen Sinn, eine Bewerbung im Hauruck-Verfahren anzuschieben", sagte er.
Zu einer Berliner Kandidatur für Olympia genau 100 Jahre nach den von den Nationalsozialisten missbrauchten Spielen in der Hauptstadt sagte der LSB-Direktor: "2036 halten wir für ein spannendes und gutes Datum, weil es ein Zeichen dafür setzen könnte, wie sich Deutschland verändert hat." Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte einer Bewerbung aus Berlin für 2036 wegen des belasteten Termins eine Absage erteilt.
Sendung: Inforadio, 12.02.2020, 09:00 Uhr