Herthas neuer Torwart Alexander Schwolow - "Nach den Gesprächen mit Labbadia habe ich nicht lange gezögert"

Do 06.08.20 | 19:41 Uhr
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Herthas neuer Torwart Alexander Schwolow bei seinem ersten Training. Quelle: imago images/Contrast
Audio: Inforadio | 06.08.20 | 18:15 Uhr | Dennis Wiese | Bild: imago images/Contrast

Alexander Schwolow verstärkt Hertha BSC auf der Torhüter-Position. Der Schlussmann kommt vom SC Freiburg an die Spree und möchte in Berlin den nächsten Karriere-Schritt machen. Am Donnerstag stand er das erste Mal mit seinen neuen Kollegen auf dem Rasen.

Am Dienstag wurde der Wechsel von Torwart Alexander Schwolow zu Hertha BSC bekannt gegeben. Zwei Tage später stand der Keeper, der vom SC Freiburg an die Spree wechselt, zum ersten Mal auf dem Trainingsplatz. Im Anschluss stellte sich der 28-Jährige den Fragen der Journalisten und sprach unter anderem über...

...die ersten Eindrücke bei Hertha BSC.

Das erste Training hat viel Spaß gemacht. Ich war das erste Mal seit fünfeinhalb Wochen zurück auf dem Platz. Es ist einfach gut, wieder einen Ball in der Hand und am Fuß zu haben. Auch das Torwarttraining hat Spaß gemacht. In der Spielform mit der Mannschaft war ich nur fünf Minuten dabei, hatte also bislang nur sehr wenig Zeit, um die Mannschaftskollegen auf dem Platz kennenzulernen. Das Trainerteam wird aber dafür sorgen, dass sich das in den nächsten Wochen ändern wird - da mache ich mir keine Sorgen.

...die Gründe für seinen Wechsel zu Hertha.

Es gab mehrere Vereine, die ein Interesse bekundet haben - natürlich wurden da im Hintergrund auch Gespräche geführt. In den letzten zwei Wochen wurden das Interesse und die Gespräche mit Hertha dann konkret. Nach den Gesprächen mit Bruno Labbadia habe ich nicht mehr lange gezögert. Wir waren direkt auf einer Wellenlänge. Hier entsteht etwas, das war in den letzten Wochen und Monaten schon zu sehen. Ich will ein Teil davon sein.

...seine Stärken.

Ich habe in den letzten Jahr vor allem meine Verlässlichkeit unter Beweis gestellt. Ich war immer ein guter Rückhalt bei Freiburg. Zudem habe ich immer auch versucht, meinen Mitspielern von hinten Hilfestellungen zu geben - sei es über Ansprachen oder aber als Anspielstation. In der Kabine versuche ich, mich als Vorbild einzubringen. Ich hoffe, dass ich diesen Weg weitergehen kann, das sind die Punkte, die mich auszeichnen. Natürlich ist es mein Ziel, mich bei Hertha noch weiterzuentwickeln. Ich möchte in Zusammenarbeit mit Zsolt Petry (Torwarttrainer bei Hertha, Anm. d. Red.) auf die nächste Stufe kommen.

...seinen Konkurrenzkampf mit Rune Jarstein.

Als Leistungssportler möchtest du immer spielen. Ich kann mich nur im Training anbieten, ich gebe immer Vollgas. Die Entscheidung liegt dann beim Trainer. Wir werden es ihm beide so schwer wie möglich machen. Ich lege aber immer Wert darauf, im Torwartteam konstruktiv zusammenzuarbeiten und eine gute Stimmung zu haben. Wir sind da auf einem guten Weg, das erste Training war sehr positiv.

...seine Ziele mit Hertha BSC.

Natürlich wollen wir am Ende besser dastehen als in der letzten Saison. Wir müssen aber erst einmal im Training die Grundlage schaffen, damit wir bei der Spielweise- und Spielphilosophie etwas entwickeln können. Es soll ein für Hertha typisches Spiel sichtbar werden. Auf lange Sicht haben wir natürlich höhere Ansprüche - das wurde ja auch schon kommuniziert.

Persönlich möchte ich nach der langen Pause erst einmal wieder in einen Rhytmus kommen - das werden die ersten Schritte sein. Ich bin in vielen Bereichen schon sehr weit, versuche aber auch, mich immer weiter zu verbessern. Ich lege meinen Trainingschwerpunkt normalerweise über mehrere Wochen auf einen Bereich. Ich freue mich da auch auf neuen Input. Ich habe jetzt viele Jahre hervorragend mit dem gleichen Torwarttrainer zusammengearbeitet. Man muss noch einmal sagen, dass Andreas Kronberg in Freiburg sehr gute Arbeit macht. Jetzt bin ich aber offen für neue Trainingsformen.

...seine Ausbildung beim SC Freiburg.

In der Freiburger Fußballschule wird schon sehr viel Wert auf Bodenständigkeit und die Identifikation mit dem Verein gelegt. Auch Respekt im Miteinander spielt eine große Rolle. Das sind die Dinge, die auch Trainer Christian Streich immer wieder vorlebt. Er wird ja gerne auch mal politisch. Seinen Spielern sagt er, dass sie sich vielseitig interessieren sollen, um nicht durch den Fußball abzustumpfen. Da hat er vollkommen recht. Das habe ich verinnerlicht und werde auch hier in Berlin den Jungs immer weitergeben, dass es auch noch etwas anderes gibt als Fußball. Es ist nicht gut, wenn man sich nur auf den Fußball fokussiert.

Sendung: Inforadio, 06.08.20, 19:15 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Freiburg ist eine geile Stadt und der SC ein Mega-Verein. Bewundernswert, was dort mit relativ kleinem Etat langfristig erreicht wurde und weiter wird.
    Freiburg-Fan kann man von überall sein, von Köln, so wie ich und bestimmt auch von Berlin aus1

  2. 4.

    Jens, Freiburg ist ein tausend mal besserer Verein als es Hertha je sein wird !
    Dort wird seit Jahrzehnten eine top Arbeit abgeliefert, obwohl sie immer nur mit kleinen finanziellen Mitteln arbeiten können !

    Hertha wird Nie diesen Status wie Freiburg erreichen, und das sage ich als Urberliner !!!

  3. 3.

    Eine selten dämliche Frage, da jeder Verein seine Fans hat. Weshalb machen Sie solche Kommentare?

  4. 2.

    Wie kann man ernsthaft Freiburg Fan sein, ist ja fast noch schlimmer als Sandhausen.

  5. 1.

    Ach Alex, obwohl du jetzt in derselben Stadt bist wie ich, fehlst du mir beim SC doch sehr...
    Auch wenn die Hertha nicht gerade mein Berliner Lieblingsverein ist, drücke ich dir die Daumen und wünsche dir viel Erfolg bei und mit der Alten Dame.

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