Erhöhung auf 66.6 Prozent -
Hertha BSC und die Tennor Holding unter Führung von Investor Lars Windhorst haben eine Ausweitung des bereits bestehenden Engagements vereinbart.
Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, zahlt Tennor weitere 150 Millionen Euro und erhält dafür zusätzliche Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Die neuerliche Investition sollen in zwei Tranchen erfolgen. Einmal im im Juli und in Höhe von 50 Millionen Euro. Ein weiteres Mal im Oktober und in Höhe von 100 Millionen Euro. In Summe hält Tennor dann 66,6 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA.
Stimmanteile bleiben bestehen
Gegen die sogenannte "50+1"-Regel der Deutschen Fußball Liga (DFL), die besagt, dass nur Kapitalgesellschaften am Spielbetrieb teilnehmen können, an denen der Verein die Mehrheit der Stimmanteile hält, verstößt dieses Konstrukt nicht. Die Anteile der Komplementär-GmbH werden weiter von Herthas Geschäftsführung gehalten.
Zudem besetze Tennor "unverändert insgesamt vier Plätze im Aufsichtsrat der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, der aus neun Mitgliedern besteht", heißt es in einer Pressemitteilung des Klubs. Einen dieser Plätze besetzt ab sofort auch offiziell Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann, der damit den ursprünglich für diesen Posten vorgesehenen Jürgen Klinsmann ersetzt.
Über Lehmann sagte Windhorst gegenüber der "B.Z.": "Er soll uns als Experte zum Beispiel Einschätzungen zur Kaderzusammenstellung, Verkäufen und Käufen geben." Der ursprünglich auch für einen Platz im Aufsichtsrat vorgeschlagene Marc Kosicke bleibt hingegen als Berater im Hintergrund. Laut Windhorst kann er diese Rolle "freier wahrnehmen, wenn er keinen offiziellen Posten bei Hertha hat. Im Übrigen haben wir Hinweise von der der DFL bekommen, dass es hier möglicherweise Interessenskonflikte mitz Kosickes Beratertätigkeit geben könnte." Kosicke berät unter anderen Liverpools Meistertrainer Jürgen Klopp. Statt Kosicke wurde der Jurist Thomas Werlen in den Aufsichtsrat berufen.
Von den Verantwortlichen wurde die Ausweitung des Investments durchweg positiv kommentiert. So lässt sich etwa Werner Gegenbauer, Präsident von Hertha BSC, wie folgt in der Pressemitteilung zitieren: "Die weitere Aufstockung der Anteile (…) freut mich sehr. Das ist ein weiterer herausragender Schritt für Hertha BSC. (…) Hertha BSC stand wirtschaftlich in seiner Geschichte nie besser da."
Auch Michael Preetz, Geschäftsführer Sport und Kommunikation, zeigte sich begeistert: "Das weitere Investment freut mich sehr, denn durch die bereitgestellten Mittel haben wir einen deutlich größeren Handlungsspielraum, um die sportliche Entwicklung von Hertha BSC voranzutreiben."
Sendung: rbb UM6, 01.07.2020, 18:15 Uhr