Reaktion auf Klinsmann-Vorwürfe - Preetz: "Wir behalten uns rechtliche Schritte vor"
Nachdem Ex-Coach Jürgen Klinsmann die Hertha-Vereinsführung in einem 22-seitigen Protokoll scharf kritisiert hat, wehrte sich Manager Michael Preetz bei einer Pressekonferenz am Mittwochmittag. Der Verein denkt über rechtliche Schritte nach.
Herthas Sportdirektor Michael Preetz hat die Vorwürfe des früheren Cheftrainers Jürgen Klinsmann als "perfide und ungehörig" zurückgewiesen. Der Fußball-Bundesligist behalte sich rechtliche Schritte vor, sagte Preetz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Er könne nicht einordnen, ob es ein Putschversuch gewesen sei. "Dann hat es in jedem Fall nicht funktioniert", betonte der ehemalige Profi.
Klinsmann moniert "Lügenkultur"
Die "Sport Bild" hatte am Mittwoch Auszüge aus einem Papier veröffentlicht, das für Klinsmann und einen Partner verfasst worden sein soll. In dem Protokoll steht unter anderem über die Hertha: "Der Klub hat keine Leistungskultur, nur Besitzstandsdenken und es fehlt jegliches Charisma in der Geschäftsleitung." Die Rede ist zudem von einer "Lügenkultur" und "jahrelangen katastrophalen Versäumnissen" von Manager Preetz.
Aus Klinsmanns Umfeld hieß es, dass es sich um ein internes Papier als Bestandsaufnahme und Analyse handele. Dies sei geleakt worden. Der frühere Bundestrainer war am 11. Februar nach nur elf Wochen im Amt als Hertha-Chefcoach zurückgetreten.
"Ich halte das aus, ich bin stabil"
"Es ist in der Tat so, dass man in diesen Tagen den Eindruck gewinnen kann, dass wir bei Hertha BSC nicht wirklich zur Ruhe kommen in dieser wichtigen sportlichen Phase dieser Saison", sagte Preetz. Die Vorwürfe habe man im Verein mit großer Betroffenheit zur Kenntnis genommen. "Es wurde ja im Prinzip auch keiner von seiner Kritik ausgenommen." Preetz, der in dem Papier besonders häufig kritisiert wurde, versicherte: "Ich halte das aus, ich bin stabil."
Der aktuelle Hertha-Trainer, Alexander Nouri - unter Klinsmann Assistenz-Coach - versicherte, dass er von dem Papier nichts gewusst habe.
Sendung: Inforadio, 26.02.2020, 14:15 Uhr