Turnier in Rotterdam mit zwölf Teams - So qualifizieren sich die deutschen Wasserballer für Olympia

Sa 13.02.21 | 08:20 Uhr
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Die deutsche Wasserball Nationalmannschaft in einem Testspiel. Bild: imago-images/Tischler
Bild: imago-images/Tischler

Wenn die deutschen Wasserballer im Sommer bei den Olympischen Spielen in Tokio mitmischen wollen, müssen sie zunächst in den Niederlanden bestehen. In Rotterdamm findet von Sonntag an das Qualifikationsturnier statt. Ein Überblick.

Ab Sonntag geht es für die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft und ihren Berliner Trainer Hagen Stamm um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio. Das Turnier mit zwölf Mannschaften findet vom 14. bis 21. Februar in Rotterdam statt. Die besten drei Teams qualifizieren sich für Olympia. rbb|24 erklärt vor dem Start, wie das Qualifikationsturnier abläuft.

Wie funktioniert der Modus?

Das Turnier ist zunächst geteilt in zwei Gruppen à zwölf Teams, Deutschland ist in der Gruppe B. Es wird nur eine Runde gespielt, also treffen alle Gruppengegner jeweils nur ein Mal aufeinander. Die besten vier der beiden Tabellen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Dort trifft jeweils der Gruppensieger einer Gruppe auf den Vierten der anderen Gruppe, sowie der Zweite auf den Dritten. Die Gewinner kommen weiter ins Halbfinale, die Verlierer spielen anschließend noch Platzierungsspiele.

Wer spielt für die deutsche Mannschaft?

Die Wasserballer von Pokalsieger Spandau 04 und des Meisterschafts-Dritten OSC Potsdam werden den Großteil des Männer-Nationalteams bei dem Qualifikationsturnier stellen: Im 15-köpfigen Kader aus 13 Stammspielern und zwei Nachrückern stehen zehn Spandauer sowie zwei Potsdamer.

 

Die Wasserballer von Pokalsieger Spandau 04 und des

Meisterschafts-Dritten OSC Potsdam werden rund zwei Drittel des

Männer-Nationalteams bei der am Sonntag beginnenden

Olympia-Qualifikationsturnier in Rotterdam stellen. "Namentlich wird

der Kader nach der Nominierungssitzung am Donnerstag öffentlich

gemacht", sagte Bundestrainer Hagen Stamm am Mittwoch der Deutschen

Presse-Agentur. Im 15-köpfigen Kader aus 13 Stammspielern und zwei

Nachrückern werden sieben Spandauer sowie drei Potsdamer erwartet.

 

Die Wasserballer von Pokalsieger Spandau 04 und des

Meisterschafts-Dritten OSC Potsdam werden rund zwei Drittel des

Männer-Nationalteams bei der am Sonntag beginnenden

Olympia-Qualifikationsturnier in Rotterdam stellen. "Namentlich wird

der Kader nach der Nominierungssitzung am Donnerstag öffentlich

gemacht", sagte Bundestrainer Hagen Stamm am Mittwoch der Deutschen

Presse-Agentur. Im 15-köpfigen Kader aus 13 Stammspielern und zwei

Nachrückern werden sieben Spandauer sowie drei Potsdamer erwartet.

Wer spielt mit?

In der deutschen Gruppe B stehen mit Kroatien, Russland, Frankreich, Rumänien und Gastgeber Niederlande fünf weitere europäische Mannschaften. Bundestrainer Hagen Stamm spricht deshalb von einer "Mini-Europameisterschaft". Der erste Gegner der Deutschen am Sonntag (16 Uhr) werden die Niederlande sein.

In der Gruppe A konkurrieren Georgien, die Türkei, Kanada, Brasilien, Montenegro und Griechendland um die Viertelfinalplätze.

Wer sind die Favoriten?

