33:35 in der Handball-Bundesliga - Füchse Berlin scheitern an Meister Flensburg
Sie brachten den amtierenden Deutschen Handball-Meister aus Flensburg an den Rand einer Niederlage - am Ende aber zogen die Füchse Berlin doch knapp den Kürzeren. In einem physisch betonten Spiel ging den Berlinern erst kurz vor Schluss die Puste aus.
Als eine - wenn auch knappe - Nummer zu groß hat sich der Deutsche Meister SG Flensburg-Handewitt am 27. Spieltag der Handball-Bundesliga für die Füchse Berlin erwiesen. In einer bis zum Ende spannenden Partie sicherten sich die Norddeutschen durch einen starken Schlussspurt den 35:33-Sieg und bescherten den Füchsen die vierte Liga-Niederlage nacheinander.
Körperbetontes Spiel
Die Partie brauchte nicht lang, um in die Gänge zu kommen. Von Beginn an entwickelte sich vor den 9.000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle ein extrem körperbetontes Spiel. Dafür hatte Neu-Füchse-Coach Michael Roth eine einfache Lösung parat. Dem lettischen Neuzugang Dainis Kristopans, seines Zeichens 2,15-Meter-Hüne, stellte der Chef Marko Kopljar zur Seite. Der Kroate misst bescheidene 2,10 Meter. So hielten die Füchse entschieden gegen das Flensburger Angriffsspiel - mehr als das: Sie dominierten die Partie in der Anfangsphase sogar.
Roth: "Wir machen viel richtig, Jungs"
Nach zwölf Minuten gingen die Berliner erstmals mit drei Toren in Führung und es machte den Anschein, als würde des Trainers Kniff aufgehen. Beim Stand von nur noch 11:10 nahm Michael Roth zehn Minuten vor dem Seitenwechsel erstmals eine Auszeit. "Wir machen viel richtig, Jungs", rief der Coach seinen Schützlingen in der lauten und stimmungsvollen Halle zu.
Recht hatte er. Es gab nur ein Problem: Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte machte sich immer stärker bemerkbar, dass die physischen Vorteile der Berliner einen hohen Preis bedeuteten. Denn in Sachen Beweglichkeit und Spielstärke büßten die Gastgeber ein, so kamen die Flensburger nicht nur wieder heran, sondern gingen auch noch in Führung (14:15). Der Coach reagierte und nahm Kristopans von der Platte - das zahlte sich aus: Mit 15:15 ging es in die Pause und es bahnte sich eine spannende zweite Hälfte an.
Leistungssteigerung von Heinevetter
In der Tat blieb die verbissene und intensive Partie auch im zweiten Abschnitt ausgeglichen. Kein Team konnte sich zunächst entscheidend absetzen, so dass sich beide mit dem Torewerfen fleißig abwechselten. Über einen zeitweiligen Zwei-Tore-Vorsprung kamen die Füchse nicht hinaus. Viel hatten die Berliner in dieser Phase des Spiels Silvio Heinevetter zu verdanken, der sich im zweiten Durchgang deutlich steigerte und sein Team mit starken Paraden im Spiel hielt.
Lindberg erzielt 200. Saisontreffer
Doch mit zunehmender Spieldauer setzte sich die Klasse und Cleverness des Deutschen Meisters aus dem Norden durch. Mit einer Auszeit und dem Umstellen auf eine 5-1-Deckung brachte Gäste-Trainer Maik Machulla die Füchse aus dem Konzept, während sein Team mehrere Tore in Folge warf. Mit dem Treffer zum 29:31 fünf Minuten vor Schluss ging Flensburg erstmals mit zwei Treffern in Führung und brachte die Partie anschließend souverän ins Ziel. Am Ende hieß es 33:35 aus Sicht der Füchse.
Bester Werfer der Berliner war mit neun Treffer Hans Lindberg, der gleichzeitig sein 200. Saisontor erzielte. Die Füchse bleiben damit Tabellenfünfter, die Gäste haben mit dem Erfolg den zweiten Tabellenplatz gefestigt.
Für die Füchse geht es erst nach der anstehenden Länderspielpause weiter. Am 19. März empfängt die Mannschaft im Rahmen des EHF-Cups den französischen Vertreter PAUC Aix-en-Provence in der Max-Schmeling-Halle.
Sendung: 08.03., rbb UM6, 18 Uhr