Fußball-Bundesliga - Fünf Gründe, warum Union den Klassenerhalt sicher hat

Mo 22.03.21 | 17:04 Uhr | Von Lukas Scheid
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Union-Spieler beim Torjubel
Bild: IMAGO / Matthias Koch

40 Punkte seien gleichbedeutend mit dem sicheren Klassenerhalt, betont Union-Coach Urs Fischer stets. Mit 38 Punkten bei noch acht ausstehenden Spielen ist das Ziel in greifbarer Nähe. Dem Liga-Verbleib steht aus fünf Gründen nichts mehr im Weg. Von Lukas Scheid

1. Punkteausbeute im Vergleich zur Saison 2019/20

38 Punkte nach 26 Spieltagen – für Union Berlin bedeutet das den siebten Platz in der Tabelle. Zum gleichen Zeitpunkt der Saison 2019/20 standen die Eisernen mit 30 Punkten nur auf Platz zwölf. Dabei gewann Union diese Saison genauso häufig wie in der vergangenen – neun Mal. Doch mit nur sechs verlorenen Spielen, im Vergleich zu den 14 Niederlagen in der Vorsaison, machen die Köpenicker derzeit einfach mehr aus ihren Möglichkeiten. Die anvisierte Zielmarke von 40 Zählern ist in greifbarer Nähe, die Gesamtpunkteausbeute aus der vergangenen Saison (41 Punkte) ebenfalls. Wenn Union jetzt nicht überraschend einknickt, heißt das neue Saisonziel Europa.

2. Big Points gegen die Großen

In der Hinrunde überzeugte Union vor allem durch das enorm starke Auftreten gegen vermeintlich stärkere Gegner. Gegen Bayern München und den VfL Wolfsburg holten sie jeweils einen Punkt, gegen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ging Union sogar als Sieger vom Platz. Ebenjene Mannschaften stehen auch jetzt noch auf dem Restprogramm. Zugegeben: In der Hinrunde konnte Union die Big Points gegen die Großen nur zu Hause einfahren. In der Rückrunde müssen sie diese Spiele in der Fremde bestreiten. Doch gegen schwächelnde Leverkusener und instabile Dortmunder muss sich Union auch auswärts nicht verstecken und hat gute Chancen, gegen die Top-Klubs wieder zu punkten.

3. Heimstärke, auch ohne Fans

Wie schon erwähnt: Wenn die Top-Klubs der Liga ins Stadion an der Alten Försterei kamen, hatten sie nicht viel zu lachen. Doch nicht nur Spitzenmannschaften hatten es schwer, in Köpenick zu punkten. Union Berlin ist in dieser Bundesliga-Saison zu Hause eine echte Macht – und das trotz Geisterspielen. Einzig am ersten Spieltag gingen die drei Punkte an den Gast aus Augsburg. Seit mittlerweile zwölf Heimspielen ist Union zu Hause ungeschlagen. Hält diese Serie auch in den restlichen vier Heimspielen, wäre die magische 40 Punkte-Marke überschritten und der Punkterekord aus der Vorsaison geknackt.

4. Mehr Tore, weniger Gegentore

Union gewinnt seine Punkte nicht einfach nur, sondern erarbeitet sie sich – sowohl offensiv als auch defensiv. Union schießt diese Saison mehr Tore als noch in der Vorsaison und kassiert weniger. 40 Tore haben die Köpenicker in der laufenden Saison bereits geschossen. Zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison waren es 32. Auch bei den Gegentoren hat sich Union deutlich gesteigert. Trotz der fünf Gegentore im vergangenen Spiel gegen Eintracht Frankfurt stehen der Mannschaft von Urs Fischer in dieser Saison nur 32 insgesamt zu Buche. In der Vorsaison hatte man nach 26. Spieltagen schon 43 Buden kassiert.

5. Schwache Konkurrenz im Abstiegskampf

Rechnerisch ist Union noch nicht auf der sicheren Seite. In acht verbleibenden Spielen könnte Union theoretisch noch in die Abstiegszone rutschen. Dass das höchst unwahrscheinlich ist, steht außer Frage. Nicht nur, weil Union eine bislang überragende Saison spielt, sondern auch, weil die potentielle Konkurrenz im Abstiegskampf kaum in der Lage ist, die Köpenicker noch einzuholen. Schalke, Bielefeld, Köln, Mainz und Hertha sind derzeit die heißesten Kandidaten auf die letzten drei Tabellenränge und den damit verbundenen Abstieg oder die Relegation. Doch seit Wochen zeichnet sich keine dieser Mannschaften durch Stabilität oder Siegesserien ab. Nur Köln und Mainz schafften es überhaupt einmal, in dieser Saison zwei Siege hintereinander einzufahren. Bei noch 24 zu vergebenen Punkten dürfte Unions Abstand zum Relegationsplatz (15 Punkte) schlichtweg zu groß sein, als dass die Köpenicker ernsthaft Gefahr laufen könnten, mit Abstiegskampf in Berührung zu kommen.

Sendung: rbb UM6, 22.03.2021, 18:00 Uhr

Beitrag von Lukas Scheid

15 Kommentare

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  1. 15.

