Eisschnelllauf-Bundestrainer - Bouwman kündigt Rechtsmittel gegen Kündigung an

Fr 03.07.20 | 20:35 Uhr
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Erik Bouwman (Quelle: imago images)
Bild: imago images

Erik Bouwman wird gegen seine Kündigung als Bundestrainer der deutschen Eisschnellläufer rechtliche Schritte einleiten. Das sagte der Niederländer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Tags zuvor hatte Matthias Große, der kommissarische Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG), in Berlin verkündet, dass Bouwman schriftlich das Ende seines Arbeitsverhältnis zum 31. Juli mitgeteilt worden sei.

"Ich gebe zunächst inhaltlich keine Kommentare zu der Kündigung ab. Mit dem Fall sind jetzt meine Anwälte beschäftigt", sagte Bouwman. Der Niederländer erklärte, auch weiterhin bis mindestens zum 31. Juli seinen Pflichten als Bundestrainer nachkommen zu wollen. "Mein Vertrag geht bis zum 31. Dezember 2020", sagte er. Möglicherweise dreht sich der Rechtsstreit mit der DESG nun um eine entsprechende Abfindung.

Große begründet Entlassung mit Bouwmans Kritik an ihm

"Ein Bundestrainer, der die Bewerbung um das höchste Amt der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft als einen Witz bezeichnet und die erfolgreichste deutsche Eisschnellläuferin Claudia Pechstein "zum Kotzen" findet, gehört nicht in dieses Amt", hatte Große tags zuvor erklärt. Große ist der Lebensgefährte von Pechstein und bewirbt sich um das Präsidentenamt des Verbandes, das er derzeit kommissarisch inne hat.

Hintergrund ist das seit einem Jahr anhaltende Zerwürfnis zwischen Claudia Pechstein und Bouwman, seit dieser erklärt hatte, er habe "null Bock", die fünfmalige Olympiasiegerin zu trainieren. Daraufhin hatte es eine monatelange Schlammschlacht zwischen beiden Seiten gegeben. Diese mündete in einem offenen Brief Bouwmans vor der Mehrkampf-WM in Hamar, in dem er der 48 Jahre alten Berlinerin vorwarf, "boshaft" und "peinlich" zu sein. Damit hatte er sich scharfe Kritik von Große eingehandelt.

DESG-Athletensprecher Moritz Geisreiter hatte die Entlassung Bouwmans im "Spiegel" kritisiert. "Wir verstehen nicht, was das sportfachlich bringen soll. Im Gegenteil. Es entsteht der Eindruck, da wird nur eine persönliche Rechnung beglichen", sagte Geisreiter. Die Sportler hätten immer voll hinter Bouwman gestanden.

Sendung: Inforadio, 3.7.2020, 19.40 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Andere beleidigen, aber selber großes Mimimi machen. Dieser Trainer ist untragbar.

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