Medienrunden vor Hauptstadt-Derby -

Andreas "Zecke" Neuendorf, Co-Trainer von Hertha BSC, legt angesichts der Abstiegsgefahr seiner Mannschaft eine besondere Sichtweise auf das anstehende Derby gegen den 1. FC Union. "Ich weiß um die Bedeutung des Derbys. Aber wir brauchen jeden Punkt. Egal, ob die Gegner Rot, Grün oder Weiß tragen: Unser oberstes Ziel sind drei Punkte", sagte der 46-Jährige in einem digitalen Mediengespräch am Mittwoch im Hinblick auf das Hauptstadt-Duell am Sonntag (18 Uhr).
Allerdings sieht Neuendorf nach eigener Aussage eine klare Rollenverteilung. "Wir müssen kleine Brötchen backen und können nicht durch die Stadt laufen und sagen, dass wir die Nummer eins wären", sagte Neuendorf, "ich habe den Wunsch, dass Union nicht den besten Tag hat und wir als Team auftreten."
Der frühere Bundesliga-Profi beschwört dabei vor allem den Team-Gedanken. "Wenn wir als Team gut auftreten, werden wir auch gute Ergebnisse schaffen", sagte Neuendorf, der von Trainer Pal Dardai im Januar per Telefonanruf für die Profi-Mannschaft engagiert wurde. "Ich übernehme das, und Du kommst mit", sagte Neuendorf über die Ansage seines neuen Chefs, der ihn von der U23 abzog. "Ich habe einen Vertrag als Trainer, welche Mannschaft ist egal", so Neuendorf lakonisch.
Max Kruse trainiert wieder
Union-Verteidiger Robin Knoche hingegen will sich nach eigener Aussage im anstehenden Hauptstadt-Derby für die Niederlage in der Hinrunde revanchieren. Sein Team wolle auch etwas gerade rücken, nachdem bei der 1:3-Niederlage gegen Hertha BSC im Hinspiel einiges unglücklich gelaufen sei, sagte Knoche am Mittwoch, "aber wir können das Selbstvertrauen haben und sagen, dass wir zu Hause gewinnen möchten." In den bisherigen drei Bundesliga-Duellen zwischen Hertha und Union siegte bisher immer das Heim-Team.
Die derzeitigen Machtverhältnisse im Berliner Fußball sieht Knoche nach eigener Aussage nicht unbedingt als Vorteil an: "Hertha hat sich in der letzten Zeit gefangen. Sie treten kompakter als Mannschaft auf. Sie nutzen die Räume, die sich ihren schnellen Spielern bieten." Es werde darauf ankommen, zwei unterschiedliche Stürmer wie Matheus Cunha und Jhon Cordoba in Schach zu halten. "Cordoba setzt wuchtig seinen Körper ein. Cunha ist variabler, er lässt sich auch mal ins Mittelfeld fallen", so Knoche.
Die Köpenicker setzen offensiv selbst auf Max Kruse. Der Angreifer konnte am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren, nachdem er am Dienstag wegen eines Zahnarztbesuches gefehlt hatte.
Sendung: rbb UM6, 31.03.2021, 18:15 Uhr