Die drei Topfavoriten auf die Qualifikationsplätze für die Olympischen Spiele in Tokio dürften Kroatien, Griechenland und Montenegro sein. So sieht es auch Hagen Stamm. Der Bundestrainer ordnet hinter diesem Trio noch Russland als Mitfavoriten ein und erst dann ein europäisches Quartett um seine Mannschaft mit Frankreich, Rumänien und den Niederlanden. "Vom Papier her ist es Mission impossible", sagt Hagen Stamm zu den Chancen seines Teams.

Die Außenseiterrolle der Deutschen hat hat sich durch die Corona-Pandemie sogar noch verstärkt. Andere Nationen sind ohnehin schon länger stärker gewesen, jetzt fehlt den deutschen Nationalspielern auch noch die Spielpraxis: Die deutsche Wasserball-Bundesliga pausiert seit Monaten und zahlreiche Nationalmannschafts-Lehrgänge und Länderspiele im vergangenen Jahr fielen aus. Das ist in anderen Ländern nicht so, in Griechenland oder Montenegro beispielsweise läuft die Liga weiter.

Wie sind die Hygieneregeln?

Wie andere große Sportereignisse in Corona-Zeiten soll auch das Turnier in Rotterdam in einer "Blase" stattfinden. Zuschauer sind nicht erlaubt in der Halle, die Sportler haben sich außerhalb des Beckens an übliche Masken- und Abstandsregeln zu halten. Außerdem werden die Mannschaften bei der Ankunft in Rotterdam getestet. Während des Turniers wird es allerdings nur einen Test nach der Hälfte des Turniers geben. Hagen Stamm kritisiert dieses Vorgehen: "Ich hätte lieber jeden Tag einen Test gehabt, damit alle Gegner auch immer gesund ins Becken gehen", sagt er.

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich selbst strenge Regeln auferlegt. Seit etwa vier Wochen testet sie alle zwei bis drei Tage kontinuierlich. Sie ist mit dem Bus nach Rotterdam gereist und wohnt in einem seperaten Hotel, um die Kontakte außerhalb des Beckens zu minimieren. Das ist auch im Sinne des Eigeninteresses, denn sollte es während des Turniers zu positiven Corona-Tests kommen, müsste das gesamte Team vorerst in Quarantäne. Wenn es in einem Team zu drei Corona-Fällen oder mehr kommen sollte (Betreuer und Trainer eigerechnet), würde das Team vom Turnier ausgeschlossen werden.

Was bedeutet die Olympia-Teilnahme für das deutsche Team?

"Wahnsinnig wichtig" sei die Olympia-Teilnahme, sagt zumindest Bundestrainer Hagen Stamm. Er will Deutschlands Position in der erweiterten Weltspitze damit festigen. Vor allem geht es aber um die Fördermittel vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesinnenministerium und um die Möglichkeiten der Wasserball-Nationalspieler, als geförderte Kaderathleten eingestuft zu bleiben. Als olympische Sportart stehen die Chancen deutlich besser seine Fördermittel zu behalten, wenn man sich für die Spiele qualifiziert. Hagen Stamm selbst könnte mit einer erfolgreichen Olympiaqualifikation, der ersten seit 2008, seine eigene Amtszeit als Bundestrainer um ein weiteres halbes Jahr verlängern. Spätestens nach Tokio 2021 ist für die Legende Schluss in dieser Funktion.

Sendung: Inforadio, 13.02.2021, 9 Uhr

4 Kommentare

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  1. 3.

    Ist das bei Ihren so? Meine Kids verstehen es und erkennen die Unterschiede. Also bitte nicht pauschal für alle reden, Danke.

  2. 2.

    Hauptsache durch Europa reisen zu Corona-Zeiten. Diese angeblichen Sportler können auch machen was sie wollen. Aber ich als Normalbürger soll zu Hause bleiben und keine Kontakt haben.

  3. 1.

    Immer wieder ein Tritt in den Hintern der Kinder, die nicht in ihre Clubs gehen dürfen.
    Nein sie sehen erwachsene Männer miteinander spielen ob nun im Wasser, auf dem Spielfeld, auf den 4er Bob usw

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