Fünf Gründe - Deshalb sind die Eisbären bereit für die Playoffs
Als Hauptrunden-Vierter starten die Eisbären ab Mitte März in die entscheidende Phase der Saison. Nach sieben Jahren Durststrecke soll der Titel wieder nach Berlin geholt werden. Fünf Gründe, die vor den Playoffs für die Eisbären sprechen. Von Lisa Surkamp
Update, 10. März, 18:17 Uhr: Am Dienstagabend gab die Deutsche Eishockey-Liga bekannt, dass die DEL-Saison wegen des neuartigen Coronavirus abgebrochen wird. Es werden keine Playoffs ausgetragen, die Spielzeit endet ohne Meister.
Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass die Eisbären zum letzten Mal die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewinnen konnten. Nach einer ordentlichen Hauptrunde nimmt das Team von Trainer Serge Aubin den achten Titel ins Visier. Im Viertelfinale treffen die Berliner zunächst auf die Düsseldorfer EG. Die Eisbären sind bereit für die "beste Zeit des Jahres"...
...weil Torhüter Justin Pogge immer stabiler wird
Am letzten Tag des alten Jahres verpflichteten die Berliner Torhüter Justin Pogge und hofften mit ihm auf mehr Stabilität und weniger Gegentore. Ein Plan, der zunächst nicht wirklich aufgehen wollte, denn der Kanadier hatte anfangs große Schwierigkeiten. Doch zuletzt wurde der 33-Jährige immer stabiler und entwickelte sich mit einer Fangquote von rund 92 Prozent mehr und mehr zum wichtigen Rückhalt für die Mannschaft. Und pünktlich zu den Playoffs ziert nun auch das Logo der Eisbären seine Maske.
...weil sie niemals aufgeben
Eine Qualität, die in den Playoffs mehr denn je gefragt ist - und die die Eisbären in der Vergangenheit schon unter Beweis gestellt haben. Unvergessen bleibt die Finalserie 2012, als die Berliner mit dem Rücken zur Wand einen 2:5-Rückstand in Mannheim egalisierten. Ähnliches gelang ihnen auch 2018 in München. Auch zuletzt ließ sich das Team von frühen Rückständen zum Beispiel gegen Nürnberg oder Köln nicht unterkriegen. Trainer Serge Aubin lobte den Charakter des Teams.
...weil jede Reihe Torgefahr ausstrahlt
Bei den Eisbären ist das Team der Star. Zwar sticht die beste Formation um Top-Scorer Marcel Noebels, Leo Pföderl und James Sheppard heraus, doch auch die anderen Reihen punkten regelmäßig, sind gefährlich und können ein Spiel entscheiden. Jüngstes Beispiel: Beim Auswärtsspiel in Köln traf der erst 20-jährige Sebastian Streu, in der Regel in der vierten Reihe, doppelt. Sieben Berliner haben in der Saison mindestens 30 Scorerpunkte gesammelt. Diese Ausgeglichenheit ist gerade in den Playoffs wichtig - wenn der Druck zu treffen am höchsten ist.
...weil sie den Heimvorteil und damit ihre Fans im Rücken haben
Mit Platz vier in der Hauptrunde haben sich die Eisbären mindestens für das Viertelfinale das Heimrecht gesichert. Ein mögliches siebtes Spiel in der Best-of-Seven-Serie würde somit in Berlin stattfinden. Ein Vorteil, denn zu Hause haben die Hauptstädter in dieser Saison mehr Siege eingefahren als auswärts und vor allem deutlich mehr Tore erzielt und weniger Gegentore bekommen. Außerdem können auch die 14.200 Fans in der Halle ein Spiel zugunsten der Berliner mitentscheiden - wenn sie denn dabei sein dürfen. Auch die Spiele der Eisbären könnten von den Zuschauerausschlüssen wegen des Corona-Virus betroffen sein.
...weil sie gezeigt haben, dass sie die Favoriten schlagen können
Einen Vorgeschmack auf die Playoffs gab es zuletzt schon in den Liga-Spielen gegen München und Mannheim. Und dort haben die Berliner gezeigt, dass sie sowohl den Hauptrundensieger aus Bayern (2:1 n. P.) als auch den amtierenden Meister Mannheim (4:3 n. V.) schlagen können. Es waren enge Spiele mit vielen Zweikämpfen, in denen Kleinigkeiten entscheidend waren. Davon wird es in den Playoffs noch einige geben - und die Eisbären scheinen dafür bereit zu sein.
Sendung: Inforadio, 08.03.2020, 14.24 Uhr