Union-Trainer Urs Fischer über die neue Saison - "Die Fans müssen mithelfen"

Di 15.09.20 | 23:10 Uhr | Von Ilja Behnisch
Urs Fischer, Trainer von Union Berlin (imago images)
Bild: imago images

Im Rahmen einer Sondersendung von radioeins war auch Union-Trainer Urs Fischer zu Gast. Dabei sprach er über den Abgang von Sebastian Andersson, die Fitness von Max Kruse und weshalb er ungern die Ruhe verliert am Seitenrand.

Am Abend eines Tages, an dem die Bundesländer beschlossen in den Sporthallen und Stadien ab sofort wieder 20 Prozent Zuschauerauslastung zuzulassen, wurde Unions Trainer Urs Fischer in Hinblick auf die Fans deutlich. "Die müssen mithelfen. Die müssen bereit sein. Es sind heute 150. Am Sonnabend werden es 5.000 sein. Ich glaube, wir haben gegen Nürnberg gesehen, was da los ist. Wir brauchen die Unterstützung der Fans, das hat man in der letzten Spielzeit gesehen", sagte der Schweizer im Rahmen einer radioeins-Sondersendung zum Bundesligaauftakt, direkt aus dem Stadion an der Alten Försterei.

Fischer ist optimistisch

Die Mannschaft, so Fischer, habe es zwar auch ohne die Unterstützung der Fans "gut gemacht", aber er glaube, "dass das einfach wichtig ist für uns." Sagte es und lieferte gleich noch ein Stück Optimismus hinterher: "Wir müssen ein ähnliches Gesicht zeigen wie in der letzten Spielzeit, dass wir 90 Minuten alles geben. Ein bisschen Glück brauchst Du auch. Und dann bin ich zuversichtlich, dass wir unser Ziel Klassenerhalt erreichen werden."

Und das, obwohl das ungeschriebene Gesetz des Fußballs für Liga-Neulinge vorgibt: Die zweite Saison ist schwerer als die erste! Doch Urs Fischer wäre nicht Urs Fischer, würde er nicht auch darauf einen ganz eigenen Blick werfen: "Ich glaube diese Weisheit stimmt nicht ganz. Die schwerste ist die erste. Kommt noch dazu, dass es für uns ungewohnt war, wir haben das alle noch nie erlebt. Von daher denke ich schon, dass die erste eine ganze schwere war. Ich glaube aber auch die zweite, dritte und vierte … hoffe ich, hoffe ich, werden schwer sein."

Verständnis für Sebastian Andersson

Wohl auch, weil Union vermutlich auch in Zukunft dazu gezwungen sein wird, Spieler abzugeben, sobald finanzstärkere Vereine auf den Plan treten. So wie unlängst im Fall von Sebastian Andersson, dem Zielspieler und treffsicherstem Stürmer der vergangenen beiden Spielzeiten. "Es geht weiter. Auch wir haben ihn gemocht. Aber es ist ein Teil dieses Geschäfts. Das Transferfenster ist noch bis zum 5. Oktober offen, da kann noch einiges geschehen. Auf der einen Seite Kompliment für uns – wir konnten Spieler transferieren. Auf der anderen Seite verlieren wir einen Spieler, der uns toll geholfen hat. Nun müssen andere Jungs die Aufgaben übernehmen."

Das Kompliment für die Einkäufe Unions gilt auch über Köpenick hinaus insbesondere für die Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Max Kruse. Zu dessen Fitness-Stand sagte Fischer: "Auf dem Weg fit zu werden ist er. Er hat heute das komplette Training mit der Mannschaft absolviert. Er hat Fortschritte gemacht. Aber zu sagen, es ist in drei, vier, fünf Tagen soweit, das mache ich nicht. Wir wollen Schritt für Schritt machen. Prognosen, die man nicht einhalten kann, werde ich nicht machen. Aber ich kann sagen, dass er wirklich auf einem sehr guten Weg ist, zurückzukommen."

Eine Aufgabe für die Mannschaft

Auf einen tobenden Urs Fischer an der Seitenlinie wird Max Kruse sich nicht unbedingt einstellen müssen. Fischer versieht seine Arbeitstage an der Seitenlinie eines Bundesligaspiels bekanntlich eher mit dem Erregungslevel eines Hobby-Anglers. Das allerdings nicht ohne Hintergedanken: "Ich habe es als Spieler nicht gemocht, wenn draußen einer wie Rumpelstilzchen hin und her sprang und wild gestikulierend viel Zeugs reingeschrien hat. Das war für mich ein Punkt, an dem ich arbeiten wollte, wenn ich selbst mal an der Linie stehe. Ich glaube aber auch, dass ich versuche von Montag bis Freitag auf eine Aufgabe vorzubereiten."

Wie gut ihm das in dieser Woche gelingt, zeigt sich dann am kommenden Samstag, wenn um 15.30 Uhr der FC Augsburg zum Bundesliga-Auftakt in die Alte Försterei kommt. Vor 4.500 Fans, deren Aufgabe wiederum klar ist. Zumindest, wenn es nach Urs Fischer geht.

Sendung: radioeins, 15.09.2020

Beitrag von Ilja Behnisch

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