
97:89 im Spitzenspiel gegen Ludwigsburg - Alba Berlin zieht als Gruppenerster ins Viertelfinale ein
Alba Berlin hat das Spitzenspiel in der Gruppe B beim Basketball-Finalturnier gewonnen - und zieht somit als Erstplatzierter ins Viertelfinale ein. Gegen Ludwigsburg setzte sich der Hauptstadt-Klub mit 97:89 (46:45) durch. So geht er erstmal einem Kracher aus dem Weg.
Viertes Spiel, vierter Sieg: Alba Berlin hat das Spitzenspiel gegen Ludwigsburg am Montagabend mit 97:89 (46:45) gewonnen - und zieht somit als Erster der Gruppe B in die Runde der letzten Acht beim Basketball-Finalturnier ein. Damit gehen die Albatrosse zunächst Titelverteidiger Bayern München aus dem Weg - und haben zudem einen Tag mehr Pause. Im Viertelfinale treffen sie nun auf die BG Göttingen. Das Spiel findet am Donnerstag um 16:30 Uhr statt.
Schleppender Start für Alba
Die ersten Chancen auf Punkte hatte Alba: Gleich zwei Mal ging es in den ersten Sekunden - erst für Luke Sikma, dann für Landry Nnoko - an die Freiwurf-Linie, doch keiner der vier Versuche landete im Korb. So war es Thomas Wimbush, der für Ludwigsburg die ersten Punkte der Partie erzielte.
Es war fast sinnbildlich für die ersten Minuten des Duells. Denn die Berliner taten sich schwer, wirkten gedanklich noch nicht angekommen. Unter dem Korb der Albatrosse sammelte der Gegner Rebound um Rebound. Und offensiv wollten die Würfe - gerade aus dem Zweier-Bereich - so gar nicht fallen.
Das Ziel: Bayern ausweichen
So lief der Hauptstadt-Klub zunächst einem Rückstand hinterher. Doch als der erstmals auf sechs Punkte anwuchs, reagierten sie eindrucksvoll. Mit einem 8:0-Run gingen die Berliner selbst zum ersten Mal in Führung (20:18) und zeigten starke Aktionen: Sei es Peyton Siva, der einen Konter lief und dabei erst - absolut ausgebufft - zwei Ludwigsburger ins Leere springen ließ und dann mit großer Selbstverständlichkeit verwandelte. Oder Marcus Eriksson, die Dreier-Maschine, die langsam warm lief und von fast zwei Metern jenseits der Linie versenkte. So führte Alba nach dem ersten Viertel mit 24:21.
Es war ein enges Spitzenspiel um Platz eins - und das blieb es auch. Von zwei Teams, die auf dem Parkett zeigten, dass sie nicht zufällig mit drei Siegen aus drei Spielen auf die Top-Plätze der Gruppe B marschiert waren. Dabei dürfte der Blick auf das Tableau der Gruppe A durchaus zusätzlicher Ansporn gewesen sein. Dort war Bayern München nach zwei Pleiten nur auf Platz drei gelandet - und somit war klar: Der Verlierer des Duells würde es mit dem Titelverteidiger und Finalturnier-Gastgeber zu tun bekommen, den Sieger hingegen mit der BG Göttingen die vermeintlich deutlich leichtere Aufgabe erwarten.
Starke Quote von der Dreier-Linie
Profitierte Alba über weite Strecken der ersten Hälfte vor allem davon, dass die Distanzwürfe mit großer Zuverlässigkeit - die Quote lag bei mehr als 50 Prozent - durchs Netz glitten, kamen sie gegen Ende auch immer mehr in ihren spielerischen Rhythmus. Ludwigsburg hielt mit viel Energie dagegen und stellte die Berliner mit seiner Physis und Athletik immer wieder vor Probleme. Absetzen konnte sich keiner. Es war gut, es war knapp - und bei der Pausensirene führte das Team von Aito Garcia Reneses mit einem Pünktchen Vorsprung (46:45).
Auch nach der Halbzeit blieb es hochklassig. Alba erhöhte allmählich die Intensität. Angetrieben wurden sie dabei von einem bärenstarken Luke Sikma, dem mit 15 Punkten, neun Rebounds und zehn Assists am Ende beinahe ein Triple-Double gelang. Doch als es in der Schlussphase des dritten Viertels kurz so aussah, als könnten sich die Berliner ein kleines Polster erarbeiten (71:63), konterte der Gegner zunächst prompt.
Alba mit Erfahrung
Es folgte ein Schlussabschnitt mit Führungswechseln beinahe im Sekundentakt. Doch gut zwei Minuten vor Schluss zogen die Berliner dann davon - mit all der Erfahrung und Kaltschnäutzigkeit, an der das Team in den vergangenen Jahren gerade im europäischen Wettbewerb gewonnen hat. Ein Doppel-Dreier - erst von Luke Sikma, dann von Marcus Eriksson - sorgte für das 90:81 und damit für die Vorentscheidung. Es folgten die ruhigsten 131 (Rest-)Sekunden einer Partie, nach der Alba endgültig im Turnier angekommen sein dürfte.
Sendung: rbb24, 15.06.2020, 22 Uhr