Wer erkennt diesen Fußballspieler? Es ist der junge Carsten Ramelow, der Anfang der 1990er Jahre vom SC Siemensstadt in die Jugendabteilung von Hertha BSC wechselte. Über die U19 und die zweite Mannschaft schaffte er es in die Profi-Mannschaft. Sein größter Erfolg mit Hertha war der Einzug mit den sogenannten "Hertha Bubis" in das DFB-Pokalfinale 1993. Das Spiel verloren Hertha und Ramelow mit 0:1 - ausgerechnet gegen Bayer Leverkusen. Denn dahin wechselte er 1996 als 22-Jähriger. Mit Bayer schaffte er es 2002 in das Finale der Champions League (0:2 gegen Real Madrid). Im selben Jahr wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Zweiter bei der WM in Japan und Südkorea. 2008 beendete er nach zwölf Jahren bei Bayer Leverkusen seine Karriere.

Sejad Salihovic kam im Sommer 2000 von Hertha 03 Zehlendorf in die U17 von Hertha BSC. Er schaffte es bis in die erste Mannschaft der Charlottenburger, konnte sich aber nie richtig durchsetzten - insgesamt kam er auf nur sechs Einsätze für die Profimannschaft. 2006 wechselte er zur TSG Hoffenheim, die damals noch in der Oberliga Baden-Württemberg spielt. Allerdings gelang Salihovic mit der TSG der Durchmarsch bis in die Bundesliga. Bis zu seinem Wechsel im Jahr 2015 stand er in 249 Pflichtspielen für Hoffenheim auf dem Rasen, in denen er 67 Tore erzielte. Nach Stationen in Peking, St. Gallen und beim Hamburger SV spielt der mittlerweile 35-Jährige heute beim DJK SW Frankenthal in der A-Klasse Rhein-Pfalz.

Kevin-Prince Boateng galt als eines der größten Juwele von Hertha BSC. Bereits als Neunjähriger kam er in die Nachwuchsabteilung von Hertha. Bis zu den Profis durchlief Boateng alle Jugendteams und gab in der Saison 2005/06 schließlich als 18-Jähriger sein Bundesliga-Debüt. Insgesamt kommt er auf 53 Pflichtspiele für Hertha. Bereits als 20-Jähriger verließ er den Klub aber und schloss sich den Tottenham Hotspurs aus der englischen Premier League an. Im weiteren Verlauf seiner Karriere spielte er unter anderem für den AC Mailand, Schalke 04, Eintracht Frankfurt und den FC Barcelona. Mit Milan wurde er italienischer Meister, mit Barcelona spanischer Meister und mit Eintracht Frankfurt 2018 gegen Bayern München in Berlin DFB-Pokalsieger. Zuletzt brachte Kevin-Prince Boateng, der mittlerweile beim AC Florenz kickt, sich auch immer wieder bei Hertha BSC ins Gespräch.

Genau wie Kevin-Prince wechselte auch dessen ein Jahr jüngere Bruder Jerome Boateng früh zu Hertha. Seit 2002 spielte Jerome bei den Blau-Weißen und entwickelte sich in Berlin ebenfalls zum Bundesliga-Spieler. Doch auch er verließ den Verein früh: Als 19-Jähriger ging er zum Hamburger SV, über eine einjährige Zwischenstation bei Manchester City kam er 2011 schließlich zum FC Bayern, wo er bis heute spielt. Mit den Münchnern gewann Boateng insgesamt acht Mal die Deutsche Meisterschaft, fünf Mal den DFB-Pokal und zwei Mal die Champions League. Mit der Deutschen Nationalmannschaft wurde der mittlerweile 32-Jährige bei der WM 2014 in Brasilien Weltmeister.

Auch Christopher Schorch träumte von der großen Fußballer-Karriere und verließ Hertha früh. Als 18-Jähriger ging der Innenverteidiger nach Spanien zu Real Madrid. Bei den Königlichen spielte Schorch allerdings nur in der zweiten Mannschaft, der große Durchbruch gelang ihm nicht. Nach zwei Jahren wechselte er zurück nach Deutschland zum 1. FC Köln. Für die Rheinländer spielte er 17 Mal in der Bundesliga. Spätere Stationen waren unter anderem Energie Cottbus, der MSV Duisburg oder der KFC Uerdingen. Mittlerweile kickt Schorch für den 1. FC Saarbrücken und spielt nach dem Aufstieg in der letzten Saison in der kommenden Spielzeit in der Dritten Liga.

Nico Schulz verließ Hertha BSC 2015 als 22-Jähriger und schloss sich, nachdem er 15 Jahre für Hertha spielte und 2010 den Durchbruch zu den Profis geschafft hatte, Borussia Mönchengladbach an. Dort wurde er allerdings nie vollständig glücklich und wechselte nach zwei Jahren zur TSG Hoffenheim. Für Hoffenheim stand er bis 2019 in 71 Pflichtspielen auf dem Rasen und wurde unter Bundestrainer Joachim Löw zum Nationalspieler. Nach der Saison 2018/19 ging er den nächsten Karriereschritt und wechselte ins Ruhrgebiet zu Borussia Dortmund. Unter Lucien Favre konnte sich Schulz bislang allerdings nicht durchsetzen und kommt über eine Reservistenrolle nicht hinaus.

Ähnlich wie Nico Schulz spielte auch Hany Mukhtar viele Jahre in der Nachwuchsabteilung von Hertha BSC. 2015 entschloss sich der damals 20-Jährige für einen Wechsel nach Portugal zu Benfica Lissabon. Zuvor kam er in zehn Erstliga- und sieben Zweitligaspielen für Hertha zum Einsatz. In Lissabon tat sich Mukhtar schwer und wurde von Benfica im Anschluss zwei Mal ausgeliehen (Red Bull Salzburg und Bröndby IF). Nach einer einjährigen Leihe verpflichtete Bröndby Mukhtar fest. Insgesamt spielte der offensive Mittelfeldspieler 134 Mal für den dänischen Topklub, 2018 wurde er dänischer Pokalsieger. Seit diesem Jahr spielt der mittlerweile 25-Jährige in den USA für das MLS-Team Nashville SC.

Gerade einmal 15 Jahre alt war Elias Abouchabaka (auf dem Bild im Trikot der deutschen U17-Nationalmannschaft), als er 2015 Hertha BSC den Rücken kehrte und - ganz wie Lazar Samardzic - nach Leipzig ging. Es war ein Wechsel, der für Aufsehen sorgte. Nicht nur, weil die Sachsen mit 250.000 Euro eine Rekordablöse für einen blau-weißen Jugendspieler in die Hauptstadt überwiesen. Bevor der Abgang fix war, gab es auch juristische Streitigkeiten. Die erhoffte steile Karriere folgte bislang nicht. Zwar war der Start durchaus vielversprechend: 2018 bekam Abouchabaka in Leipzig seinen ersten Profivertrag. Doch eine zweijährige Leihe zu Greuther Fürth verlief äußerst ernüchternd. Der gebürtige Berliner spielte vor allem in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Inzwischen sucht Abouchabaka beim portugiesischen Erstligisten Vitória Guimaraes sein Glück.

Jetzt reiht sich Lazar Samardzic in die Gruppe junger, hoffnungsvoller Hertha-Talente ein, die den Klub schon früh verließen. Als 18-Jähriger wechselt der Jugendnationalspieler, den RB-Sportdirektor Markus Krösche als "eines der größten deutschen Talente" bezeichnet, für knapp 600.000 Euro nach Leipzig. zum Beitrag | weitere Bildergalerien