Eisschnellläufer und Shorttracker -
Nach mehreren umstrittenen Entlassungen bei der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG), steht dessen Präsident Matthias Große zunehmend in der Kritik. Sowohl Bundestrainer Erik Bouwman als auch Sportdirektor Matthias Kulik wurden von ihren Ämtern entbunden, nachdem Große im Juni 2020 DESG-Präsident geworden ist.
"Keine adäquate Nachfolge"
Diese Personalentscheidungen sorgen nun für Unmut in der Politik. Der SPD-Obmann im Sportausschuss, Mahmut Özdemir, sorgt sich um Fördergelder aus dem Bundeshaushalt: "Weder dem Bundesinnenministerium, noch dem Sportausschuss ist bislang bekannt, weshalb Herr Große viele angesehene Trainer und Funktionäre der DESG entlässt, ohne für adäquate Nachfolge zu sorgen." Özdemir und weitere Bundestagsabgeordnete fordern nun Aufklärung über die Hintergründe und die Verwendung von Fördergeldern.
Die offene Kritik von Athleten an Große, die jüngst unter anderem von Sprinter Joel Dufter geäußert wurde, habe man registriert. "Ich sehe diese Entwicklung mit großer Besorgnis. Ich habe Sportler immer als sehr zurückhaltende, disziplinierte Menschen wahrgenommen, die nicht unbedingt mit Bad-News, sondern Höchstleistungen das Licht der Öffentlichkeit suchen. Dass jetzt dieser Unmut geäußert wird, ist ein höchst alarmierendes Zeichen und führt bei mir zu wachsender Besorgnis darüber, welche Zustände im Verband herrschen und wie dort Entscheidungen getroffen werden", sagte Özdemir: "Anscheinend sind es Entscheidungen, die einer sachlichen Grundlage entbehren, wenn ich die Aussagen der Eisschnellläufer anhöre."
Große will Ende Januar "ausführlich" informieren
Große will am 22. Januar gemeinsam mit der Generalbevollmächtigten Nadine Seidenglanz "ausführlich" über diverse Themen informieren, darunter die Neubesetzung der Trainerpositionen, das neue sportliche Konzept sowie die Neuausrichtung des Verbandes. Darüber hinaus wird jedoch erwartet, dass Große auch im Sportausschuss des Bundestags Stellung beziehen muss. Mutmaßlich wird die Causa DESG Mitte März auf die Tagesordnung gesetzt.
Sendung: rbb UM6, 14.01.2021, 18:15 Uhr