    1. Die ewige Tabelle interesiert mich eigentlich wie der Wasserstand der Elbe.
    2. Es heißt 1.FCU oder kennen sie nicht einmal die richtige Bezeichnung ihres Vereins weil sie nur ein Troll sind?
    3. Was wollen sie denn mit ihrem Kommentar sagen? Eine witkliche Aussage auf meine Aussage kann ich nicht erkennen, Lando.

    U.N.V.7:1in 2020

  2. 14.

    Mein Kommentar wurde leider nicht veröffentlicht, obwohl ich diesen mit sehr wenig "Kraftausdrücken" versehen habe. ;-)

    Was der User KE hier wieder mal "zum Besten" gibt, ist erneut nur mit 'hanebüchen' zu beschreiben. Auweia

  3. 13.

    Dafür dass in der ewigen Tabelle noch ein so großer Unterschied zwischen den Platzierungen besteht, finde ich die Bilanz vom FCU gar nicht so schlecht, welche natürlich noch ausbaufähig ist. :)

  4. 12.

    Was möchte uns der User KE denn mitteilen?
    Die jeweilige Mitgliederzahl kann es sicher nicht sein. :))

  5. 11.

    Na da sind sie ja wieder, die großen Sprüche.
    Bei den letzten beiden Derbys nichts dazu gelernt???

    U.N.V.7:1in 2020

  6. 10.

    Ganz egal, wie dieses Spiel ausgehen mag: wer sich 32 Spieltage um den Rest der Stadt einen feuchten Kehricht schert, der braucht nach einem evtl Sieg nicht von Stadtmeister reden.

  7. 9.

    Wann kapiert ihr endlich das der Verein nicht Union Berlin heißt,
    sondern 1. FC Union Berlin, 1. FC Union oder einfach nur Union.
    Ich habe das u.a. schon an die Sportschau gesendet, aber noch nicht an den RBB.
    Als Berliner Sender sollte doch das doch machbar sein.
    Das betrift nicht nur den Onlinebereich, sondern auch die anderen Medien, wie Radio oder auch Abendschau.
    Ihr sagt doch auch nicht Hertha Berlin.
    Ist das so schwer zu berücksichtigen, oder wo kommen ihre Beitragserstatter* her?
    Ich hoffe dass ich mich gendergerecht ausgedrückt habe.

  8. 8.

    Netter Beitrag, kann sich der Trainer ausschneiden und in der Kabine vorlesen. Union hat den Klassenerhalt sicher, das ist Fakt. Der Rest der Saison ist Schaulaufen. Der Traum Bundesliga geht weiter.

  9. 7.

    Wie sagte Achim Stocker, der legendäre Präsident des SCF mal so schön: "So lange die Orgel noch spielt, ist die Kirche noch nicht aus."
    Er sagte dies in einer Situation, als niemand mehr auch nur einen Pfifferling auf den SC setzte, welcher sich dann am letzten Spieltag aber durch das "Wunder von Duisburg" doch noch retten konnte, Nürnberg stieg noch ab.

    Einige Jahre später hatte Nürnberg bereits die offizielle Nichtabstiegsparty nach dem Spielende des letzten Spieltags angekündigt. Nach einem furiosen und vorher nicht für möglich gehaltenen Spieltag schauten die Clubberer ganz tief in die Röhre und stiegen erneut ab und blamierten sich obendrein wegen ihrer zuvor angekündigten Party bis auf die Knochen.

    Ich kann die Clubs gut verstehen, die erstmal abwarten, bis man rechnerisch nicht mehr absteigen kann, bevor sie diesbezüglich Vollzug melden.

  10. 6.

    Das Restprogramm ist schon starker Tobak: In den drei Heimspielen gegen Hertha, Stuttgart und Werder ist sicher was drin - aber ansonsten stehen noch auswärts Bayern, Dortmund, Wolfsburg, Leverkusen und zum Saisonabschluß Leipsch z. H. an. Trotzdem kann man den Klassenerhalt wohl jetzt schon als gesichert ansehen.

  11. 5.

    Noch ein Grund gefällig:
    Ein Heimsieg am Ostersonntag gegen die Hertha...
    (Da klappt's auch mit dem Nachbarn)
    Stadtmeister, Stadtmeister...

  12. 4.

    Meine Güte, Union hat doch den Klassenerhalt schon sicher. Man kann aber auch immer Schwarzmalen, aber Union kann sich entspannen. Und wenn es noch 2 Punkte bedarf, damit auch der rbb nun beruhigt ist, dann sei sicher, rbb, 2 Punkte sind locker drin. Und das hat weder was mit Überheblichkeit noch mit Grossmäuligkeit zu tun. Ich sehe Union durch.

  13. 3.

    In den letzten 10 Jahren ist keine Mannschaft mit 37 Punkten auf dem 16. Platz oder schlechter gelandet. Sieht also gut aus;-)

  14. 2.

    So ausführlich und kompliziert hättet ihr es gar nicht auflisten müssen. Ein kurzer Blick in die Annalen hätte gereicht: in den mindestens letzten zwanzig Jahren ist kein Verein abgestiegen, der 38 Punkte hatte.

  15. 1.

    Als die 3-Punkte-Regelung in den 90ern eingeführt wurde, hat mal irgendjemand 40 Punkte als Marke festgelegt bei der der Klassenerhalt sicher ist. Die tatsächliche Grenze liegt aber deutlich niedriger. Das hindert aber auch heute kaum jemanden die 40 weiterhin zu predigen.

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