Erhöhung auf 66.6 Prozent - Investor Windhorst stockt Anteile an Hertha BSC auf

Mi 01.07.20 | 15:09 Uhr
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Investor Lars Windhorst und die Hertha-Führung (imago images)
Bild: imago images

Hertha BSC und die Tennor Holding unter Führung von Investor Lars Windhorst haben eine Ausweitung des bereits bestehenden Engagements vereinbart.

Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, zahlt Tennor weitere 150 Millionen Euro und erhält dafür zusätzliche Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Die neuerliche Investition sollen in zwei Tranchen erfolgen. Einmal im im Juli und in Höhe von 50 Millionen Euro. Ein weiteres Mal im Oktober und in Höhe von 100 Millionen Euro. In Summe hält Tennor dann 66,6 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA.

Stimmanteile bleiben bestehen

Gegen die sogenannte "50+1"-Regel der Deutschen Fußball Liga (DFL), die besagt, dass nur Kapitalgesellschaften am Spielbetrieb teilnehmen können, an denen der Verein die Mehrheit der Stimmanteile hält, verstößt dieses Konstrukt nicht. Die Anteile der Komplementär-GmbH werden weiter von Herthas Geschäftsführung gehalten.

Zudem besetze Tennor "unverändert insgesamt vier Plätze im Aufsichtsrat der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, der aus neun Mitgliedern besteht", heißt es in einer Pressemitteilung des Klubs. Einen dieser Plätze besetzt ab sofort auch offiziell Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann, der damit den ursprünglich für diesen Posten vorgesehenen Jürgen Klinsmann ersetzt.

Über Lehmann sagte Windhorst gegenüber der "B.Z.": "Er soll uns als Experte zum Beispiel Einschätzungen zur Kaderzusammenstellung, Verkäufen und Käufen geben." Der ursprünglich auch für einen Platz im Aufsichtsrat vorgeschlagene Marc Kosicke bleibt hingegen als Berater im Hintergrund. Laut Windhorst kann er diese Rolle "freier wahrnehmen, wenn er keinen offiziellen Posten bei Hertha hat. Im Übrigen haben wir Hinweise von der der DFL bekommen, dass es hier möglicherweise Interessenskonflikte mitz Kosickes Beratertätigkeit geben könnte." Kosicke berät unter anderen Liverpools Meistertrainer Jürgen Klopp. Statt Kosicke wurde der Jurist Thomas Werlen in den Aufsichtsrat berufen.

Von den Verantwortlichen wurde die Ausweitung des Investments durchweg positiv kommentiert. So lässt sich etwa Werner Gegenbauer, Präsident von Hertha BSC, wie folgt in der Pressemitteilung zitieren: "Die weitere Aufstockung der Anteile (…) freut mich sehr. Das ist ein weiterer herausragender Schritt für Hertha BSC. (…) Hertha BSC stand wirtschaftlich in seiner Geschichte nie besser da."

Auch Michael Preetz, Geschäftsführer Sport und Kommunikation, zeigte sich begeistert: "Das weitere Investment freut mich sehr, denn durch die bereitgestellten Mittel haben wir einen deutlich größeren Handlungsspielraum, um die sportliche Entwicklung von Hertha BSC voranzutreiben."

Sendung: rbb UM6, 01.07.2020, 18:15 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Neid schmerzt, nicht wahr?!
    Also, Fußball geht ohne Investoren. Die brauchen nur die faulen, um sich nach oben zu kaufen.
    Krone des ganzen faulen Zaubers in der Bundesliga ist natürlich RB. Hochdefizitäres Konstrukt, aber trotzdem CL. Nun kommt Konkurrenz von Herth.... äh, Tennor BCC.

  2. 15.

    Ach, zum Verein, der sich mal mit gefälschter Bankbürgschaft die Lizenz erkaufen wollte. Oder der Verein, der sich den dubiosen Geldgeber Kölmel ins Haus geholt hat? Oder der mit dem intransparanten Aroundtown auf der Brust?

  3. 14.

    Meinst bestimmt Mönchengladbach. Stimmt, die spielen kommende Saison Champions League. Weil Hertha so nett war, den BMG-Konkurrenten Leverkusen aus dem Weg zu räumen...

  4. 12.

    Lieber den Ball hoch halten. Hier ist der Fußball eben krank.
    Bayern und Dortmund sind auch keine Sympathen, richtig. Dennoch habe die wenigstens zuvor einige Anstrengung in ihre Vereine gesteckt. Hertha lässt sich nun nach oben kaufen, da passt der Vergleich zu RB und Hopp einfach besser. Tut mir ja leid, dass Ihnen das jetzt weh tut.

    Übrigens gibt es im deutschen Profifußball noch genügend vereine ohne Investoren. Einer spielt sogar demnächst Champions League. Bemühen Sie mal Wikipedia oder so. Nicht immer nur diese Halbwahrheiten verbreiten. Danke!

  5. 11.

    Na,nun braucht man wenigstens keine Plakate gegen RB mehr hochalten.Nun gehört man dazu.
    Dann wird öfter gewonnen u. das Stadion wird voller,dann spricht auch keiner mehr vom Neubau.Da geh ich lieber zum Weihnachtssingen.Das Konstrukt läßt mich grübeln,wer schmeißt 400Mill. raus ,wo will man hier Fuß wassen.Was ist das Ziel?
    So ist es Jochen.

  6. 10.

    Bekannterweise schießt Geld keine Tore. Am Geld liegt's nicht. Hertha wird die nächsten 5-10 Jahre immer noch nicht international spielen.

  7. 9.

    Warum wird hier nur mit RB Leipzig und Hoffenheim verglichen? Was ist mit Dortmund oder Bayern München, die ohne Aktionäre bzw. Investoren deutlich weniger Geld zur Verfügung hätten. Abgesehen von Union gibt es in der 1. Liga kaum einen Verein ohne Unterstützung von Investoren. Also mal den Ball flach halten.

  8. 8.

    Fragt sich nur wie lange sich ein sog. Traditionsverein in der 1. Liga halten kann ? Vom Weihnachtssingen mit Sicherheit nicht aber war ja eh alles besser früher.....Stimmt.

  9. 7.

    Hertha sollte sich mal eine Scheibe von Union abschneiden... Schon traurig, wie ein Traditionsverein langsam den Bach runtergeht

  10. 6.

    das riecht mir nach RB Leipzig 2 !!!
    nach gut, die Huelle ist etwas ........Anders ....

  11. 5.

    Konstrukt!

  12. 4.

    Immer weiter rein in die Abhängigkeit.
    Zum Glück gibt's für den späteren Entzug noch Methadon.
    Dafür aber sollte der Patient noch am Leben sein und genau da habe ich meine Zweifel, denn gibt's keinen Stoff ist Körper und Seele ruiniert.

  13. 3.

    So schwindelt man sich also an 50+1 vorbei. Eine kreative Grätsche gegen das financial Fairplay. Glückwunsch!
    Damit ist man nun auf dem Sympathielevel von RB und Hopp. Die Fans in den Stadien, so sie wieder dürfen, werden das zu schätzen wissen.

  14. 2.

    Immer her damit, wir wollen in die obere Tabellenhälfte!, schnell noch ein Backup für Pekarik besorgt, Stark verkaufen, ehe auch der letzte bemerkt, dass er bestenfalls unterer Liga Durchschnitt ist und Lazaro zurückholen, dann geht es.

  15. 1.

    Erfolg kann man kaufen - Sympathien nicht.
    Als jahrelanger Hertha-Fan drehe ich dieser GmbH & Co KG den Rücken zu. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun.

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