Reaktion auf Klinsmann-Vorwürfe - Preetz: "Wir behalten uns rechtliche Schritte vor"

Mi 26.02.20 | 14:46 Uhr
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Michael Preetz
Bild: imago images / Matthias Koch

Nachdem Ex-Coach Jürgen Klinsmann die Hertha-Vereinsführung in einem 22-seitigen Protokoll scharf kritisiert hat, wehrte sich Manager Michael Preetz bei einer Pressekonferenz am Mittwochmittag. Der Verein denkt über rechtliche Schritte nach.

Herthas Sportdirektor Michael Preetz hat die Vorwürfe des früheren Cheftrainers Jürgen Klinsmann als "perfide und ungehörig" zurückgewiesen. Der Fußball-Bundesligist behalte sich rechtliche Schritte vor, sagte Preetz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Er könne nicht einordnen, ob es ein Putschversuch gewesen sei. "Dann hat es in jedem Fall nicht funktioniert", betonte der ehemalige Profi.

Klinsmann moniert "Lügenkultur"

Die "Sport Bild" hatte am Mittwoch Auszüge aus einem Papier veröffentlicht, das für Klinsmann und einen Partner verfasst worden sein soll. In dem Protokoll steht unter anderem über die Hertha: "Der Klub hat keine Leistungskultur, nur Besitzstandsdenken und es fehlt jegliches Charisma in der Geschäftsleitung." Die Rede ist zudem von einer "Lügenkultur" und "jahrelangen katastrophalen Versäumnissen" von Manager Preetz.

Aus Klinsmanns Umfeld hieß es, dass es sich um ein internes Papier als Bestandsaufnahme und Analyse handele. Dies sei geleakt worden. Der frühere Bundestrainer war am 11. Februar nach nur elf Wochen im Amt als Hertha-Chefcoach zurückgetreten.

"Ich halte das aus, ich bin stabil"

"Es ist in der Tat so, dass man in diesen Tagen den Eindruck gewinnen kann, dass wir bei Hertha BSC nicht wirklich zur Ruhe kommen in dieser wichtigen sportlichen Phase dieser Saison", sagte Preetz. Die Vorwürfe habe man im Verein mit großer Betroffenheit zur Kenntnis genommen. "Es wurde ja im Prinzip auch keiner von seiner Kritik ausgenommen." Preetz, der in dem Papier besonders häufig kritisiert wurde, versicherte: "Ich halte das aus, ich bin stabil."

Der aktuelle Hertha-Trainer, Alexander Nouri - unter Klinsmann Assistenz-Coach - versicherte, dass er von dem Papier nichts gewusst habe.

Sendung: Inforadio, 26.02.2020, 14:15 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Die Kommentare schreien förmlich nach Aufbruch. Ich fürchte, das erreicht kein Vorstandsohr. Hier ist sich jeder selbst der Nächste. Zuzüglich des Ich-halte-das-aus Herrn.

  2. 4.

    Abgesehen von der (berechtigten?) Kritik: niemand, egal in welchem Berufsstand, hat Interna an die Öffentlichkeit zu bringen. Damit hat sich Herr Klinsmann national wie international Bloßgestellt und noch unglaubwürdiger gemacht. Für seine Zukunft womöglich ohne weitere Engagements hat er selbst gesorgt.
    Hertha's Management und jeder andere in leitender Funktion ist jetzt gefordert, Ruhe ins Schiff zu bringen und auch über Personen zu reden. Herr Preetz sollte seine Position überdenken, Herr Gegenbauer ist auch gefordert und die Spieler müssen zu einer Mannschaft werden, sonst schaffen die nicht mal den Relegationsplatz. Herr Nouri als Ex-Co von Klinsmann hat einen extrem schweren Stand bei Hertha, da muss sich was verändern. Die Vereinsführung muss den Club schnellstens wie auf die Beine stellen.

  3. 3.

    „ Der Verein denkt über rechtliche Schritte nach.“ Ja, so etwas braucht es nun unbedingt.... Mensch Preetz, kümmert euch bitte vorrangig um den Sport, die Probleme des Vereins sind nachrangig. Erstmal sportlich fangen und dann aufräumen. Trainer und Mannschaft müssen den Abstieg verhindern und brauchen dafür die Rückendeckung des Managements. Das sollte sich nicht ablenken lassen von Klinsmann. Oder es beweist damit, dass Klinsmann recht hatte

  4. 2.

    Immer wenn man denkt blöder geht`s nicht mehr, kommt doch noch einer vom Vorstand daher. So bleibt man natürlich in den Schlagzeilen, eventuell kann man das Ganze auch als TV-Serie aufziehen, eine Titel hätte ich schon: "Hertha und der böse Klinsi" ein Drama in unendlichen Folgen. Ach so, könnte ja leicht in Vergessenheit geraten sein, bei der Hertha handelt es sich um einen ehemaligen Fußballclub aus Berlin.
    Aber eigentlich sollte es endlich ein Ende geben, das hält keiner auf Dauer aus. Der gesamte Vorstand tritt umgehend zurück!

  5. 1.

    Ich denke es ist höchste Zeit, das Herr Preetz nun endlich zurücktritt, er hat seit Jahren den Verein geschadet, ein Neuanfang für Hertha mit seinen Ambitionen ohne Herr Preetz wäre das beste.

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