Füchse Berlin zwischen den Top-Spielen - Auf der Suche nach dem Maximum

Di 23.02.21 | 14:40 Uhr | Von Lynn Kraemer
Handballer Paul Drux beim EL-Spiel gegen Nimes (Quelle: Imago Images / Julius Frick)
Bild: Imago Images / Julius Frick

Die vergangene drei Spiele haben die Füchse Berlin verloren, doch Zeit zum Ausruhen gibt es nicht. Bob Hanning will mehr “Emotionalität, Leadership und Qualität” sehen. Denn in der European League und der Bundesliga warten die nächsten Top-Clubs. Von Lynn Kraemer

Niederlagen gegen die Rhein-Neckar Löwen, Flensburg und Erlangen. Seit der Handball-WM im Januar hakt es bei den Füchsen an einigen wichtigen Stellschrauben. In der Tabelle liegen die Berliner Handballer auf dem vierten Platz. Der Abstand zu den Tabellenführern ist größer und der zu den Verfolgern kleiner geworden.

Es fehlt an Leichtigkeit

Beim Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag (23:29) sei das Team "in allen Belangen unterlegen" gewesen, urteilt Geschäftsführer Bob Hanning. Nach einem schlechten Start fiel es den Füchsen schwer, an Torchancen zu kommen und diese auch umzusetzen. "Man hat gemerkt, dass uns vieles sehr, sehr schwergefallen ist, was normalerweise einfacher bei uns läuft", sagt Kapitän Paul Drux. Viele technische Fehler auf Seiten der Füchse ermöglichten den Löwen schnelle Konter und zwei 0:5-Läufe.

Hanning sagt, er habe vor allem "Emotionalität, Leadership und Qualität" vermisst. Beim Führungsanspruch seien die Leistungsträger Fabian Wiede, Lasse Andersson und Paul Drux gefragt, "die aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer Qualität jetzt einfach noch stärker das Heft in die Hand nehmen müssen", so Hanning.

Tabellenführung in der European League zurückerobern

Nachdem das für Dienstag geplante European-League-Spiel gegen Tatran Presov verschoben wurde, weil die Slowakei aktuell ein Hochrisikogebiet ist, sind die Füchse bereits nach Frankreich gereist. Dort steht am Mittwochabend (18:45 Uhr) das Rückspiel gegen USAM Nimes Gard an. Das Hinspiel in der vergangenen Woche endete mit einem Unentschieden (34:34).

Nimes ist der stärkste Gegner der Füchse in der Gruppe B. Aktuell liegen die Berliner - jedoch mit zwei Spielen weniger auf dem Konto - hinter dem französischen Klub auf Platz zwei. Deswegen sei ein Sieg dort besonders wichtig. "Das wäre einfach ein gutes Ausrufezeichen, wenn wir jetzt über viel Emotionalität zurückkommen würden", erklärt Bob Hanning. Auch Paul Drux gibt sich kämpferisch: "Wir müssen uns jetzt wieder darauf besinnen, was wir vorher gut gemacht haben. Da muss jeder dann vielleicht auch ein Stück weit noch enger zusammenstehen und selbst auch noch fünf Prozent mehr geben fürs Team."

Selbstvertrauen finden

Das Spiel in Frankreich sei "eine Möglichkeit um sich wieder freizuschwimmen" und "dadurch ein bisschen Selbstvertrauen zu sammeln", sagt Drux weiter. Denn nach der Rückreise aus Frankreich wartet am Wochenende der amtierende Champions-League-Sieger THW Kiel auf die Füchse in Berlin. Für Paul Drux braucht es für einen Sieg optimale Bedingungen: "Wenn wir an unser Maximum kommen, haben wir auch eine Chance. Aber da hinzukommen, fällt uns gerade offensichtlich ein bisschen schwerer." Auch Geschäftsführer Hanning sagt, ihm fehle da noch die Konstanz, die man noch entwickeln müsse, um das Maximum zu erreichen. Grundsätzlich gelte aber, dass die Mannschaft von Spiel zu Spiel denkte

Weiter wachsen

Das Saisonziel ist weiter einer der vier Europa-Startplätze. Für die Champions League fehlt noch die Sicherheit der führenden Mannschaften. Die Füchse seien angetreten um den Abstand zu verkürzen, "aber im Moment ist er noch da. Das ist noch nicht dramatisch, aber da müssen wir halt weiter arbeiten", erklärt Hanning. Die Vertragsverlängerungen der Leistungsträger Drux und Wiede sowie die Verpflichtungen von Füchse-Nachwuchsspielern sieht er als Schritt in diese Richtung an.

Mit ihrem aktuellen vierten Tabellenrang wollen sich die Füchse aber nicht zwingend zufriedengeben. "Ich glaube, dass es im Laufe der Spielzeit noch einige Überraschungen geben wird," sagt Drux, "weil diese Saison das einfach mit sich bringt und es da immer die Chance geben wird, mal wieder oben anzuklopfen."

Sendung: rbb UM6, 23.02.2021, 18 Uhr

Beitrag von Lynn Kraemer

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